Wie und was klingt im Computer?
Viele Musik-Neulinge sind am Anfang überrascht, was ein Computer heutzutage klanglich zu leisten vermag. Denkt man an die klassischen Musiker wie Mozart, Beethoven oder Haydn zurück, ist jedem klar, dass jeder gespielte Ton von Instrumenten und demnach auch von Musikern stammt. Später wurden Gesangsdarbietungen populärer, aber auch hier stand eine Person, in diesem Fall der Sänger/die Sängerin dahinter. Diese Entwicklung setzte sich weiter fort bis es irgendwann möglich war „echte“ Sounds und Klänge aufzuzeichnen, abzuspeichern und vor allem später wieder abzurufen.
Am Anfang dieser Entwicklung ging es dabei natürlich nur um äußerst kurze, aber dennoch extrem speicherintensive Daten. Bereits in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts entwickelte Emerich Spielmann das „Superpiano“, ein auf der photoelektrischen Klangerzeugung beruhendes Klavier. Dabei kamen rotierende Scheiben mit transparenten Löchern zum Einsatz, die zwischen Lichtquelle und Photozelle platziert wurden. Je nach Anzahl der Löcher und der Drehzahl der Scheibe änderte sich die entstehende Wechselspannung. Gespielt wurde das Superpiano über eine Tastatur und je nach Anschlagsstärke änderte sich die Lichtquelle und damit die Lautstärke, ein dynamische Spiel war somit möglich.
Durch die technischen Errungenschaften in der Computerwelt wurden die Speicherkapazitäten im Laufe der Jahre deutlich größer und gleichzeitig auch günstiger. Heutzutage sind Terabyte Festplatten an der Tagesordnung und Samples bzw. die daraus bestehenden Software Instrumente nehmen nicht selten mehrere Gigabyte an Datenplatz ein. Doch wie genau funktioniert es denn nun dass der Computer klingt wie ein Orchester, eine Rock-Band oder ein Chor?
Basis aller Software Instrumente sind die sogenannten Samples. Über Mikrofone werden zunächst „echte“ Instrumente aufgenommen und die Audiodaten entsprechend gespeichert. Die daraus resultierenden Rohdaten werden danach im Computer bearbeitet. Die Bearbeitungskette reicht dabei vom Schneiden der Aufnahmen, dem Entfernen von Störgeräuschen bis hin zur Anwendung von Effekten.
Die Länge der Aufnahmen ist maßgeblich abhängig von der Quelle des Geräusches/Klangs. Manche Instrumente verklingen abrupt, andere verändere im Ausklingen nochmals ihren Klangcharakter, alles wichtige Details die am Ende darüber entscheiden wie realistisch das Instrument in elektronischer Form später klingt. Die Rohaufnahmen werden bei der Bearbeitung in der Regel so geschnitten, dass das Klangereignis direkt anfängt (und nicht erst nach 3 Sekunden Pause) und am Ende werden die „Samples“ oftmals geloopt, d.h. ändert sich im Ausklingverhalten nichts mehr wird der letzte Teil der Audioaufnahmen immer wieder wiederholt und dabei leiser gedreht.
Um den ganzen Aufwand des Samplings zu verdeutlichen, sollte man sich zunächst bewusst machen, wie viele Daten bzw. Aufnahmen notwendig sind um ein Instrument möglichst realistisch abzubilden.
Hey, erstmal vielen Dank.
Könntest du vielleicht, für den Fall, dass das nicht zu schwer und kompliziert ist einen praktischen Artikel machen, wie man sich zum Beispiel ein Instrument samplen und in eine DAW einbinden kann? Das würde mich nämlcih interessieren. Vielen Dank