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Erste Erfahrungen mit dem Pioneer DJ Mixer A9

16. Juli 2023

Als langjähriger Club und Festival DJ war ich sehr gespannt, als ich den neuen Pioneer DJ Mixer A9 in die Finger bekam. Ich hatte die Möglichkeit, diesen Mixer ausgiebig im Praxiseinsatz zu testen und möchte nun meine persönlichen Erfahrungen teilen.

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Design und Konstruktion

Schon der erste Anblick des neuen Pioneer DJ Mixers A9 war beeindruckend und imposant. Die Verarbeitung ist wie gewohnt auf hohem Niveau und verspricht Robustheit und Langlebigkeit.

Die neue Größe des Mixers ist anfangs allerdings gewöhnungsbedürftig. Der Mixer ist bei gleicher Kanalanzahl deutlich größer als der Vorgänger (DJM 900-NX2) und hat nun in etwa das Format des alten DJM 2000.

Aus diesem Grund sind die gängigen Funktionen erst einmal nicht blind zu erreichen und man muss schon genau hinschauen. Als Monitor Junkie hatte ich z.B. anfangs Probleme den Monitor Booth Regler zu greifen, auch weil dieser für schnelles Regeln zu klein und vor allem zu flach gehalten ist. Positiv ist hingegen, das es nun auch eine einfache Klangregelung für das Monitoring gibt. So lassen sich z.B. Die Höhen etwas absenken, wenn diese zu scharf aus den Monitorboxen tönen.

Touchscreen-Display und Pegelanzeigen

Der integrierte 10-Zoll-Touchscreen-Display lässt sich in allen Situationen prima ablesen und intuitiv steuern.

Allerdings sind die neu gerasterten Pegelanzeigen anfangs gewöhnungsbedürftig. Z.B. liegt die 0dB Marke des Master Kanals jetzt bei der 3. gelben LED, während beim Vorgänger bei der ersten gelben LED 0dB erreicht waren. Über der 0dB Marke geht es beim A9 Mixer nur noch 3 LED-Schritte bis zur Clip Marke von maximal +9dB. Beim DJM 900-NX2 waren es noch 5 LED´s bis die deutlich höhere Clip Marke von +15dB erreicht war. Aus diesem Grund rutscht man im Eifer des Gefechts beim A9 schneller ungewollt ins Clipping als es beim DJM 900NX2 der Fall war. Die Farbgebung der Pegel LEDs erinnern ein wenig an die aktuellen Denon Geräte, was nicht negativ gemeint ist.

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Erweiterte Funktionen

Eine Funktion, die ich besonders praktisch finde, ist die getrennte Vorhör-Funktion für zwei Kopfhörer. Es gibt zwei voneinander unabhängige Cue /Monitor Wege in Form von 2 Cue- Tasten pro Kanal und 2 unabhängig regelbaren Kopfhörer Ausgängen. Prima für DJ Duos. Für den Kopfhörer Ausgang A steht sowohl eine Mini-Klinken Buchse, wie auch eine normale Kopfhörerbuchse zur Verfügung.

Auch die Mikrofon Eingänge haben neue Funktionalitäten, wie spezielle Vocal Effekte und eine Push Aktivierung im unteren Bereich. Das vereinfacht das Ein und Ausschalten des Mikrofons. Für mich eher unwichtig, aber für Mikrophon DJs sehr nützlich. Zudem lassen sich nun auch ein Kondensator Mikrofone an einen der beiden Mikrofoneingänge anschließen. Dafür wurde ein 48Volt Phantom Power Schalter hinzugefügt.

Die Effekt Sektion im Allgemeinen wurde stark erweitert und es gibt nun insgesamt 14 Beat Effekte. Die Effekte Mobius, Triplet Filter und Triplet Roll sind neu hinzugekommen. Sehr praktisch dabei die neue Center Lock Funktion, die ein Überdrehen des gewählten Effekt Poti’s über den Kanälen, auch bei schnellen Bewegungen, verhindern soll.

Zudem gibt es einen Bluetooth Empfänger, um z.B. mal schnell ein Smartphone einzuspeisen zu können. Aber auch das ist für mich wenig relevant, da ich ausschließlich mit SD Karte, oder USB Stick auflege.

Wie man es von den Playern bereits kennt, gibt es nun auch die Möglichkeit persönliche Setup Profile via USB Stick zu speichern und zu laden.

Klangqualität

Beim Ausprobieren des Pioneer DJ Mixers A9 hat mich die Klangqualität positiv gestimmt. Der Mixer liefert mit seinen 32 BIT Wandlern einen etwas strafferen und präziseren Sound im Vergleich zu seinem Vorgänger, dem DJM 900 NX2. Besonders der im Bass-Bereich. Zudem ist der A9 durch die hohe Bit Tiefe sehr Übersteuerungsfest.

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Fazit
Der Pioneer DJ Mixer A9 ist zweifellos ein beeindruckendes Gerät. 
Obwohl es einige kleinere Kritikpunkte gibt, wie den schlecht positionierten und zu kleinen Monitor Regler, sowie die gewöhnungsbedürftigen Pegelanzeigen mit weniger Spielraum vor dem Clipping, überzeugt der A9 mit seinen erweiterten Funktionen wie der getrennten Vorhör-Funktion für zwei Kopfhörer. Vor allem die nochmals verbesserte Klangqualität ist beeindruckend und macht den A9 zu einem lohnenswerten Upgrade.
Die erweiterten Effekte und und Mikrofon Optionen, sowie die Klangregelung für das Monitoring sind weitere Pluspunkte.


Das größere Format und das damit einhergehende höhere Gewicht, machen den A9 für mobile Anwendungen und Setups allerdings etwas unhandlicher.

Plus

  • Erweitere Effekte
  • Straffer Sound, besonders im Low End
  • 2 unabhängig regelbare Kopfhörer Ausgänge
  • Monitor EQ
  • Center Lock für FX Potis
  • Mikrofon Ein /Aus via Push Knopf
  • Speicherbare Profil Settings

Minus

  • Monitor Regler zu klein und zu flach
  • Pegel LEDs gewöhnungsbedürftig
  • Kein Balance Regler beim Master Out
  • Aufgrund Größe und Gewicht unhandlich
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Forum
  1. Profilbild
    moinho AHU

    Servus matty,

    als nicht-DJ weiß ich nicht, ob ich Deine Ausführungen zu den Pegelanzeigen richtig verstehe:
    0dB war bisher bei der 1. gelben, jetzt ist es bei der 3. gelben, aber von 0dB bis zum Clipping waren es früher 15dB, jetzt 9 – so oder so wenn man (aus den vorhandenen Angaben) eine LED=3dB ausrechnet bleibt alles beim alten…

    …außer der Mixer ist jetzt an den Ausgängen 6dB leiser – wie schaut das aus?

    • Profilbild
      matty menck

      @moinho Hey moinho,

      vielleicht habe ich mich da etwas unklar ausgedrückt..

      Beim Vorgänger DJM 900NX2, wie auch beim A9 gibt es jeweils 4 gelbe LEDs gefolgt von 2 Roten. Das ist erst einmal identisch. Der Unterschied ist, das die 0dB Marke beim Vorgänger bei der ersten gelben LED lag, während es beim A9 die 3. gelbe LED ist. Der Max Clip Punkt (letzte rote LED) war beim 900er bei +15dB, während sie nun beim A9 mit +9dB beziffert ist.

      Das ist im Grunde kein Problem, nur ist es in der Praxis so, dass man durch den kleineren Spielraum zwischen 0dB und +9dB beim A9 Mixer schneller ungewollt ins Clipping kommt als beim 900er.

      Den 900er Mixer habe ich bisher nie geclipped, aber an meinem ersten Abend mit dem A9, war ich verwundert, als mir auf einmal die Clipping Warn Leuchte entgegen blinkte.
      Somit geht es hier mehr um den kleineren Spielraum von 0dB bis zum Clipping und die Gewohnheit im Vergleich zum DJM 900NX2. Man muss sich umgewöhnen und etwas mehr auf die Pegel achten.

      Wie du schon richtig vermutet hast, scheint der A9 tatsächlich 6dB weniger auszugeben.
      Ich hab das nicht gemessen, aber den 900er Mixer hatten wir im Club auf -6dB Output eingestellt, während der A9 bei uns auf 0dB läuft um das Funktion One Soundsystem anzusteuern.
      Diese Output Settings lassen sich im Master Menu einstellen und so an die PA anpassen.

      Ich hoffe das es nun besser verständlich ist.

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