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Oberheim / Viscount OB-12 – Nachtrag

14. März 2014

Beim Lesen des Tests/Reviews zum OB-12 von Rainer Buchty und Andreas Stadelmann, erkennt man, dass es sich offenbar um einen sehr interessanten Synthesizer mit durchdachter Bedienung handelt, bzw. handeln soll. Auch die allgem. Klangqualität inkl. der Untergruppen (DCO, DCF, DCA, LFO, sowie FX) werden gelobt. Dann folgt ein * als Redaktionsbewertung. Aus meiner Sicht zurecht .. jedoch unpassend dem verfassten Bericht gegenüber.

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Ich persönlich besaß ebenfalls den OB-12 und nutzte dieses Gerät bei einigen meiner Projekte. Immer und immer wieder versuchte ich diesem Klangerzeuger interessante und gutklingende Klänge zu entlocken – musste jedoch letztendlich feststellen, dass dieser – nach meinem Empfinden – sehr platt, stark digital und recht langweilig klingt. Sicher kann man mit dem OB-12 Musik machen, jedoch klingt das Gerät sind mittelklassemäßig und keinesfalls auf irgendeine Art sonderbar.

Das Interface ist ein Traum, keine Frage, doch die interne Hardware, sowie die Qualität des Filters sind hier nicht wirklich das Gelbe vom Ei. Des Weiteren erkennt man an dem Interface eine recht “günstige” Verarbeitungsqualität, welche mit der Zeit der Nutzung (auch die Klaviatur) förmlich abbaut. Die Fader fühlen sich recht minderwertig an – auch die Art, wie diese gleiten. Über die Schwächen des LCD-Displays berichten ebenfalls viele OB-12 Nutzer. Bei meinem Model zeigte auch die Klaviatur nach rel. kurzer Zeit Abnutzungserscheinungen (Federung der Tasten, Auftertouch, etc).

 

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Der Sound.
Dieser klingt – eher wie ein VSTi aus der Anfangszeit der nativen Synthesizer – nicht wirklich so, wie man dies aus einem externen/hardwarebasierten VA-Synthesizer erwartet hätte (als Vergleich zu Access Virus oder Clavia’s NL, nur um einige zu nennen).
Schaut man sich den OB-12 oberflächlich an, erwartet man was gänzlich anderes, als das, was am Audio-Out rauskommt.

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Meiner Meinung nach, wurde dieser Synthesizer viel zu früh veröffentlicht ohne entspr. Beta-Tests vorher durchlaufen zu haben. Warum die Fa. Viscout so schnell mit dem OB-12 auf den Markt dränkte, kann sicherlich diverse Ursachen haben, jedoch taktisch klug war dies aus meiner Sicht nicht. So hätte man durch aus die DSP’s mehr Unterstützung vergeben und die Algorithmen für DCF, ENV, LFO in optimierter Variante anbieten können. Die später nachgereichtes Update des OS bringt auch nicht die Erwartungen, welche man an dieses Gerät stellt.

Schöne Grüsse aus Bremen..
Paul – A. Kabat ( Rauschwerk )

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Fazit
OB-12: Top-Interface - Super Features - Schwach im Klang
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Forum
  1. Profilbild
    E.T.

    Woah… das man diesen Krüppel nochmal in mein Gedächtnis ruft…
    Ich sag mal vorsichtig: der schlechteste VA aller Zeiten.

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    Despistado

    Der Artikel ist aber auch eher widersprüchlich, denn zuerst werden die Filter eher abwertend als digital klingend beschrieben und anschließend als sehr angenehm klingend…

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      changeling AHU

      @Despistado Wieso? Es gibt doch auch angenehm, aber trotzdem digital klingende Filter wie das von Yamaha Anfang der 90er z.B. (in SY-99/77/TG-77/usw.).

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      rauschwerk

      @Despistado Mag auf das eigentliche Review des OB-12 (nicht mein Nachtrag hierzu) zutreffen, da dort etwas vervirrend über die Qualität der Filter berichtet wird .. sonst ein sehr gutes und umfangreiches Review des OB-12 von Peter !

      grüsse..

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        rauschwerk

        @rauschwerk Es ist ja auch nicht so, dass man den OB-12 gar nicht gebrauchen könne und sofort in die Tonne kloppen kann/muss! Für FX-sounds, Syynth-Sphäres, Space-Atmos, etc.. ist er ja OK. Auch sonstige Sounds gehen damit – nur eben nicht so charakteristisch und „schön“, wie man sie vom Virus, NL, Radias, Q/µQ oder µW her kennt, bzw. realisieren kann. Wie bereits gesagt/geschrieben – dank des echt coolen Interface’s, hat man alles gut strukturiert vor sich und kann praktisch jeden Parameter direkt/sofort einstellen, ohne großartig in den Sub-Menüs blättern zu müssen. Nur der Klang ist eben nicht so interessant. Fakt ist: dieser Synthesizer hat mit „Oberheim“ nichts zu tun. Es ist ein Viscout-Gerät, kein Oberheim. Dafür einer, der schönsten (optisch) Synths ever.

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    acidnoid

    Also ich bin sehr zufrieden mit dem Dink… der klingt so digital, das es wieder cool ist, manchmal wie NI Generator – denke der Vergleich – ja das kann auch ein VST, ist eine andere Diskussion.

    Ich liebe Ihn — bis uaf dieses „Display“, was nach einer Zeit den Geist aufgibt.. und das Ding Oberheim zu nennen hätte man sich auch schenken können. Größter Marketingfehler überhaupt. Und ja, das Ding ohne nem funktionierendem OS rauszubringen, was erst durch nen Update nutzbar wird – aber was solls, hat DSI mit der Tempest ja auch hinbekommen.

    Ich finde er hat einen eigenen Charakter, kann nicht mit Virus etc. verglichen werden, kommt immer darauf an was man sucht – und als analog emulation kann man den eben nicht gebrauchen.

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    AMAZONA Archiv

    Ok – mit verbugtem OS zu früh auf den Markt geschmissen – aber langweiliger Sound ? Ein Nord Lead klingt ja auch nicht gerade vielseitig spannend…Die Verarbeitungsqualität ist so schlecht auch nicht. Ausser man mag halt lieber Bodenplatten aus Pressspan wie beim JP8000 oder schnell ausleiernde Regler des Selbigen. Man sollte auch stets bedenken zu welchem Preis man den OB-12 damals erwerben konnte im Vergleich zum Rest der Virtuell-Analogen. Kurzum ich bin sehr zufrieden. Das im Bericht erwähnte Display hab ich getauscht gegen ein neues Grünes. Dank Viscount auch problemlos. Dem Bericht kann ich nicht all zu viel abgewinnen. Was möchte der Autor sagen ? Lasst die Finger vom OB-12 ??? Na ja vielleicht gehen wenigstens die hohen Gebrauchtpreise dadurch ein bisschen in den Keller ;)

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    acidnoid

    Hmm wann hast Du denn bei Viscount angefragt? Bei mir melden die sich nicht – habe nun ein Display in Amerika bestellt – muss ich noch einbauen.. habe aber kein Lötkolben und ist in Blau – so ein grünes Display klingt schick.

    Und stimmt: Dieses „Lass die Finger von dem Ding“ – passt nicht zu den Gebrauchtmarkt Preisen + wenn er so schlecht ist, frage ich mich warum er bei Rob Papen im Studio steht – zumal er eine Soundmorphing Funktion hatte zu einer Zeit, wo man dies bei andren Vergebens gesucht hatte.

    Definitiv hat er seinen eigenen Sound und ist kein VA Synthesizer der versucht nach ARP, Moog etc. zu klingen….. man muss schauen ob man so etwas will.

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      E.T.

      @acidnoid Ich meine, der steht bei Rob Papen im Studio, damit der weiss,
      wie seine VST Synths nicht klingen sollten.

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      AMAZONA Archiv

      @acidnoid Ist ca.2 Jahre her. Habe beim technischen Support per Mail angefragt und mein Problem geschildert – auf englisch ;) oder vielleichst kannst Du ja italienisch, das wäre dann bestimmt noch besser :) Auf jeden Fall hat man mir geantwortet und mir eine Art Link zur Verfügung gestellt zum Bezahlen (um die 150,-). Anschl. wurde mir das Display zugeschickt mit einer bebilderten Einbauanleitung. Eins noch zu Rob Papen – ich weiss nicht viel von ihm – aber was ich weiss ist das er ein VST-Plug In namens „Blue“ entwickelt hat…wo er diese Inspiration wohl her hatte :) Schönen Gruss und weiterhin viel Spass mit dem OB-12 !

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        rauschwerk

        ..nur ganz kurz am Rande… [offtopic]: … Rob Papen / Blue VSTi / Inspiration ?? … Der BLUE v1 wie auch v2 ist in erster Linie ein FM/PD-Synthesizer, welcher zusätzlich subtraktive, additive Synthese sowie/und Waveshaping beherscht. Glanglich ist der native BLUE-II meilenweit umfangreiches und klanglich besser, als der OB-12 -> somit: Inspiriert vom OB-12 war Rob wohl kaum, als er die Idee für den BLUE hatte ;) …. und noch mal: der OB-12 ist nicht Müll! Wer die Reviews durchliest, wird erkennen, das der Synthesizer durch aus brauchbar ist. Ich persönlich hätte mir bei dieser wunderbaren Interface nur ein etwas anderes Innenleben gewünscht (Hardware, jedoch vor Allem Firm-/Software). Man kann mit dem OB-12 wunderbar Musik machen … dies trifft allerdings auf alle Instrumente zu, egal wie gut/schlecht sich klingen – womit wir bei der klanglichen Qualitäten des OB-12 (achtung = auch hier subjektiv!) wieder angekommen wären.

  6. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Lieber Paul, dass die beiden Synthesizer nichts miteinander zu tun haben ist mir schon klar. Ich habe nur Bezug zu den beiden oberen Kommentaren genommen und fand es witzig in Bezug auf R.Papen dass der eine blue heisst und der andere blue aussieht. ALSO KEINE PANIK ! Im übrigen hab ich keine Ahnung vom genannten blue vst. Ich besitze ihn nicht. Es war nur eine Assoziation zur Namens-bzw. Farbgebung ;)

    • Profilbild
      rauschwerk

      Hi Litti…. alles klar = kein Prob. Übrigens: Ich habe heute mit Rob Papen gesprochen: er besitzt keinen Oberheim <- auch nicht den OB-12. Die Inspiration zum BLUE kam, wie von mir bereits w.o. geschrieben, durch die Idee: FM+PD+WS mit subtraktiver und additiver Synthese zu verknüpfen. Das nur am Rande ;) …. schöne Grüsse ! ..paul

  7. Profilbild
    Moogfeld

    Manchmal muss ich mich echt wundern, wie widersprüchlich doch die verschiedenen Berichte und Reaktionen zu bestimmten Geräten sind.
    Der Amazona Test von Peter Grandl und auch der Bericht auf „Great Synthesizers“ spiegeln beispielsweise ein ganz anderes Bild vom OB-12 wieder! Und als aktiver OB-12 User muss ich sagen: dass der „dicke Blaue“ hier so schlecht weg kommt, wird ihm keinesfalls gerecht! Gut, es muss ja nicht jeder die gleichen Dinge mögen, kann ich gut mit leben……….aber hier wird ein doch sehr charaktervolles Instrument für meinen Geschmack viel zu sehr schwarzgepinselt. Ich sag nur: hört euch diverse Soundbeispiele auf Youtube an (z.B. von Katsunori UJIIE https://www.youtube.com/watch?v=rh04f1bAy-A), dann letztes OS aufspielen, die Werkspresets durch selber schrauben hinter sich lassen und schon erlebt man ein akustisch ganz eigenständiges Teil, in top wertiger Bauweise und mit Traumbedienoberfläche. Man darf natürlich nicht den Fehler machen, ihn mit den Ur-Obis zu vergleichen, er ist und bleibt immer ein VA, klar, auch mit Schattenseiten aber vordergründig sehr viel Licht am Horizont!

  8. Profilbild
    Violator

    Hab mir gestern einen OB-12 geholt. Warum? Weil ich diesen Synth schon längere Zeit mal unter den Fingern haben wollte, aber nie einer in meiner Gegend zu ergattern war.
    Ich denke, es lohnt sich den OB-12 mal aus heutiger Sicht und mit den Erfahrungen der letzten Jahre/Jahrzehnte auf dem VA Sektor zu betrachten.
    Wenn ich mir ein paar Kommentare von 2014 durchlese, so komme ich von dem Gefühl nicht weg, daß die VA-Synthesizerwelt doch irgendwie „Virus-, & Supersaw“ verseucht war. Viele hatten kein Auge für das, was die VA Synthese im Stande war klanglich zu erzeugen. Nö – es musste alles analog klingen. Tat es das nicht, dann taugte der Synth auch nichts.
    Den besten VA hat meiner Meinung nach Yamaha mit dem AN1x erschaffen. Leider mit ner besch… Bedienoberfläche. Schade, daß Yamaha da nicht „nachgesetzt“ hat.
    Gefolgt von der Supernova, Z1, Q und Sledge.
    Diese Synths können auch den „Einheitsbrei“ bedienen, und bessesr – setzten ihre eigene Note darüber. Und das mag ich – Synthesizer mit Charakter und eigenständigen Klang – da gehört auch der OB-12 dazu.
    Klar gibt’s beim OB-12 auch Schwachstellen, wie Display und Effektsession.
    Schwächen können manchmal auch Stärken sein!

    Und wennst dann nach der „eierlegenden Wollmilchsau“ suchst, muß 1. tiefer in die Tasche greifen und kommst 2. an einem Solaris nicht vorbei!

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