Free TV: Jeff Mills „Tomorrow Comes The Harvest“ Konzert
Das Gute an unserem Zeitalter ist, dass Events sofort von den Medien verarbeitet werden können. Dadurch ist es möglich, auch zeitnah nachträglich an Konzerten teilzunehmen, ohne vor Ort gewesen zu sein. In den Veranstaltungen berichteten wir darüber, dass der Detroit Techno Star Jeff Mills seine LP Tomorrow Comes The Harvest am 17.09.2023 in Berlin vorgestellt hat. Nun wird das Konzert vom 29.09.2023 aus dem Trabendo in Paris auf Arte gezeigt.
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Das Album Tomorrow Comes The Harvest wurde 2018 mit dem verstorbenen Afrobeat Schlagzeuger Tony Allen entwickelt. Tony Allen wurde durch die Zusammenarbeit mit dem Afrobeat-König Fela Kuti bekannt. Vor seiner Zusammenarbeit mit Jeff Mills arbeitete dieser schon mit Moritz von Oswald und Jimi Tenor. Afrobeat verfügt durchaus über Beats und Rhythmen, die an House erinnern können und mit Sicherheit in diesem Kontext gesampelt wurden.
Bei den Tomorrow Comes The Harvest Konzerten präsentierte sich Jeff Mills nicht als DJ, sondern als Musiker. Ich konnte folgende Instrumente identifizieren: 2x Roland TR-909, Behringer RD-8, Korg Minilogue XD, 1x Akai MPC Live. 1x Pioneer DJ-Mixer, 2x Congas, 2 Crash-Becken.
Unterstützt wird er von dem französisch-indischen Drummer Prabhu Edouard, der eine Batterie von Tablas und anderen Percussioninstrumenten bedient. Er hat die große Aufgabe, Tony Allen zu ersetzen.
Der Keyboarder Jean-Phi Dary war schon Teil der ursrpünglichen Besetzung mit Tony Allen. Er kann für dieses Konzert einen Flügel nutzen. Außerdem zeigt er sein Können auf einem Fender Rhodes Eightyeight, einem Moog Voyager und einem Nord E-Piano. Ihm stehen verschiedene Effektgeräte zur Verfügung.
Musikalisch bewegen sich die drei zwischen Jazz, Deep House, Techno und Ambient. Hier und da scheint auch mal ein indischer Einfluss durch. Der Afrobeat Einfluss ist durchaus herauszuhören, aber er bestimmt nicht das musikalische Geschehen. Es ist spannend, Jeff Mills abseits von den üblichen DJ-Sets über die Schulter zu schauen. Offensichtlich spielt er die TR-909 an manchen Stellen von Hand und wird zum Sequencer.
Das Projekt wurde schon 2022 auf der griechischen Insel Delos inmitten von altertümlichen Ruinen aufgenommen, wie man im folgenden YouTube Video sehen kann. Das Spannende an der Aufnahme von 2022 ist, dass sie sich musikalisch von der aktuellen Aufnahme aus Paris unterscheidet. Anscheinend wird während der Auftritte in bester Jazz Tradition improvisiert.
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Jeff Mills wurde für seine harten Technosets und virtuose Technik des Auflegen bekannt. Nicht umsonst wurde er auch in der Vergangenheit als „The Wizard“bezeichnet. Ich persönlich habe noch nie jemanden erlebt, der so schnell und nahtlos Platten miteinander auf 3 Plattenspieler mischte, dass man die Übergänge nicht hört. Außerdem benutzt Jeff Mills während seiner Technosets gerne die TR-909, die er meisterhaft beherrscht. Jeff Mills hat sich wie viele Technostars mit den Jahren weiterentwickelt. Produzieren und Auflegen war ihm nicht mehr genug.So trat er z. B. mit Orchester auf und vertonte das filmische Meisterwerk Metropolis von Fritz Lang.
Ich will hier keine Erbsen zählen, aber das, was du als Roland TR-8S identifiziert hast, sofern du das Gerät unterhalb der MPC meinst, ist tatsächlich eine Behringer RD-8. Im ersten Video kann man es bei Minute 32 besser erkennen, wenn das Licht drauf scheint.
Wurde korrigiert. Danke für den Hinweis.
Danke für den Hinweis, zum Glück war ich nicht dort. Das Gemilse ist irgendwie nix Halbes und nix Ganzes, ist eben Geschmacksache. Allerdings fällt mir dann wieder ein dass es mich ärgert Chick Corea nie live gesehen zu haben! Wenn schon denn schon.
@Anjin Sun Genau das Gleiche habe ich auch gedacht, irgendwie wirkt die 909 immer deplatziert und aufgesetzt, ja sogar irgendwie überflüssig – ich mag Acid-Jazz (wenn man es so nennen mag) gerne, aber das spricht mich nicht an. Dagegen war Chick Corea in der Essener Grugahalle (damals mit Bobby McFerrin) unvergesslich 😜
Ein paar tracks von denen sind schon stark, die crossover Geschichten von Moritz von Oswald gefallen mir auch oft.
Es ist großartig, eine Legende in seinem neuen Live-Projekt Tomorrow Comes The Harvest zu sehen.