Nobrainer: Kleine preisgünstige Buchserie Synthesizer Evolution
In den Fresh News gibt es ja so manches Mal allerlei Ungewöhnliches zu bestaunen. Wir haben schon über sehr rare und ultrateuere Synthesizer, die im Topzustand auf irgendwelchen Dachböden gefunden wurden oder unbezahlbare Gitarren, weil sie Kurt Cobain einmal in der Hand gehalten hat, berichtet. Zuletzt war die Aufregung um den Verkauf von Moog an InMusik das Thema, welches auf AMAZONA.de heiß diskutiert wurde. Heute kann ich mit nichts von alledem dienen. Vielmehr dreht sich alles um eine kleine, billige und blaue Buchreihe. Jeder Band kostet nur 4 Britische Pfund. Die Bücher hat Oli Freke verfasst und erscheinen in der Reihe Synthesizer Evolution.
Vorschau: Vintage Synths
Der erste Teil nennt sich Vintage Synths. Oli Freke hat 46 Synthesizer aus der Zeit zwischen 1939 bis 1998 herausgesucht. Aus seiner Sicht handelt es sich um die wichtigsten Instrumente der Synthesizer-Geschichte. In den Beispielen sieht man das Hammond Novachord, die Buchla Box Series 100, den Moog Modular, einen EML Electrocomp 100 und die Roland TB-303 ziert den Umschlag. Der Pressetext spricht davon, dass in dem Buch auch der Minimoog, ARP 2600, Yamaha DX7 und Roland Jupiter-8 ebenfalls zu finden sein wird. Die Instrumente werden jeweils auf einer Seite vorgestellt.Auf Hochglanzfotos wird verzichtet, stattdessen setzen die Macher auf Skizzen der Synthesizer.
Der zweite Band ist ähnlich aufgebaut und nennt sich Drum Machines and Samplers. Er beleuchtet die Zeit zwischen 1949-1996. Es werden 46 Instrumente vorgestellt, wie z. B. die Roland TR-808 und TR-909, der Akai S1000, der Fairlight CMI, die Akai MPC60 oder die Korg Mini Pops 7. Unbekanntere Maschinen wie z. B. das Chamberlin Rhythmate, die Korg Doncamatic und der Ace Tone Rhythm Ace FR-1 werden ebenfalls vorgestellt.
Vorschau: Drum Machines and Samplers
Selbstverständlich gibt es weitaus aufwendiger hergestellte Bücher über Synthesizer, die mit Fotos und ausführlichen Erklärungen brillieren, wie z. B. Synth Gems 1 von Mike Metlay. Die Synthesizer Evolution Bücher haben aufgrund ihrer amateurhaften Zeichnungen durchaus Charme. Außerdem sind sie preisgünstig und daher ein echter No-Brainer. Es stehen die Weihnachtsfeiertage vor der Tür und diese Büchlein lassen sich auch sehr gut verschenken, ohne dass man sich dafür in Unkosten stürzen müsste.
Was haltet ihr von diesen Büchern? Gefallen euch Bücher über Instrumente und Synthesizer, liebe Leser und Leserinnen?
Also den abgebildeten Beispielen nach scheint die gebotene Informationsmenge pro Instrument für meinen Geschmack viel zu dünn auszufallen. Das wirkt eher wie eine ausformulierte Version aus einer Art Synthesizer-Quartetspiel – warum gibt es so etwas eigentlich noch nicht? :-)
@gs06 Synthesizer Quartets gibts schon laaaaange… :-) Am bekanntesten das Roland Synth Quartett, teuer in der Bucht, und anscheinend meist gefälscht, bzw. nachgedruckt.
Versuchs doch mal beim grossen T (ohne dass ich jetzt auch noch unbezahlte Werbung mache).
Das Quartett von Sinee sieht gut aus.
Offtopic kann ich jedem die wirklich geniale und authentische SINEE Studio-Bau und Umzug und Wiederaufbau Videos auf YT empfehlen. Die anderen Videos sind Geschmackssache, mal mehr oder weniger bekannte Studiogäste mit ihren Tipps, wobei es meist nur um das händische modellieren der idealen Kick und dem Mastering u.Ä. von Minimal-Techno geht, da muss ich immer ein bisschen schmunzeln.
Aber die Studioserie ist Mega!
Und wenn das Abwasserrohr durch die Studiodecke kommt, und die Kloake in die Synths läuft, da heult man wirklich mit.🤢
Ein Reportage über Sinee Studio würde ich hier auch mal toll finden, bytheway.
@gs06 Ich stimme dir zu, abgesehen davon, dass es schon Synth-Quartettspiele gibt, zum Beispiel das „Synthet“ von Dominik Eulberg und Björn Torwellen. Die Bilder sind dort zwar auch nur Zeichnungen, aber farbig und deutlich liebevoller.
von GeForce gibt’s auch ein Synthesizer Quartett.
Vielleicht etwas Off-Topic, aber passt zum grundsätzlichen Thema „Vintage Synths – Synthesizer Evolution“.
Es gibt eine wundervolle TV-Serie zu diesem Thema auf youtube. Der alleinige Macher dieses Projektes ist Benge (Ben Edwards), den man vielleicht als Mitglied von „John Foxx & The Maths“ oder seinem Konzeptalbum „20 Systems“ kennt, das Brian Eno als „a brilliant contribution to the archaeology of electronic music“ lobte.
Er betreibt das Expanding Records-Label, und sein Memetune-Studio im englischen Cornwall widmet sich hauptsächlich den „Vintage Synths“.
Das Memetune-Studio ist auch der Produktionsort dieser Serie, die aktuell in der 2. Staffel läuft. In dieser Serie begegnet man so ziemlich allen Synthesizern, die Vintage-Synth Herzen höher schlagen lassen. Die aufwändige und liebenswerte Machart (im Stile alter BBC Sendungen, produziert mit Vintage-Videoequipment) der Serie zeigt, dass es sich dabei um eine echte Herzensangelegenheit von Benge handelt.
Hier der Link zur allerersten Folge. Alle weiteren sind dann bei Bedarf leicht zu finden:
https://youtu.be/EcXupJGNw1s?si=ojsZY7BGmJTlTd_j
@PaulB Danke für deinen Beitrag. Über ihn habe ich hier berichtet:Memetune auf AMAZONA.de
@Sven Rosswog Ah Ok, Danke für den Hinweis. Das ist mir tatsächlich entgangen 👍