Unabhängiges In-Ear-System für eine 4 köpfige Band
Hallo Zusammen,
ich möchte hier mal meine Erfahrungen bzgl. unabhängigem In-Ear-Monitoring teilen.
Ich spiele Gitarre in einer Rock-Coverband. Hier stand für uns relativ schnell das Thema Monitoring + Gehörschutz auf der Bühne im Raum. Da wir mit akustischen Drums spielen, und des öfteren auch in kleineren Venues, wo dementsprechend schwierige akustische Bedingungen herrschen, wollten wir mit unserer Band unseren Gehörschutz und konsistentes Monitoring sicherstellen.
Da wir zwar meistens mit unserem eigenen Tontechniker unterwegs sind, jedoch auch abundzu mit externen Dienstleistern arbeiten, war es uns wichtig in beiden Fällen unser Monitoring-System verwenden zu können.
Dies wird über einen analogen Signalsplitter, als erstes Element des In-Ear-Racks sichergestellt. Hier werden alle Signale ( außer Drums, um Kanäle zu sparen) gesplittet. Vom Splitter gehen die signale direkt in unser Behringer xAir 18. Dieses Pult deckt unsere Anforderungen als 4-köpfige Band perfekt ab, da es 6 Auxwege bietet. Hier nutzen wir diese 6 Auxwege für 3 Stereo-IEM-Mixe. Der 4. Stereomix kommt vom Main-Out des Pultes. Gesteuert wird das ganze per externen Router, mit welchem jeder Musiker sein Tablet verbindet und über Mixing Station seinen eigenen Mix regeln kann. Die Entscheidung für das Behringer xAir 18 war meiner Meinung nach, in Anbetracht des Preises und der Leistung des Pultes ziemlich gut, da es meines Wissens nach kein günstigeres 19 Zoll Pult am Markt gibt, welches diese Möglichkeiten für diesen Preis bietet.
Ich habe vorher erwähnt, dass wir alle Signale außer die Drums direkt in unsere Splitter stecken. Da wir nur 2 8-Kanal Splitter haben, und davon schon 15 Kanäle für Mics, Instrumente, Kommunikation mit FOH, Kommunikation auf der Bühne, Ambient Mics belegt sind, lassen wir uns immer einen fertigen Drum-Mix vom FOH Techniker schicken, welchen wir dann einfach als Mono-Signal in den letzten freien Kanal unseres Splitters einspeisen.
Die von uns erstellen In-Ear Mixe gehen dann in die ebenfalls im Rack verbauten Shure PSM 300 In-Ear-Funken. Diese bieten meiner Meinung nach für deren Preis eine spitzen Qualität und Ausfallsicherheit. Unser Drummer wird per Kabel mit dem Stereo-Signal versorgt, da der sich ja nicht auf der Bühne bewegen muss.
Um die Aufbauzeit zu minimieren haben wir alle Buchsen, welche beim Aufbau noch gesteckt werden müssen in eine Patchblende an die Vorderseite des Racks verlegt. Hier greifen wir den Stereo-Mix für unseren Drummer ab, haben eine USB-C Buchse welche zu unserem Pult im Rack geht, um Live-Recordings zu ermöglichen.
Nun sind die Signalwege in unserem Rack, von Instrumente bis zu unseren In-Ears so weit geklärt. Der zweite Teil des gesplitteten Signals geht auf eine Harting-Buchse, welche ebenfalls in dieser Patchblende im Rack verbaut ist. Von dort aus können wir mit einer Kabelpeitsche die Signale zur Stagebox liefern.
Als In-Ear Hörer kommen bei uns 2x Custom In-Ears zum Einsatz und 2x Universal Hörer der Marken Hörluchs und InEar. Mit diesen Hörern haben wir bis jetzt immer beste Erfahrungen gemacht, wenn es um Wiedergabe der In-Ear Mixe geht und um die Außenheräuschabdämpfung – Jeder Musiker kann sich so seine eigene Lautstärke passend einstellen und läuft nicht Gefahr über lange Dauer Gehörschäden zu erleiden.
Ich hoffe Euch hat dieser Beitrag geholfen, einen kleinen Einblick in das Thema In-Ear-Monitoring zu bekommen.
Viele Grüße
Yannick Semmelmann von Some1 El?e
Als Einstieg gleich mal eine Leserstory 👍
Respekt und herzlich willkommen.