Neue Disziplin, Parametersprünge?
Mr. DOC ANALOG hat sich in den vergangenen Monaten zu einem unserer Favoriten auf AMAZONA.de gemausert. Die Storys sind nicht nur beliebt, sondern offensichtlich gibt es „da draußen“ auch immensen Bedarf für Reparaturen, die von den klassischen Vertragswerkstätten der Hersteller nicht abgedeckt werden.
Im neuen Jahr gehen wir es erst einmal ruhig an und widmen uns einem DAVE SMITH MONO EVOLVER in der KEYBOARD Version. Den Test zu diesem „fast schon“ Klassiker, finden Sie übrigens HIER. Aber um gleich mal einen Ausblick auf 2015 zu geben, da wird es einige Highlights geben, wie die Restaurierung eines Röhrenmischpult-Klassikers oder den Umbau eines Vintage-Samplers. Also dran bleiben.
Zurück zum Mono Evolver:
Warum muss der Evolver zum Doc? Ganz einfach, die Drehknöpfe erzeugen Parametersprünge und mit einer einfachen Reinigung ist es da nicht mehr getan. Obwohl erst 9 Jahre alt, wurden hier in der ersten Serie wirklich minderwertige Potis verbaut, die schnell ihren Geist aufgaben. In der ersten Zeit wechselten DSI die Platine noch gegen Kulanz aus, inzwischen ist das fast teuerer als einen gebrauchten Mono-Evolvier zu erwerben. (Neu gibt es diese schöne Teil leider nicht mehr).
Auf jeden Fall zu schade fürs Altenteil, denn der Evolver liefert einen sagenhaften Sound und deckt wirklich das ganze Spektrum ab von Digital bis Analog, da er pro Stimme auf je 2 analoge und 2 digitale Oszillatoren/Filter zugreifen kann. Für meinen Geschmack überzeugt er mich klanglich sogar mehr als sein Nachfolger PRO 2.
Also dann mal los:
MISSION: DAVE SMITH MONO EVOLVER KEYBOARD
- Target: DAVE SMITH MONO EVOLVER KEYBOARD
- Age: 9 Jahre
- Damage Analysis: – einige Potis reagieren kaum noch, andere haben starke Wertesprünge, Mod Wheel zum Teil ohne Funktion
- Bonus: Modifizierung – neue, hübschere Pott-Kappen
- Time for Mission: 3 Stunden
- Material: Kleinteile
- Budget: 162,- € (Arbeitszeit, Gummis und sonstige Kleinteile)
Optisch wie neu, aber technisch leider nur noch als MIDI-Expander einsetzbar wurde der DSI Mono Evolver gut verpackt an unseren DOC ANALOG versandt.
LOG FILE
Schritt 1: (Bild 1 & 2)
Fehlerbestandsaufnahme und Funktionskontrolle. Der Allgemeinzustand des Evolvers sieht auf dem ersten Blick gar nicht übel aus bis auf die Staubschicht auf dem Bedienteil Panel und die verschmutzten Tasten. Die Überraschung kam dann später.
Schritt 2: (Bild 3, 4, 5)
Gerät geöffnet und erst einmal ordentlich gereinigt. Tastatur inkl. Tastenzwischenräume mit Druckluft entstaubt und geputzt.
Schritt 3: (Bild 6 & 7)
Beide Bedienteil Platinen abgeschraubt und ALLE Potis mit Fader8 Lube gereinigt.
Schritt 4: (Bild 8)
So sieht also ein Mod Wheel Potentiometer aus, welches vor Jahren mal mit einem 0815 Kontaktspray behandelt wurde. Es bildeten sich Schimmelsporen rund um das Poti. Die Schleiferbahn im Inneren sieht nicht besser aus.
Ich entscheide mich dafür, das Poti nicht zu erneuern, sondern den ultimativen Test meines Fader8 Spray einzugehen, indem ich die Mod Wheel und Pitch Bend Schleifer ordentlich von außen säubere und die Schleiferbahnen im Inneren aussprühe.
Schritt 5:
Die am härtesten beanspruchten Potis sind die beiden Exit-Regler neben dem Display. Ich löte die beiden Edit Drehregler deshalb aus und ersetzte sie gegen Raster Encoder. Das gibt durchaus ein besseres und hochwertigeres Feeling die einzelnen Programme bzw. Parameter mit Rasterung „durchzuscrollen“, da nun jeder Raster auch eine korrekten Parameteränderung ergibt.
Schritt 6 :
Peter und ich entscheiden uns dazu, dem Evolver ein paar neue Potikappen zu gönnen, die diesem Synth und seinem Soundschrauber würdig sind. Also weg von den kleinen Gummiknöpfchen und her mit ein paar neuen ca. 7 mm langen Potikappen, bei denen man ordentlich zugreifen kann, die aber nicht zu klobig sein dürfen.
Diese habe ich übrigens (neu verpackt) in meinem Archiv Lager gefunden. Sie dienten ursprünglich dem alten Alesis X2/24 Kanal Mischpult und erfüllen nun einen guten Zweck.
Das finale Fotoshooting des überarbeiteten Evolvers überlasse ich wieder gerne der Redaktion.
STAR SHOOTING
(Bilder bitte zum Vergrößern anklicken)
Zurück in der Redaktion wurde das DAVE SMITH EVOLVER KEYBOARD ausführlich getestet. Parametersprünge? Schnee von gestern. Der kleine Blaue funktionierte wie NEU – eigentlich sogar besser, da die gerasterten Potis für die Werteeingabe eine viel präzisere Werteveränderung erlauben, als die Standard-Protis die zuvor verbaut waren. Zusätzlich haben aber die Alesis-Kappen aus dem Evolver Keyboard ein echtes SChmuckstück werden lassen. Hut ab DOC!!!!
Hier der (zumindest visuelle) Beweis:
hat das jetzt etwas zu den Parameterwertesprüngen genützt? ist der Synthie wieder voll funktionsfähig?
@el_dani Läuft jetzt wieder wie eine Eins!!!
Läuft jetzt wieder wie eine Eins!!!!
„Die am härtesten beanspruchten Potis sind die beiden Exit-Regler…“
„…und ersetzte sie gegen Raster Encoder.“
Was denn nun – Potis oder Endlos-Encoder?
Bitte nicht immer diese beiden Begriffe durcheinanderwirbeln – das liest man leider sehr häufig in letzter Zeit. (und sonst kommt noch jemand auf die Idee, man könnte einfach das eine gegen das andere austauschen ;-)
mmh sollte mit mal das spray besorgen. hab den evolver keyboard, den poly evolver keyboard und den prophet 8. alle haben auf jedem einzelnden treiber exakt das problem. und leider wollte man es mir nicht kulanztechnisch ersetzen sondern vergünstigt damals das PE edition kit aufschwatzen
Mich würde einmal interessieren, welche Rasterencoder denn dort verbaut wurden. Denn die fehlende Rasterung ging mir schon immer auf den Keks. Würde das Teil nicht so gut klingen wäre er auf Grund dessen längst nicht mehr mein Eigen.
@Muckeopa Jo das würde mich auch interessieren !
Woran erkennt man eigentlich beim MEK um welche Serie es sich handelt?