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Home-Studio JOJO Weber & MIKE Gillig

(ID: 3736)

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Ein rechteckiger Betonraum ist ja eher das Gegenteil vom Ideal zum Abhören. Wir haben aber die Monitore so plaziert, dass wir im Nahfeldbereich ein sehr neutrales Klangbild haben. Außerdem sind wir mittlerweile schon extrem gut auf diesen Raum konditioniert (lacht)

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Amazona:
Auf welchem Mixer mischt Ihr und was dient Euch als Abhöre? Habt Ihr für die Monitore eine eigene Studio-Endstufe oder nehmt Ihr einen HiFi Verstärker her?

Mike:
Wir gehen über einen recht guten HiFi-Verstärker von Sony auf die Tannoy Reveal. Auf diesen Lautsprechern haben wir uns mittlerweile auch ziemlich „eingehört“ und können Mischungen gut beurteilen. Anfangs haben wir unser Material oft auf allen verfügbaren Anlagen probegehört und sämtliche Freunde und Bekannten genervt. Bei Produktionen fürs TV wird auch schon mal zwischendurch der Mac-Speaker bemüht um zu schauen, ob´s auch auf kleinsten Systemen noch klingt.

Das Pult ist ein Behringer MX8000 mit Meterbridge. Ich weiß, dass es darüber geteilte Meinungen gibt, aber ich halte es immer noch für ein gutes Pult, vor allem wenn man sich den Preis vor Augen hält. Mit den EQs muß man etwas vorsichtig sein um den Sound nicht zu plastikmäßig zu machen. Ansonsten ist es sehr zuverlässig, verträgt aber leider das Rauchen nicht so gut wie Jojo. (lacht)

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Jojo:
Liberté toujours…

Amazona:
Wie mastert Ihr?

Jojo:
Wir mastern selbst, allerdings gehen wir dafür in ein befreundetes Studio, in dem uns das ensprechende Equipment und die Plug-Ins zur Verfügung stehen. Dort wenden wir meist zuerst das Denoiser Plug-In von Spark an, was ich für wesentlich artefaktfreier halte, als die BNR von Digidesign.
Anschließend wird das Material multibandkomprimiert – seit neustem mit dem C4 von Waves – und am Ende mit dem Loudness Maximizer verdichtet. Wir haben auch mal den Waves L1 ausprobiert, fanden den Klang allerdings etwas zu hart. Der Loudness Maximizer arbeitet relativ unauffällig.

Amazona:
Gibt es einen Recording Raum für akustische Takes wie Gesang oder Gitarren, bzw. wenn nein, wie und wo nehmt Ihr den Gesang auf?

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Jojo:
Wir haben recht gute Kontakte zu Studios hier in der Gegend, in denen wir auch schon mal ein paar Vocaltakes machen können. Den Gesang für meine eigenen Stücke, die Weber und Weber – Sachen, nehme ich aber der Bequemlichkeit halber immer hier auf, weil ich mich dazu auch immer aufraffen muß. Wenn ich dann merke, dass es an diesem Tag nicht so gut klappt oder ich die Lust verliere, hör´ ich halt auf und mach was anderes. Da die Sachen just for fun sind und ohnehin ziemlich stark nachbearbeitet werden, ist es mir auch egal, dass der Raum nicht optimal ist und ich als Mikro nur ein C1000 von AKG habe.

Amazona:
Welche Software kommt bei Euch zum Einsatz?

Jojo:
Wir benutzen Logic Audio auf einem G3 Desktop. Mit dieser Kombination scheinen wir auch echt Glück zu haben. Logic lief schon immer sehr sicher, aber seitdem ich den RAM Speicher vor einigen Monaten auf 160 MB erweitert habe, ist es nicht ein einziges mal mehr abgestürzt! Früher auf den Ataris ST und Falcon habe ich immer mit Cubase bzw. Cubase Audio gearbeitet. Dann habe ich auf dem PC mal Logic ausprobiert und es hat mich so überzeugt, dass ich komplett umgestiegen bin.
Daneben benutzen wir noch Sounddiver, was ich ein ziemlich geniales Programm finde.
Der EMU wird fast nur noch darüber bedient und auch mein gutes altes Quadraverb – von dem ich mich nie trennen würde – kann ich jetzt wieder benutzen, obwohl das komplette Display das Zeitliche gesegnet hat.
In der 3.0 Version kann man ja jetzt auch endlich eigene Tastaturkommandos definieren – für mich die wesentlichste Verbesserung in dieser Version.

Amazona:
Spielen dabei Plugg-Ins eine große Rolle?

Jojo:
Mittlerweile schon. Ich habe vor einiger Zeit den EXS24 gekauft und bin ziemlich begeistert. Ich bin ein echter Sammler was Samples angeht und die liegen ohnehin auf meiner Festplatte. Ich habe gleich unzählige EXS Instruments mit Drumsamples und Zeugs gemacht. Darüber hinaus bieten die Logic eigenen Plug-Ins viel Raum zum Spielen. Oft bearbeiten wir Ausgangssamples mit vielen Plug-Ins um etwas völlig anderes zu schaffen, Atmosphären, Loops…der Autofilter gefällt mir sehr und so langsam komme ich auch dahinter, was man mit dem Spectral Gate alles machen kann.

 

Weiterhin benutzen wir auch noch einige Freeware Plug-Ins und Instrumente und auch den ES1. Damit kommt man eigentlich auch schon sehr gut hin, obwohl wir im Moment überlegen, die neuen Waves Plug-Ins zu kaufen. Wir haben sie letztens für einige Tage getestet und sind ziemlich begeistert – vor allem vom C4 und dem Renaissance Compressor.

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Das Problem ist halt nur, dass bei einem 266 MHz Prozessor auch schnell das Ende der Fahnenstange erreicht ist (lacht). Deshalb bemühen wir die Bounce-Funktion schon ziemlich oft!

Mike:
Es gibt viele interessante Plug-Ins, vor allem auch VST Instrumente wie den PPG oder den Pro Five. Mich schrecken allerdings bei vielen schon die Benutzeroberflächen ab. Generell ist es, denke ich eher ein Rückschritt, irgendwelche Geräte 1:1 nachzurendern. Es sieht zwar nett aus, wird aber der Tatsache nicht gerecht, dass man es über Bildschirm und Maus bedienen muß. Da müßte man halt auch neue Bedienkonzepte und Interfaces entwickeln. Wer jahrelang mit einer echten TB303 „gespielt“ hat, kann einem ReBirth mit Maussteuerung einfach nichts abgewinnen!

Amazona:
Auf einem der Racks kann man gleich drei virtuelle Synthies sehen. Viele unserer Leser schwören nach wie vor auf die echten Analogen. Wie steht Ihr dazu?

Jojo:
Darüber mache ich mir eigentlich keine Gedanken. Es ist ja so, das ich quasi mit den Digitalen „aufgewachsen“ bin und „echte“ Analoge gar nicht so gut kenne, also keine AB Vergleiche ziehen kann. Der einzige Dampfsynth, den ich mal ´ne Zeit besaß, war der Juno 106 – übrigens im echten Super-Zustand! Das Teil sah wirklich noch aus, als sei es gestern erst bei Roland vom Band gelaufen! (lacht). Als ich dann den Virus anschaffte, hab´ ich den 106 kaum noch benutzt und schließlich wieder weggegeben:
Ich sehe halt eher: „OK – da ist ein Synthesizer, den ich angenehm und schnell bedienen kann und die Sounds, die er macht, gefallen mir.“
Mike:
Früher war ich ein richtiger Analog-Fan und hatte einige von den „Schätzchen“. Ich finde aber, die Virtuellen bringen genug analoges Feeling rüber und haben darüber hinaus technisch einfach wichtige Vorteile. Wir machen ja auch viele Auftragsproduktionen, viele verschiedene Musikstile, und da spielen neben einer guten Integration in ein Midi Environment natürlich auch Aspekte wie Zuverlässigkeit, Geschwindigkeit, Speicherbarkeit und Recall eine große Rolle.

Amazona:
Welcher von den Virtuellen klingt Eurer Meinung nach am besten?

Jojo:
Oh – eine so differenzierte Frage hätte ich jetzt nicht erwartet! (lacht)
Jedes der Instrumente hat seine Stärken. Der Yamaha AN1x ist ein sehr interessanter Synth und wird wohl oft unterschätzt. Mike hat ihn gekauft und am Anfang war ich sehr skeptisch, aber mit der Zeit habe ich das Instrument schätzen gelernt.

Man kann wirklich extrem abgedrehte Klänge damit erzeugen, wenn man sich darauf einläßt – immer wieder für eine Überraschung gut. Auch plastikmäßiges Zeug beherrscht er gut. Die Verarbeitung ist leider sehr schlecht und diese Plastikpotis sind ein Witz – aber da muß man natürlich auch den Preis im Auge behalten.
Mike:
Tja – die Hardware des Nordrack 2 ist wesentlich hochwertiger. Aber der klingt auch ganz anders. Irgendwie sehr „edel“, eher so der filigrane Typ! (lacht).

Bis jetzt haben wir ihn hauptsächlich für Perkussives eingesetzt, weil er sehr knackige Hüllkurven hat und sich gut in Arrangements einbinden läßt, ohne unterzugehen. Sequencersounds, aber auch Geräuschhaftes und Effekte. Negativ am Nord ist nur die merkwürdige Speicherorganisation – die haben wir immer noch nicht so ganz durchschaut.

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