BOSS SP-303 Dr Sample als iOS App
Der Name Marek Bereza könnte allen bekannt sein, die schon sehr lange mit iOS-Geräten Musik machen, zu einer Zeit, als die Kategorie „Musik“ im App-Store gerade mal 100 Apps oder so umfassste, also so etwa in den Jahren 2008 bis 2010. Seine erste App war Thump und eine kleine, aber simple Groovebox mit zwei Synthstimmen und mehreren Sample-basierten Drum-Kits, wurden dann aber von dem gleichzeitigen und mächtigeren Beatmaker 1 überundet.
Die nächste App war Sampletoy, ein kreativ-Sampler. Mit ihr lässt sich eine einzige Phrase aufnehmen, loopen und mit Echtzeiteffekten verfremden. Eine echte Spaß-Kreativ-App. Beide Apps sind immer noch im App-Store erhältlich und laufen auf den neusten iOS-Geräten iPhone und iPad.
Für mich ist der Name Marek Bereza also immer ein Grund aufzuhorchen, so auch mit seiner neusten App, dem Koala Sampler, die auf den ersten Blick wieder eine kreative Spaß-App ist, tatsächlich aber sehr stark vom BOSS SP-303 Dr Sample inspiriert ist.
Die SP-303 hat immer hat immer noch trotz oder gerade wegen seiner Unzulänglichkeiten eine lebendige Nutzergemeinde und unterstützt auch heute noch den einen oder anderen Live-Gig.
Marek Bereza Koala Sampler greift nun das Konzept des Live-Performance-Samplers auf und bringt es auf den Touchscreen. Das Erste, was mir zu der App einfiel, war „Beatboxing“, was mich gleich darauf an eine andere, schon längst eingestelle App erinnerte, nämlich die iDrum Beatboxing Edition von iZotope. Die einzige Version, die eigenes Klangmaterial zuließ.
iDrum war selbst für damalige Verhältnisse schon etwas limiterit. Marek Bereza Koala Sampler hingegen bietet alle Vorzüge der Evolution, die Touchscreen-Interfaces in den letzten 10 Jahren vorangetrieben haben, fast, sonst wär’s ja kein Spaß.
Koala, not Panda
Die App besteht aus den Seiten „Sample“, „Sequence“ und „Perform“.
Auf der SAMPLE-Seite stehen jeweils 16 Pads in vier Bänken zum Aufnehmen von Klängen bereit. Es wird sowohl das interne Microfon als auch ein angeschlossenes Audiointerface (nur Kanal 1 / mono) unterstützt. Die Ausgabe erfolgt aber immer in Stereo.
Die Samples können beim Aufnehmen direkt mit einem aus acht Effkte versehen werden.
Aufgenommen wird einfach, indem ein Pad gehalten wird. Eine explizite Scharfschaltung ist nicht erforderlich. Lautstärke, Tonhöhe und Panorama und das Zurechtschneiden von Samples sind als Nachbearbeitung möglich.
Auf der SEQUENCER-Seite werden die Samples arrangiert. Eine Sequenz kann bis zu 32 Takte lang sein. Es lassen sich die Klänge nur live einspielen. Entweder so, wie sie sind oder transponiert über eine ca. viereinhalb Oktaven-Klaviatur. Es stehen auch verschiedene Tonarten zur Auswahl, was aber natürlich nur funktioniert, wenn die Samples gestimmt wurden. Ansonsten ist die Tonhöhendifferenz zwischen den Pads doch eher willkürlich.
Auch wenn diese Seite „Sequencer“ heißt, ist es doch „nur“ eine Aufzeichnung per Live-Einspielung, die dann quantisiert wird. Eine echte Nachbearbeitung der Eingaben eigentlich nicht möglich und ehr ein Geschicklichkeitsspiel. Es lassen sich mit viel Geschick einzelne Noten wieder löschen oder die eben gesamte Sequenz auf einmal. Zumindest können die Sequenzen durch einfaches Drag & Drop kopiert und zusammengeführt werden.
Die letzte Seite PERFORM bietet acht Master-Effekte, die auf den Summenausgang wirken, während die Sequenzen im Hintergrund laufen.
Weitere Eigeschaften von Marek Bereza Koala Sampler sind Unterstützung zu Audiobus 3 und Ableton Link, das Ex- und Importieren von Samples, Loops und der ganzen Sequenz im WAV-Format. Ebenso können einzelne Pads resampelt werden, um z. B. Platz zu sparen oder Effekte permanent zu machen.
Das ganze Konzept ist sehr auf „Go with the flow“ ausgelegt und bringt einen zeitweise zu überraschenden und erstaunlichen Ergebnissen So wie es bei einer kreative Spaß-App sein sollte.
Eine Demovideo von Koala gibt es auch hier
Ohh mhh… da überleg selbst ich mir ob ich mir so eins von diesen neumodischen Smartphones anzuschaffen…..
Als ehemaliger Besitzer eines sp303 und Besitzer eines sp 202 und 404 sx frage ich mich inwiefern es vom 303 inspiriert ist. Geht es um den lofimodus der bei manchen Leuten aus der hiphopszene immer noch gefragt ist?
@Numitron Das und laut Marek diese Eigenschaften (Zitat von der Homepge): „What the SP-303 does have, though, is a workflow that forces you to just get on with it and make some music. This is the essence I wanted to capture in Koala. It has the ability to sample itself, „resampling“ – which I love, and have incorporated. Also, you can put effects directly onto the input, […] And of course, once you’ve recorded with those effects, they’re baked in, there’s no going back!!
Die KOALA Sampler App ist exakt was ich gesucht habe; ein Werkzeug zum spontanen und vor allem mobilen Ausprobieren bzw. Skizzieren von Ideen sowie zum kurzweiligen Zeitvertreib, wenn man mal irgendwo Wartezeit zu überbrücken hat.
Ich hatte es auch mit einem PO-33 Pocketoperator versucht, der ist schon unique in Optik, Sound und Workflow, aber das Handy hat mensch halt doch immer dabei.
Insofern liegt der PO-33 jetzt nur noch herum und der KOALA läuft täglich.
Hab den Koala Sampler gerade erst entdeckt. Macht Spaß und ist super intuitiv nutzbar (die UI ist wirklich genial durchdacht). Läuft inzwischen auch auf android Geräten (ohne Mucken) :). Es sind auch einige Funktionen hinzugekommen (Samurai Mode – für ein paar Euro dazu kaufbar).
Timestretch
Autochop
und Piano Roll
https://www.youtube.com/watch?v=aCU7gsvWNKk (Tutorial Video von elf Audio)
Es gibt sogar eine „split stems“ Funktionen – trennt verschiedene Instrumente einer Audiodatei in einzelne Samples
Wird bei mir fast täglich gestartet. Auch wenn ich jz einen SP404 MK2 habe, will ich den den Hosentaschen Koala echt nicht mehr missen.
Mittlerweile ist der Koala aus den Kinderschuhen herausgegangen und ich finde hier gehört unbedingt ein Update in diesen Artikel!
Das letzte Update brachte einen Mixer dazu. Einfach klasse diese App.
👍😃
Mittlerweile ist der Koala aus den Kinderschuhen herausgegangen und ich finde hier gehört unbedingt ein Update in diesen Artikel!
Das letzte Update brachte einen Mixer dazu. Einfach klasse diese App.
@markusschroeder
:-)
@Suzanne Kann ich Dir nur beipfichten! Aber leider kann ich aufgrund interner Regelungen bei iOS nicht wie ich will.
Aber wenn es Dir so auf den FIngern brennt, wir haben ja auch Leserberichte.
Würde mich auch freuen mal was aus einer anderen Perspektive zu lesen. :)
Greetz,
M.
@Markus Schroeder Ah okay.
Im Moment überschlägt es sich bei mir. Werde es aber notieren und es eventuell bei mehr Zeit in Erwägung ziehen.
Bin auf jeden Fall ein großer Koala Fan 🤩