60 Jahre K&M
König & Meyer feiert 60. Geburtstag! Instrumentenständer, Mikrofon- und Boxenstative, Monitorständer und Notenpulte von König & Meyer sind heute aus der Musikszene nicht mehr wegzudenken. Im Profi-Bereich heiß geliebt und weltweit Synonym für Qualität und Praktikabilität. Das K&M Mikrofonstativ 210/2 entwickelte sich seit seiner Entstehung Ende der 50er Jahre zum absoluten Klassiker und schrieb Geschichte für König & Meyer. Anlässlich des Jubiläums ließ Martin König sein „Lieblingsprodukt“ originalgetreu in Übergröße bauen. Das Stativ hat sicherlich seine hier dargestellte „Größe“ mehr als verdient und ist der ganze Stolz von König & Meyer.
60 Jahre deutsche Industriegeschichte ist in der Musikbranche eine Seltenheit, die noch dazu eine spannende Geschichte birgt. Die Geschichte von König & Meyer. Es lohnt sich auf jeden Fall weiter zu lesen, denn wir haben Gabriela König, kaufmännische Geschäftsführerin, zum Interview gebeten.
AMAZONA.de:
Wie kam es zur Gründung von König & Meyer?
Gabriela König:
König & Meyer gab es schon in den 30er Jahren in Thüringen. Karl König und Erich Meyer taten sich zusammen und stellten Gewindelehren her, die man zur Überprüfung der Funktionalität von Gewinden benötigte. Grob gesagt: Die beiden hatten also eine Werkzeugmacherfirma. Durch den 2. Weltkrieg wurden sie dann zweimal enteignet. Da noch dazu in dieser Zeit ein großes Durcheinander herrschte beschlossen sie in den Westen zu gehen. Dort fassten sie Fuß durch Förderprogramme der Landesregierung und siedelten sich in Wertheim an, wo letztendlich 1949 offiziell König & Meyer gegründet wurde.
AMAZONA.de:
Wie kam dann der Sprung von Gewindelehren zu Musikständern?
Gabriela König:
Anfänglich bauten sie tatsächlich noch Gewindelehren, wobei sie hin und wieder schon Notenständer zu Thüringer Zeiten gebaut hatten. Die Musikwelt war ihnen also nicht ganz fremd, als sie nach Wertheim kamen. Sie machten am Anfang noch viele Ausflüge in andere Branchen. So fertigten sie z. B. Glasspritzen, da die Gegend um Wertheim für Glas berühmt war. Dann stellten sie sogar eine Zeit lang Schlittschuhe her.
In Thüringen waren Notenständer ein krisensicheres Geschäft. Wie sich herausstellte, war das auch in Wertheim so. Also rüsteten sie um und holten die Werkzeuge über die Grenze zu sich. Zuerst wurden die Notenständer mit einem kleinen Bus ausgeliefert. Durch den persönlichen Kontakt zu den Händlern erfuhren die beiden sehr schnell, dass es großen Bedarf an Musikzubehör gab. So nahmen sie kurzerhand Instrumentenständer ins Sortiment auf. Mitte der 50er Jahre kamen dann die Mikrofonstative dazu.
Alles Gute zum Jubiläum
allerdings wünsche ich mir die unnachahmlich robuste Bauweise von früher wieder zurück, mit Gußsockel und massiven Beinen zum einschrauben, und Gummifüße die auch nach 50 Jahren nicht einfach abfallen! Und vor allem weg mit diesen Plastikschrauben, ich will die guten Metallknebel! Wenn’s diese superstabilen Ständer in der alten Bauweise nochmal wenigstens als Jubiläumsangebot gäbe, das wäre ein echter Grund zum feiern, finde ich.
Immerhin habe ich das Glück noch zwei dieser alten Ständer zu besitzen, und die nehme ich mit in mein Grab. Oder zumindest bis an den Rand. Dann werden sie schätzungsweise 100 Jahre alt sein und alle ihre modernen Nachkommen um Jahrzehnte überlebt haben.