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Test: 112db – Redline Reverb

112db Redline Reverb

13. November 2009

Martijn Zwartjes? Wer bitte schön ist Martijn Zwartjes? Vielleicht sagt Ihnen dieser Name nichts, aber Sie besitzen wahrscheinlich ein Plug-in von Native Instruments, an dem Martijn beteiligt war. Auch für den Reaktor hat Zwartjes einige bekannte Ensembles entwickelt. Darunter SteamPipe, Hallejuha sowie Rev-6 Reverb für Reaktor 3 und Space Master (II, Quadro, Surround) für Reaktor 4. Wie es aber von diesen Reaktor Ensembles zu dem hier getesteten Redline Reverb kam, das von 112db vertrieben wird, enthüllten uns Jules Vleugels (a.k.a. dj!), der unter anderem für Audioease arbeitete, Leo Degen, ehemals bei Dolby Labs, Apple und Native Instruments und Martijn Zwartjes in einer E-Mail Darstellung persönlich:
Die erste Stufe, die zum Redline Reverb führte, war die Umsetzung der „Rev-6 und Spacemaster Ensembles Algorithmus“ im echten Programmiercode. Diese Stufe wurde von Leo Degen vorgenommen. Schließlich war die Arbeit mit dem R66 Reverb produktreif und wurde von Sonic Flavours eine Zeit lang vertrieben, dann aber eingestellt. Danach wäre es still um R66 geworden, wenn nicht Andreas van Engelen, der ehemalige Verleger von Gigastudio in den Niederlanden und ein gemeinsamer Bekannter von Martijn und dj!, zufällig da gewesen wäre, um die Beiden in Kontakt zu bringen. Da es der Zufall ebenso wollte, dass Martijn, der zu Zeit einen Lehrauftrag an der CalArts Universität in L.A hat, gerade in ihrer gemeinsamen Heimat Dänemark verweilte, nutzten er und dj! die Gelegenheit für mehrere Treffen. Dabei stellten sie in den Gesprächen, in denen es um Plug-ins, Ideen und mögliche Wege der Zusammenarbeit ging, schnell fest, dass sie sehr ähnliche Vorstellungen und Ansichten hatten. So wurde beschlossen, als erste Zusammenarbeit das R66 als Teil der 112db Produktlinie wieder zu beleben, was Leo mit ins Boot brachte. Falls dies gut verlaufen würde, sollten weitere Produkte folgen. Es scheint gut funktioniert zu haben zwischen dj!, Leo und Martijn, die inzwischen allesamt zum 112db Team gehören. Denn der Redline Equalizer wurde vor kurzem veröffentlich, und ein Multibandkompressor/-limiter und ein umfangreiches Delay sind bereits geplant. Der Name Redline leitet sich im übrigen nicht von der Focusrite Red Line ab. Zwar war das rote Intereface-Design schon in früheren 112db Produkten vorhanden – der Name, so dj! kommt aber eher von der L.A. Red Line Metro, die Martijn auf dem täglichen Weg zur Arbeit benutzt. Auf die Frage, wie sich das Redline Reverb von den ursprünglichen Reaktor Ensembles unterscheidet, meinte Martin, dass der Algorithmus im Grunde immer noch der gleiche sei, doch mit vielen kleinen Verbesserungen,  vielen Hörtests und weiteren Verbesserungen, die sich mehr evolutionär als revolutionär auswirkten. Auf jeden Fall hat der alte neue Hall bei 112db in den Formaten VST, AU und RTAS für Mac, PC mit 64 Bit Kompatibilität sein zu Hause wohl gefunden.

112db Redline Reverb

112db Redline Reverb


Aber beginnen wir am Anfang. Der Kauf der 112db Produkte erfolgt online und kann mit Kreditkarte oder PayPal bezahlt werden. Anschließend sollte man eine Autorisations-XML-Datei in der Mail-Box finden. Nach dem Herunterladen und Installieren wird der neue Besitzer beim ersten Aufrufen des Plug-ins nach diese Datei gefragt. Deswegen sollte diese Datei sicher verwahrt werden. Das ausführliche englische PDF-Handbuch hilft bei Fragen weiter und erläutert alle Aspekte der Installation, Autorisation, MIDI Automation und natürlich der Bedienung des Reverbs in allen Einzelheiten, wobei auch die entsprechenden physikalischen Grundlagen nicht übergangen werden.
Gleich zu Anfang erfährt der Anwender, dass es sich bei Redline Reverb nicht um herkömmlichen algorithmischen Halleffekt handelt, RR dieser nur einen einzigen Algorithmus besitzt, mit dem sich bestimmte Charakteristika wie Plate, Hallen oder gedämpfte Raum nachbilden lassen, ohne dabei den Benutzer mit Parametern zu überfordern. Das heißt natürlich auch, dass sich per Automation zwischen allen Raum-Charakteristika stufenlos überblenden lässt. Das wäre zum Beispiel extrem praktisch bei einer Filmproduktion, in der eine Kamerafahrt ohne Schnitt von einer großen Halle ins gedämpfte Foyer und schließlich ins Freie führt. Dieses nun authentisch zu vertonen ist nun durch die Automation gut möglich. Ein Spezialfall vielleicht, Ok, aber das negiert nicht das Potential an sich. Auch die sehr aufgeräumte Benutzeroberfläche mit den Kurzhilfen beim Überfahren der Parameter mit der Maus mach einen durchweg guten Eindruck. Eine Favoritenliste mit acht Schnappschüssen und eine umfassende, bedienungsfreundliche Presetverwaltung runden das Bild schließlich ab. Was will man eigentlich mehr? Ach ja, klingen soll es auch noch.

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