Plutimikation
Nun sind die einzelnen Objekte zunächst natürlich wirkungslos und benötigen die entsprechenden Befehle und Verknüpfungen, um ihrer Funktion nachzugehen. Um komplexere Devices zu bauen, werden zahlreiche Einzelkomponenten benötigt. Jedes führt einen bestimmten Befehl aus, mitunter müssen mehrere Befehlsobjekte in Reihe geschaltet werden, um bestimmte Wirkungen zu erzeugen. So wird zum Beispiel ein Autofade eines Oszillators durch vier Objekte erzeugt: Dem Oszillator selbst, einem mathematischen Multiplikator, dem Objekt „line~“ (setzt die Blende) und dem an „line~“ geschickten Wert, um die Blendzeit zu definieren.
Komplexe Patches lassen sich durch Sub-Patches übersichtlicher gestalten. Hier werden Modulgruppen zusammengefasst und lediglich als „patcher“ Dialogfeld dargestellt. Das macht Sinn, denn schaut man sich einmal aufwendig programmierte Devices an, würde schnell der Überblick verloren gehen.
Zusätzlich zur MAX Programmierumgebung gibt es Objekte, die an die grafische Oberfläche von LIVE angepasst sind. So sehen z.B. Regler und Taster genauso aus, wie man es von LIVE gewohnt ist. So können eigene Patches aussehen, als wären sie Bestandteil von LIVE.
Als Besonderheit bietet MAX FOR LIVE eine spezielle LIVE API (Application Programming Interface), die es ermöglicht, unter der Haube von LIVE auf zahlreiche interne Funktionen zuzugreifen. Es lassen sich beispielsweise einzelne Tracks, Clips, Noten, Namen, Selektionsstatus oder bestimmte Werte in LIVE steuern und modifizieren.
Ein wichtiges Anwendungsbeispiel hierfür ist der tiefgreifende Eingriff in LIVE von extern. So können beliebige Controller integriert werden und einen nahezu vollständigen Zugriff bieten!
Was bisher mit AKAIs APC40 oder dem LAUNCHPAD von NOVATION funktioniert, kann im Prinzip mit jedem MIDI-Controller realisiert werden. Externe Controller wie MONOME oder Livid Instruments OHM64 / BLOCK und KORGs PadKONTROL können beispielsweise mit der Clipmatrix von LIVE verbunden werden, um LIVE Sets abzufeuern, als Stepsequenzer benutzt oder zum Fernsteuern von VST Plug-ins verwendet werden. Ich habe z. B. ein kostenloses MAX FOR LIVE Patch gefunden, welches die Funktionalität eines MONOME 256 abbildet und sich mit oder ohne MONOME Controller einsetzen lässt.
Tutorials und Building Blocks
MAX FOR LIVE ist komplex – keine Frage. Das wissen Ableton und Cycling ’74 auch. Umso wichtiger sind dafür eine gute Dokumentation und ein guter Einstieg in die Materie. In der LIVE Library unter Lessons gibt es zahlreiche Beispielpatches mit entsprechender Dokumentation, um sich die Grundkenntnisse über MAX/MSP Programmierung anzueignen. Building Blocks sind fertig einsetzbare Patches, die exemplarisch sinnvolle Funktionalitäten bereitstellen und sich nach Belieben weiterentwickeln lassen.
Die interne Dokumentation von MAX 5 ist sehr umfangreich und gelungen. Für jedes Objekt gibt es eine Hilfeseite mit Beschreibungen der Funktionsweise und exemplarisch den Einsatzmöglichkeiten. Weiterführend können alle Befehle abgefragt werden, die für das Objekt zum Steuern in Frage kommen. Interessant ist, dass die Tutorials selbst vollständig funktionsfähige MAX Patches sind. Das heißt, sie sind interaktiv. Es lassen sich alle Regler und Befehle ausführen und somit leichter verstehen, was sie tun. Das ist echt gelungen!
Schöner und ehrlicher Bericht!
m4l ist schon sehr stabil…….
m4l ist schon sehr lässig und mächtig…nur ein besseres tutorial was die live-api macht und kann wäre gut…max und seine module/funktionen selbst sind sehr gut erklärt…die live api leider nicht so…
dennoch: besser als lego spielen!!!
gibt es schon irgendwo deutsche Anleitungen oder Tutorials dazu?
Gibt es:
Und zwar bei Audiocation als 4 Monatigen Fernkurs.
https://www.audiocation.de/kurs_maxforlive