Tiefbass als Ergänzung für die Eris Pro
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Die Eris Pro Serie von Presonus ist noch recht neu auf dem Markt. Ich hatte bereits die Eris Pro 6 Koaxial-Monitore zum Test auf meinem Seziertisch und war begeistert ob der glasklaren, neutralen Wiedergabe. Sprach ich bei den Sechszöllern gar von „chirurgischer Präzision“, beeindruckte mich das Päärchen sogar mit extrem differenzierter, niemals wummernder Basswiedergabe. Das wollen wir nun ändern. Aber bitte im positiven Sinn, denn schließlich ist der Presonus Eris Pro Sub 10 Subwoofer genau auf die beiden erhältlichen Monitorpaare Eris Pro 4, 6 und Eris Pro 8 abgestimmt. Also bitte, darf’s ein wenig mehr sein?
Presonus Eris Pro Sub 10 Subwoofer – Facts & Features
Der Presonus Eris Pro Sub 10 Subwoofer kommt natürlich im gleichen eleganten Design wie die komplette Serie. Das Gehäuse aus vinylbeschichteten MDF-Platten mit seinen leicht abgerundeten Ecken macht nach wie vor einen optisch sehr starken Eindruck und ich kann auch jetzt, nachdem die Monitore seit nunmehr sechs Wochen bei mir im Einsatz sind und auch gelegentlich von der einen oder anderen Studiokatze bestiegen werden, eine gewisse Unempfindlichkeit der Oberfläche attestieren.
Der Presonus Eris Sub 10 verfügt, wie der Name vermuten lässt, über einen nach 10″ Speaker und eine Bassreflexöffnung, beide sind nach vorn gerichtet. Das kann, falls der Subwoofer unter dem Tisch stehen sollte, von Vorteil sein, weil bei anderen Bauweisen, die nicht direkt nach vorn strahlen, der Tisch und eine eventuell auch nahe Wand der sauberen Basswiedergabe den Garaus machen können. Generell ist der Tiefbass ja nicht ortbar, insofern ist eine Platzierung unter dem Schreibtisch legitim und auch möglich, wie wir gleich noch sehen werden.
Der Subwoofer wiegt 16,8 kg und hat an der Unterseite vier stabile Gummifüße. Die Abmessungen von 400 × 320 × 406 mm verlangen nach etwas Platz, aber wir wollen ja auch voluminösen Sound. Das ist wie bei den bald in den Geschichtsbüchern verschwindenden Verbrennermotoren: Hubraum ist durch nichts zu ersetzen! Also her mit den flatternden Hosenbeinen, 170 Watt RMS wollen von der Leine gelassen werden. Der von einer Class-AB-Endstufe angetriebene 10″ Tieftöner besteht aus einer Glasfaser-Kompositmembran und soll, dank der leichten uns starren Kalotte, für druckvolle und dynamische Bässe sorgen. Ich fühle mich an Hartkes legendäre Alu-Membran erinnert und bin gespannt.
Welche Anschlüsse und Regler bietet der Presonus Sub?
Der Speaker an der Front des Presonus Eris Pro Sub 10 wird durch ein stabiles Gitter geschützt, das auch einen versehentlichen Fußtritt locker verzeiht. Die Rückseite ist den Anschlüssen und Reglern vorbehalten. Hier gibt es die Möglichkeit, etwaige vorgeschaltete Gerätschaften wie Mischpulte, Audiointerfaces oder einen Monitorcontroller per XLR, Klinke oder Cinch anzuschließen. Der Gain-Regler regelt die Eingangsempfindlichkeit des Subwoofers, dient somit gleichsam als Lautstärkeregler. Per XLR oder Klinke können dann in der Output-Sektion die Monitore angeschlossen werden. Ein ausschließlich als XLR-Anschluss ausgelegter Sub-Out ermöglicht das Weiterleiten des Signals an einen weiteren Subwoofer. Im Lieferumfang ist, neben dem Netzkabel, auch ein Fußschalter enthalten, mit dem man den Subwoofer, das Hochpassfilter und den Sub-Out auf Bypass schalten kann.
Ein Standby-Schalter ermöglicht es dem Sub 10, nach einer gewissen Zeit (ca. 40 Minuten) automatisch in den Standby zu wechseln. Gute Sache, die Monitore verfügen über die gleiche Funktion. Beim kleinsten Signal wacht das Gespann mit einem leisen Klick auf und ist sofort voll da. Ein Phasenumkehr-Schalter ermöglicht es, den Subwoofer auch zum Beispiel hinter sich zu positionieren, ohne dass es Phasenauslöschungen gibt. Ein Ground-Lift verhindert etwaiges Brummen, das aufgrund der Verkabelung auftreten könnte.
Ds Highpass-Filter ist nicht, wie man zunächst denken könnte, für den Subwoofer selbst bestimmt, sondern filtert alle Frequenzen unterhalb 80 Hz aus dem Signalweg, bevor es an die Monitore weitergeleitet wird, darum kümmert sich ja ab sofort dann der Subwoofer. Der Eris Pro Sub 10 selbst deckt einen Frequenzbereich von 20 bis 200 Hz ab, ein regelbares Lowpass-Filter definiert die Übergabefrequenz an die Monitore. Dieser Bereich ist von 50 bis 130 Hz stufenlos regelbar. Bis zu 113 dB Schalldruck kann der Presonus Eris Pro Sub 10 liefern und ich kann jetzt schon mal sagen, dass das für kleine und mittlere Räume absolut ausreichend ist und auch schnell mal die genervten Nachbarn auf den Plan rufen kann. Wenn man keinen akustisch entkoppelten Raum hat, sind die Wege der Subbass-Frequenzen manchmal unergründlich.
Der Presonus Eris Pro Sub 10 im Tonstudio
Ein bisschen Zeit muss man sich schon nehmen, um Subwoofer und Studiomonitore aufeinander abzustimmen. Dank der übersichtlichen Regelmöglichkeiten von Subwoofer und auch den Monitoren, ist das aber auch kein Problem und macht richtig Spaß. Wer es richtig amtlich haben möchte, besorgt sich ein Messmikrofon und eine entsprechende Software. Zum Beispiel REW (Room EQ Wizard), das ist eine Freeware zum akustischen Vermessen von Studioräumen, mit deren Hilfe man Monitore und Raum perfekt aufeinander abstimmen kann. Hier wird dann auch deutlich, ob man eventuelle Probleme mit Moden hat und ob Absorber und Bassfallen benötigt werden.
Aber auch ohne diese Hilfe ist natürlich das eigene Ohr die erste Instanz, um den Sound zu checken. Ich lege ein paar mir sehr gut bekannt Audios auf die Kombination aus Eris Pro 6 und Eris Pro Sub 10 und beginne damit, mittels Highpass-Filters zunächst die Frequenzen unterhalb 80 Hz von den Monitoren zu verbannen. Die Basswiedergabe der Monitore habe ich im Test bereits angepasst, sodass jetzt keine Konflikte oder Interferenzen auftreten sollten.
In meinem Raum hat sich nun die Stellung des Lowpass-Filters bei etwa 70 Hz bewährt. Der Subwoofer steht bei mir aus Platzgründen unter dem Schreibtisch, ich hatte zu keiner Zeit Probleme mit irgendwelchen aufschaukelnden Frequenzen, der Kater liebt’s.
Die Lautstärke des Subwoofers kann nun über den Gain-Regler definiert werden. Das Ergebnis ist ein satter, runder Sound voller Details, die ich vorher nicht wahrgenommen habe. „Ride Across The River“ von den Dire Straits offenbart auf einmal ein Standtom, das ich so nicht mehr missen möchte. Das geniale „The Man’s Too Strong“ mit seinen tiefen Toms bringt die Eingeweide zum Schwingen, ohne dass auch nur ein bisschen Matsch entsteht. „I Will Remember“ von Toto ist dran und meine Gänsehaut folgt auf dem Fuße. Das ist schlicht sensationell, wie sauber und aufgeräumt die Kombination aus den Eris Pro 6 Monitoren und dem Presonus Eris Pro Sub 10 klingt. So muss sich Simon Phillips das bei der Aufnahme vorgestellt haben.
Momentan nutze ich im Studio einen sehr alten HiFi Subwoofer.😬
Sollte dieser mal nicht mehr funktionieren, wäre der Presonus Eris Pro Sub 10, nicht nur was die Anschlüsse betrifft, genau der richtige für mich.🙂
Danke für den Test.
Handelt es sich eigentlich um einen „umgetauften“ Temblor 10 oder handelt es sich um ein tatsächlich neues model ?
Meine Erfahrungen mit Presonus-Lautsprechern beschränken sich bislang auf nen paar Billiglautsprecher (CT4.5), die ich tatsächlich als Günstiglautsprecher wahrnehme.
Fein zu lesen, daß die auch ne Ebene drüber können, denn knapp 1200 für nen 2.1, das bis 20Hz runtergeht und richtig gut klingt ist definitiv ne Ansage. Also wenn ich was bräuchte würde ich mir die nach dem Test definitiv anhören.
(Katzen gelten ja als besonders geräuschempfindlich, weshalb ichs uberraschend fand, daß als der 14S übergangsweise am Boden stand, das der neue Lieblingsplatz für“Feed me weird things“ wurde).
@moinho Er sieht ein bisschen hingepflanzt aus. Katzen mögen normalerweise einen erhöhten Punkt, von wo sie alles gut im Blick haben und warm sollte es auch sein. Das ist definitiv kein Platz für eine Katze.
@Kazimoto Das ist ein seeeehr spezielles Tier 😅
Ganz ehrlich, der liebt es, unter dem Schreibtisch zu liegen. Das ist eigentlich das Hundebett, das müffelt aber offenbar sehr gemütlich. Der liegt übrigens auch gern in der Küche unter dem Schrank oder im Wäschekorb 😂😂
@Kazimoto Ich glaub unsere Katzen sind da anderer Meinung. 😜
@moinho Wo liegen die denn? Bei uns eine immer auf dem Küchenschrank und einer auf der Heizung, das Wohnzimmer im Blick.
@Kazimoto Mit „unsere Katzen“ meinte ich Jans „spezielles Tier“ und unsere Emmy Noether.
Emmy ist sehr emotionsflexibel, deshalb:
– früher: neben dem Subwoofer (insb. bei Drum n Bass und Bruckner),
– auf dem alten August Förster,
– unter dem Monsterbase/-case-Konstrukt,
– auf dem Monsterbase/-case-Konstrukt,
– auf dem Weinklimaschrank neben der Baßfalle,
– ausgebreitet in der Mitte der Diele, so daß man kaum vorbeikommt,
– im Kleiderschrank zwischen Gehrock und Frack.
noch Fragen? 😄
@moinho Beim Weinklimaschrank hört der Spaß aber auf. Das ist mein Hoheitsgebiet 😜
Ich kann mich nur dem Verfasser des Berichtes anschliessen und ich selber nutze seit ca. 3 Wochen den Eris P.Sub 10 und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Als Monitoring habe ich die HEDD Audio 7, welche als Satelliten System man nicht durch den Sub routen sollte. Da die Frequenzabstimmung nicht optimal sind.
Steuere somit Monitore und Sub einzeln von meinem RME aus an. Da die HEDD 7 ziemlich tief gehen, habe ich den Ausgang im RME Totalmix, mit dem EQ bei 60HZ (lowcut) begrenzt. Wiederum habe ich dann am Eris Sub direkt nur alles bis 60 HZ durchlassen eingestellt.
Mit dieser Config. klingt die Sache geschmeidig und deckt das ganze FQ Spektrum ohne eine Überlagerung ab.