Im Einsatz
Die Arbeit mit diesem Mischpult macht Spaß, hat man sich erst einmal an die umfangreichen Routing-Möglichkeiten in der Mastersektion gewöhnt. Es ist nicht kompliziert, dennoch sind besonders beim Abhören mit dem Kopfhörer allerlei Kontrollmöglichkeiten gegeben. Schließlich lassen sich hier unterschiedliche Busse abhören, was grundsätzlich eine gute Sache ist. Die Gain-Regler mit ihren großen Verstärkungsfaktoren helfen auch Mikrofonen mit wenig Output auf die Sprünge. Mit der sehr guten Klangregelung lassen sich die Signale prima bearbeiten und die Fader laufen weich, aber mit der richtigen Portion an Widerstand.
Nur Gutes gibt es auch vom Effektprozessor zu berichten. Das alles klingt sehr ordentlich. Und die 16 Effektprogramme reichen voll und ganz aus, mehr braucht es nicht für den normalen Einsatz im Livebetrieb. Der Klang des Powermixers weiß grundsätzlich auf ganzer Linie zu überzeugen.
Meine Strat klingt über den Hi Z-Eingang richtig gut. Ein Overdrive-Sound, wie man ihn sich wünschen würde, ist an dieser Stelle natürlich nicht zu erwarten, der Boost-Schalter wirkt in etwa wie ein vorgeschalteter Preamp, der das clean Signal ordentlich aufpeppt. In einem Interview habe ich neulich übrigens gehört, dass Nile Rogers, wer kennt ihn nicht, seine Strat im Normalfall immer direkt ins Pult spielt und erst später beim Re-Amping den Sound erzeugt, den er für seine Produktionen haben möchte.
Über die USB-Schnittstelle in meinen Rechner (Windows 7) zu gehen, stellt ebenfalls kein Hindernis dar. Treiber brauchen keine dafür heruntergeladen zu werden. Die bereits installierten Treiber funktionieren ohne Probleme. Aufnahme und Wiedergabe in Stereo funktionieren einwandfrei; in meinem Fall mit der Software Cubase.
Was die Endstufen betrifft, so sind beim Allen & Heath ZED Power 1000 gute Leistungen zu erwarten. Das Ergebnis hängt natürlich immer von den eingesetzten Lautsprecherboxen ab oder konkreter ausgedrückt, von deren Wirkungsgrad und von deren Impedanzen. Zur Erinnerung: An 4 Ohm Sinus 450 Watt (500 W Musik) und bei 8 Ohm Sinus 265 Watt (285 W Musik).
Die solide Verarbeitung und die besonders im linken Teil des Mixers gut strukturierte Oberfläche mit übersichtlicher Farbcodierung lassen das Arbeiten mit diesem Kraftpaket zu einer Freude werden. Tolle Fader und die auf der Oberfläche verschraubten Potis mit schönem Drehwiderstand vermitteln ein sehr gutes Gefühl – das alles verpackt in einem roadtauglichen Gehäuse. Da wackelt nichts, so wie man es leider teilweise bei anderen Mixern antrifft.