Der Sinn der Patchbay wird nun an der Vorderseite deutlich. Hier finden sich zwei unterschiedliche Sektionen.
Zum ersten finden sich, durchgeschleift von der Rückseite, je zwei Stereo-Cinch-Ausgänge mit Signalen der CD-Player oder Plattenspieler. Mit diesen können digitale Vinyl Systeme wie Traktor Scratch oder Serato gespeist werden, sei es nun mit Time-Code-Vinyl oder Time-Code-CDs. Aufgrund der Tatsache, dass jeder Kanal zweifach vorhanden ist, können so in einer Umbauphase problemlos bereits beide DJs gleichzeitig die Signalwege von den Zuspielern kommend am eigenen System/Interface anschließen und einrichten, bzw. checken.
Sehr gut in diesem Fall, dass jederzeit beide Ausgänge aktiv sind und es keinen Schalter gibt, der eine Auswahl des Ausgangs ermöglicht. Dafür gibt es für die Ausgänge nicht nur keinen Grund, noch mehr verhindert das Fehlen dieses Schalters, dass aus Versehen das Signal durch versehentliches Drücken unterbrochen werden kann.
So bietet diese doppelte Anschlussmöglichkeit eine große Flexibilität für Umbauphasen.
Die Rückführung der Signale kommend vom DJ, beziehungsweise aus dem Interface, wird auch über die Vorderseite erledigt. Eingespeist in das System aus Patchbay und Mixer können über erstere insgesamt vier Kanäle auf Line-Pegel. Hierfür gibt es vier Stereo-Cinch-Eingänge an der rechten Vorderseite in der „Mixer Inputs“ Sektion. Sie ist quasi das Pendant zur Rückseite des Mixers.
In dieser Sektion kann nun per Druckknopf gewählt werden, welches Signal seinen Weg zum Mixer finden soll. CD-Player und Plattenspieler, welche rückseitig verkabelt sind oder Signale kommend aus einem Interface von zum Beispiel Traktor Scratch oder Serato. Jeder Kanal hat hierzu einen Schalter, der zwischen Intern und Extern schaltet.
Wer nun bis zu dieser Stelle fleißig mitgelesen, gedanklich nachverfolgt und mitgedacht hat, wird über einen Punkt stolpern, der ihn stutzig machen sollte.
Die Konzeption der Patchbay ist ja, dass kein kommender DJ die Kabel der Clubgeräte, sei es Plattenspieler oder CD-Player zum Mixer hingehend anfassen muss. Somit ist die Club-Setup-Peripherie vor Schäden und falscher Behandlung geschützt.
Wenn aber nur ein Stereokabel von der Patchbay in den Mixer geführt wird, wo steckt dieses denn nun drin? Im Line-Eingang? Dann würde ja aber das Signal von einem Plattenspieler unverstärkt bleiben. Im Phonoeingang? Dann knallt uns ja sogar ohne Gain der Pegel eines Line-Signals in den roten Bereich. Immer umstecken würde ja den Sinn der Patchbay unterwandern. Aber Allen&Heath wäre nicht Allen&Heath, wenn es dafür nicht eine Lösung gäbe. Auf der Rückseite versteckt und nur mit einem spitzen Gegensatz zu drücken befinden sich kleine Schalter, die zwei umgekehrt wirkenden RIAA-Filter einschalten. Diese bewirken, dass es problemlos möglich ist, das Kabel von der Patchbay in den Phonoeingang am Mischpult zu stecken und diesen dann auch mit einem Line-Pegel anzusteuern. Klangverlust dabei? Kein hörbarer. So können an der Vorderseite vier Signale mit Line-Pegel eingespeist werden, auch wenn die Kabel von der Patchbay kommend im Mixer in Kanal 2 und 3 im Phonoeingang stecken.
Wer seine DJz nicht richtig bezahlen kann, hat dafür auch kein Geld und lieber Soundausfäll in kauf :)
Lustiges Stück aHead!
Mal ne doofe Frage: was ist damit gemeint, bei einem A&H Mixer die Cinch Stecker vertikal reinstecken zu wollen?
:-)
Gibt keine doofen Fragen ;)
Bei einem A&H Mixer sind die Stereo-Pärchen der Cinchbuchsen nebeneinander angeordnet, also horizontal.
Bei einem Pioneer DJ-Mixer hingegen sind die zusammengehörigen Pärchen übereinander angeordnet, vertikal.
Häufig sieht man nun DJs, die ein Pioneer-Pult gewöhnt sind, die Stecker übereinander in ein A&H-Mixer stecken und dann verzweifeln, weil ihnen eine Kanalseite fehlt.
Das ist alles..
@Bolle / Johann Boll Ach, so war das gemeint. Hab mich gewundert, weil ich selber seit kurzem nen A&H Mixer hab und schon Angst hatte, was falsch zu machen. ;-)
Danke für die Erläuterung!