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Test: Alto TS410 und Alto TS412 Aktivlautsprecher

Young Generation Truesonic

15. Dezember 2022
Test: Alto TS410 und Alto TS412 Aktivlautsprecher

Abgebildet ist der Alto TS412 Aktivlautsprecher

Der amerikanische Hersteller Alto Professional hat mit der TS4-Serie (Truesonic 4) eine neue Generation von Fullrange-Aktivlautsprechern im Programm. Die Serie beinhaltet die vier Modelle TS408, TS412, TS410 und TS415, die sich im Wesentlichen in der Leistung der Endstufen unterscheiden und, wie schon in den Modellbezeichnungen zum Ausdruck kommt, in der Größe der Tieftöner. Alle Lautsprecher sind im bekannten 2-Wege-Format. Wir haben zwei Kandidaten für diesen Test erhalten: die Aktivboxen Alto TS410 und Alto TS412.

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Alto TS410 und Alto TS412 – was sind die Unterschiede?

Bedingt durch die Größe der verbauten Woofer unterscheiden sich die Testkandidaten vor allem durch die Abmessungen der Kunststoffgehäuse. Die Alto TS410 mit ihrem 10“ Basslautsprecher misst 536 x 320 x 317 mm (H x B x T), was zu einem Gewicht von 11,8 kg führt. Im Gegensatz dazu ist das Gehäuse der Alto TS412 mit Abmessungen von 607 x 353 x 351 mm (H x B x T) deutlich größer, was am Durchmesser des verbauten 12“ Woofers liegt. Auf der Waage macht sich das Format natürlich ebenfalls bemerkbar, und zwar mit einem Gewicht von 15 kg. Identisch in beiden Aktivboxen sind die Hochtöner. Hier setzt Alto auf 1,4“ Kompressionstreiber.

Test: Alto TS410 und Alto TS412 Aktivlautsprecher

Alto TS410

Während die Alto TS410 mit einem einzigen seitlichen Tragegriff auskommt, hat der Anwender an der Alto TS412 sogar drei Möglichkeiten für den Transport und das Handling. Es gibt einen seitlichen Griff sowie zwei weitere auf der Rückseite, jeweils oben und unten. Das macht nicht nur das Montieren auf den Hochständer leichter. Die zwei hinteren Griffe übernehmen gleichzeitig ihre Funktion als Abstandshalter und schützen so das eingelassene Bedien- und Anschlussfeld. Beim kleineren Gehäuse der Alto TS410 sind dafür auf der Rückseite zwei kräftige Gehäuseausbuchtungen zuständig. Die Bedienfelder beider Aktivlautsprecher sehen identisch aus, mit dem kleinen Unterschied der aufgedruckten Ausgangsleistungen, zu denen wir noch kommen.

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Alto TS 410
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Alto TS412

Auf den Unterseiten der Gehäuse gibt es vier Standfüße und die obligatorischen 36 mm Flansche mit Feststellmöglichkeiten. Die sind in geräumigen Aussparungen untergebracht und somit gut zu erreichen. Vom Gehäusekonzept sind beide Lautsprecher so konstruiert, dass sie als Bodenmonitore eingesetzt werden können – heutzutage schon fast ein üblicher Standard bei Aktivboxen mit Kunststoffgehäusen. Für den fliegenden Betrieb sind die Gehäuse mit offenen Gewinden im Format M10 versehen. Der freie Blick auf die Gewinde stört ein wenig die sonst gute Optik.

Alto TS410

Vollflächige Metallgitter an den seitlich leicht abgeschrägten Vorderseiten schützen die Schallwände. Sie machen einen sehr robusten Eindruck und sind mit Hinterspannung versehen, um Fremdkörper oder in gewissem Maße auch Flüssigkeiten von den Treibern fernzuhalten. Im Netzbetrieb werden die Logos an den Unterkanten mit blauen Lichtbändern überdacht. So ist selbst aus weiter Entfernung die Betriebsbereitschaft deutlich zu erkennen.

Test: Alto TS410 und Alto TS412 Aktivlautsprecher

Alto TS410 und Alto TS412 Leistungsunterschiede

Wie schon erwähnt, unterscheiden sich die Leistungsdaten der zwei Aktivlautsprecher. Die Alto TS410 liefert 1.000 Watt RMS (650 LF + 350 HF) oder 2.000 Watt Peak, während die Alto TS412 mit 1.250 Watt RMS (800 LF + 450 HF) oder 2.500 Watt Peak die Nase etwas weiter vorn hat. Das macht dann beim Schalldruck einen Unterschied von 130 dB (SPL Peak) zu 132 dB (SPL Peak), gemessen in 1 m Entfernung.

Wegen des größeren Woofers der Alto TS412 geht es geringfügig tiefer in den Frequenzkeller. Hier ist vom Hersteller die Bandbreite von 53 bis 20.000 Hz (+/-3 dB) angegeben. Das kleinere Gehäuse der Alto TS410 liefert immerhin einen Frequenzgang von 57 bis 20.000 Hz (+/-3 dB). Das sind also recht geringe Unterschiede im Tieftonbereich.

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Beim Abstrahlverhalten gibt es wegen der identischen Hochtontreiber und gleichen Hörner keine Unterschiede. Hier sind 90 Grad horizontal und 60 Grad vertikal angegeben, also keine ungewöhnlichen Werte. Und warum wundert mich das jetzt nicht? Die Frequenzweichen in beiden Gehäusen trennen bei 2 kHz.

Alto TS410

Ganz einfach Musik über Bluetooth hören

Bluetooth-Audiostreaming gehört heute zum guten Ton, da machen auch diese Aktivboxen keine Ausnahme. Erwähnenswert ist der Bluetooth-Lautstärkeregler, mit dem per Smartphone oder Tablet zugespielte Musik auch direkt an der Lautsprecherbox geregelt werden kann. In Kombination mit den beiden Combo-Eingängen (umschaltbar Line/Mikro), deren Eingangssignale sich ebenfalls stufenlos regeln lassen, bieten die Bedienfelder also 3-Kanal-Mixer. Und falls dem Smartphone oder Tablet im Eifer des Gefechts einmal die Energie ausgehen sollte, lassen sich diese und auch andere Geräte an der USB-Ladebuchse (5 V/2,1 A) aufladen. Vorausgesetzt, das passende Kabel mit entsprechender Länge ist zur Hand.

Für Stereo-Genuss der per Bluetooth zugespielten Musik ist ebenfalls gesorgt. Auf lästige Verbindungskabel zwischen zwei Lautsprecherboxen kann hier getrost verzichtet werden. Denn alle Speaker der TS4-Serie lassen sich mit einfachem Tastendruck zu einem Stereo-System koppeln (pairen).

Test: Alto TS410 und Alto TS412 Aktivlautsprecher

Schallwand der Alto TS410

Wir haben es hier zwar mit Fullrange-Lautsprechern zu tun, die natürlich auch Bässe produzieren, aber manchmal ist viel mehr Schub im Tieftonbereich gewünscht und auch sinnvoll. Das geht nicht ohne separate Basslautsprecher. Für die Kombination mit externen Subwoofern gibt es integrierte Hochpassfilter, die drei Einstellungen zulassen: Large, für Subs 18“+, Medium, für 15“ und Small für 12“. Damit werden unterschiedliche Trennfrequenzen festgelegt, um die Woofer in den Aktivboxen zu entlasten und die Subwoofer in Szene zu setzen. Welche Frequenzen das im Einzelnen sind, darüber gibt es in den Bedienungsanleitungen keine Hinweise.

Über den großen Nutzen von Subwoofern haben wir in unserer Reihe „Wissen“ ausführlich berichtet. Hier geht es zu unserem Bericht.

Klangliche Variationen bieten die Taster Speaker Use. Hier lassen sich vier DSP-Optionen auswählen. EQ off, Live, DJ sowie Custom in Kombination mit der App. Letzteres lässt individuelle Einstellungen des EQs zu. XLR Ausgangsbuchsen dürfen natürlich nicht fehlen. Hier wird das gemixte Signal nach außen geführt.

Alles in allem sind die genannten Möglichkeiten gute Kombinationen von praxisgerechten Features, die einmal mehr unterstreichen, was man von modernen Aktivboxen erwarten darf.

Bedienung mit dem Smartphone

Test: Alto TS410 und Alto TS412 Aktivlautsprecher

Die App ist für Android- und Apple-Geräte verfügbar. Hier kann ich nicht nur die Lautsprecher-Verwendung einstellen, also das, was die Taste Speaker Use am Gerät macht. Die Lautstärke lässt sich via App ebenfalls regeln und die Auswahl des passenden Subwoofers auch. Zur individuellen Anpassung des Frequenzgangs gibt es nur via App einen parametrischen 6-Band-EQ, mit dem sich der Klang recht ordentlich verbiegen und auf sechs Plätzen speichern oder der EQ auch wieder in die flache Kurve zurückstellen lässt. Einstellungen, die direkt an der Lautsprecherbox gemacht werden, können bei Benutzung der App in Echtzeit abgelesen werden.

Test: Alto TS410 und Alto TS412 Aktivlautsprecher

Klang der Alto TS410 und Alto TS412

Höreindrücke sind immer subjektiv und orientieren sich am persönlichen Empfinden. In dieser Disziplin haben mir beide Aktivboxen gut gefallen. Die Bässe sind konturiert und kräftig und die Qualitäten bei der Höhenwiedergabe sind ebenfalls gut, transparent und nie schrill. Per Bluetooth zugespielte Musik klingt prima, ist aber auch immer von der Art sowie der klanglichen Eigenschaften der Aufnahmen abhängig. Das Zusammenschließen (pairen) von zwei, in diesem Fall unterschiedlichen, Lautsprecherboxen im Stereo-Modus via Bluetooth läuft auch problemlos.

Nach dem Durchschalten aller zur Verfügung stehenden Presets bin ich am Ende bei den Einstellungen DJ gelandet. Wobei immer zu beachten ist, dass mit dem speicherbaren 6-Band-EQ in der Alto App ein mächtiges Tool für die Klangbearbeitung zur Verfügung steht. Hier können Center-Frequenz, Q-Faktor und Gain einzeln justiert werden. Mit diesen Eingriffen lassen sich dann auch weitreichende klangliche Vorstellungen realisieren, wie zum Beispiel EQ-Einstellungen für den Einsatz der Lautsprecher als Bodenmonitore oder für gezielte Sprachanwendungen.

Messungen der Frequenzgänge

Im Unterschied zu subjektiven Höreindrücken ergeben Messungen eine neutralere Sicht auf die Dinge. Auch wenn sie, wie in meinem Fall, nicht in einem speziellen Messraum gemacht werden, sondern unter ganz normalen Bedingungen in einem gewöhnlichen Zimmer. Dabei kommen ein Messmikrofon und eine externe Soundkarte sowie die Analysesoftware REW zu Einsatz. Abwechselnd werden die Alto TS410 und die Alto TS412 auf einen Hocker gehievt, um etwaige Betonungen in der Basswiedergabe durch den Untergrund zu vermeiden.

Die Spitze des Messmikrofons ist jeweils in 25 cm Abstand auf den Übergang zwischen Woofer und Horn gerichtet. Gemessen werden sämtliche DSP-Presets inklusive der Schaltungen für die Kombination mit einem Subwoofer. Die gefensterten Messungen sind zur besseren Übersicht leicht geglättet. Den Unterschied in den Leistungen der Endstufen habe ich durch eine geringfügige Anhebung der Lautstärke bei der Alto TS410 ausgeglichen.

Test: Alto TS410 und Alto TS412 Aktivlautsprecher

Abbildung 1

Abbildung 1 zeigt die Frequenzgänge der Alto TS410 in den drei DSP Presets EQ off, Live und DJ, wobei die rote Linie der linearen Einstellung entspricht.

Zur besseren Übersicht gibt es Abbildung 2. Hier sind nur die Presets EQ off (Rot) und DJ (Blau) zu sehen.

Test: Alto TS410 und Alto TS412 Aktivlautsprecher

Abbildung 2

Werfen wir zunächst einen Blick auf die rote Kurve. Hier sind drei markante Punkte erkennbar. Die kräftigste Anhebung findet im Bereich zwischen 80 Hz und 150 Hz statt. Um die 700 Hz gibt es eine deutliche Absenkung im Frequenzspektrum und rund um 10 kHz werden die Frequenzen kräftig angehoben. Das ist eine Basisabstimmung, die für kräftige Bässe und deutlich wahrnehmbare Höhen sorgt.

Die blaue Kurve mit dem Preset DJ zeigt wie zu erwarten kräftige Anhebungen in den Bässen und im oberen Tonspektrum. Bei 50 Hz sind es beispielsweise rund 7 dB mehr. Dagegen werden die Frequenzen zwischen 150 Hz und 1,5 kHz mehr oder minder stark zurückgenommen, eben die typische DJ Einstellung mit kräftiger Basswiedergabe und betonten Höhen.

Test: Alto TS410 und Alto TS412 Aktivlautsprecher

Abbildung 3

In Abbildung 3 sind die Auswirkungen der drei unterschiedlichen Schaltungen zur Kombination mit dem Subwoofer zu sehen (EQ off). Es handelt sich also um Hochpassfilter, die je nach gewähltem Preset (Large, Medium, Small) die Frequenzen unterhalb von 200 Hz unterschiedlich stark absenken. Die rote Linie repräsentiert den Frequenzgang der EQ Einstellung off ohne Low Cut.

Test: Alto TS410 und Alto TS412 Aktivlautsprecher

Abbildung 4

Abbildung 4 zeigt die drei Frequenzgänge der Alto TS412 in den Presets EQ off, Live und DJ. Hier ist die Basiseinstellung mit EQ off an der blauen Linie zu sehen.

Abbildung 5

Der Vergleich der Frequenzgänge beider Aktivboxen ist in Abbildung 5 dargestellt, wobei die rote Kurve der TS410 entspricht. Auffallend bei diesem Vergleich ist die nicht vorhandene Absenkung um die 700 Hz bei der größeren Aktivbox. Dafür sind bei 320 Hz und 3,2 kHz leichte Anhebungen zu sehen. Die Basswiedergabe ist zudem tendenziell kräftiger, was auf den größeren Woofer (12“ statt 10“) zurückzuführen ist.

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Fazit

Mit den Aktivlautsprechern Alto TS410 und Alto TS412 bekommt die Truesonic Serie moderne Vertreter der neuesten Generation. Klang, Verarbeitung und Technik sind gut. Die neuen Features, wie zum Beispiel Bluetooth und Steuerung via App, machen den Unterschied zur vorherigen Serie Truesonic 3 und sind ein deutlicher Gewinn. Sie orientieren sich an der Praxis und machen die Arbeit mit den Lautsprechern einfacher. Überhaupt bin ich der Meinung, dass sich die Marke Alto Professional in den vergangenen Jahren ordentlich gemausert hat. Die beiden getesteten Aktivboxen kann ich in jedem Fall empfehlen, denn auch die Preise bewegen sich in vernünftigen Regionen.

Plus

  • Steuerung per App
  • Klang
  • Verarbeitung
  • USB-Ladebuchse
  • Bluetooth-Lautstärkeregler
  • Stereo-Link per Bluetooth

Minus

  • offene Gewinde der Flugpunkte

Preis

  • TS410: 439,- Euro
  • TS412: 489,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    yhawks

    Wäre spannend, solche Boxen auch auf ihre Tauglichkeit als FRFR Verstärkung für Gitarre mit Modelling zu testen

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