Sound
Hochmittig-offen! Was soll man sich unter einem solchen Schlagwort vorstellen? Zunächst muss man berücksichtigen dass ein fabrikneues Instrument immer noch etwas spröde und ungelenk klingt. Gerade bei einem rein akustischen Instrument sind die Hölzer noch nicht eingeschwungen und sorgen für ein leicht steifes Einschwingverhalten und einen relativ harten Abgang. Mit einem erfahrenen Gehör und einem geübten Schätzungsverhalten lässt sich aber ungefähr abschätzen wie das Instrument nach ca. 300-500 Stunden Spielzeit seine klangliche Persönlichkeit gefunden hat.
Die Chancen für die Alvarez MD 350 stehen gut, nach der oben genannten Einspielzeit innerhalb der Holzparameter ein warmes und voluminöses Klangbild zu offerieren. Die vorgenannte Holzauswahl gibt schon eine grobe Marschrichtung vorne weg, welche im Klangtest dann auch ausnahmslos unterstützt wird. Die Palisanderzargen nebst Boden bringen einen hohen Mittenanteil der aufgrund der härteren Holzbeschaffenheit leicht über den Resonanzfrequenzen von Mahagoni liegt. Ebenholz Griffbrett und Brigde erhöhen den Härtegrad noch einmal leicht, um im Gegenzug vom Mahagonihals wieder etwas relativiert zu werden.
Was sehr gut gefällt, ist die massive Fichtendecke, welche meines Erachtens ihr wahres Potential erst noch finden wird. Losgelöst hiervon verfügt das Instrument jetzt bereits über enorme Lautstärke und wird keinerlei Probleme haben, sich in einer Akustikbesetzung durchsetzen zu können.