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Test: American Audio Radius 1000 MIDI

Radius 1000 Midi

8. Januar 2009

Zunächst möchte ich den Leser auf meinen Stand im Umgang mit DJ CD-Playern bringen. Dies ist schnell erledigt, denn der läuft gegen Null. Somit konnte ich den neu entwickelten Player von American Audio vorurteilslos testen, aber leider keinen qualifizierten Vergleich zu einem Gerät dieser Preisklasse abgeben. Meine regulären Arbeitsmittel beschränken sich auf Vinyl und DJ-Software.

Radius 1000 MIDI

Radius 1000 MIDI

Erster Eindruck

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Vom Gesamteindruck erscheint der Radius 1000 aufgeräumt und übersichtlich gestaltet. Als Newbie habe ich mich trotz fehlendem Handbuch flux zurechtgefunden. Auffällig sind die gut beleuchteten Taster und der LED-Ring am JogWheel, der die aktuelle Position des Tracks anzeigt. Er gibt mir ein angenehmes Gefühl der Kontrolle, und ich bekomme einen besseren Bezug zur CD bzw. den MP3s auf der CD. Sofern diese mit CD Text oder MP3-Tags versehen sind, werden Interpret und Titel im hellen Display angezeigt. Die Suche eines Titels ist während der Wiedergabe  dank Advanced Track Suche möglich. Über zwei – natürlich mit LED Kränzen umrandete – Potis werden erst der Ordner, dann der Track gewählt.

Why MIDI?

Das eigentlich Interessante ist die MIDI-Fähigkeit des CD-Players. Diese wird digital über USB genutzt. Acht Kanäle stehen hierfür bereit bereit. Einmal in den MIDI-Modus wechseln, und schon ist aus einem Abspielgerät ein vollwertiger digitaler MIDI-Controller geworden. Er funktioniert mit jeder gängigen DJ Software. Getestet habe ich ihn mit Traktor Scratch Pro. Leider müssen die Controller-Zuweisungen selbst vorgenommen werden, da von Haus aus keine Presets oder Settings zur Verfügung gestellt werden. Hier sollte American Audio vielleicht nochmal nachlegen.

CD Handling

Zur Verwaltung der Startpunkte (CUE) auf der CD sind vier Memory Tasten angebracht. Über diesen Recall-Speicher lassen sich einmal gespeicherte CUEs oder Samples jederzeit abrufen. Das erstaunliche: ohne merkliche Latenz. Insgesamt können bis zu 1500 CUE-Points gespeichert werden. Die Geschwindigkeit beim Finden und Starten von Liedern ist verblüffend schnell. Das Erstellen von Smartloops erledigt sich auch wie von alleine. Smart Loops sind automatisch erstellte nahtlose Loops, die in 4 Takten, 2 Takten, ¾ Takt, 1 Takt, ½ Takt und ¼ Takt zur Verfügung stehen. Samples können bis zu 5 Sekunden lang sein.

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Effekt on Deck

DJs ohne externes Effektgerät erleben beim Radius zwar kein Feuerwerk an Vielfalt und klanglichen Ergüssen, doch zum „Aufpolieren“ und spielerischen Arbeiten sind die 9 DSP-Effekte alle mal gut. An Bord sind: Scratch, Filter, Echo, Trans, Skid, Phase, Flanger, Pan, Bop. Einige sind als Beispiel-Sounds am Ende des Artikels zu hören.
Maximal können drei Effekte gleichzeitig betrieben werden. Über die Auto-BPM Funktion, die nicht immer reibungslos den Takt erkennt und gerne mal springt, können die Effekte an die Musik angepasst werden. Hier helfen auch die Voreinstellungen, bei denen die Effektgeschwindigkeiten (Takte: 4/4, 1/4, 1/2, 1/4, 1/16) angepasst werden können. Diese Parameter (Time und Ratio) können auch gesondert editiert werden, wobei die Auto-BPM Funktion schon komfortabel ist.

Jogging

Mit dem 150mm Jogwheel und dem Pitch kam ich als Turntable-User schnell zu Ergebnissen. Das JogWheel ist berührungempfindlich (Empfindlichkeit kann eingestellt werden) und bietet 3 Betriebsmodi an: Normal, Scratch und Beat Juggling. Ein Pitch ist bis maximal 100% möglich. Zieht man ihn in den Minus-Bereich lassen sich damit interessante vinylähnliche Ergebnissse erzielen.

Zum Schluss sei erwähnt, dass der Player einen eigenen Kopfhörerausgang mit Lautstärkeregelung sowie einen koaxialen (S/PDIF) Digitalausgang verfügt. Das Slotin Laufwerk machte keine Probleme bei gebrannten CD-Rs. Der Anti-Shock Speicher ist mit 10 Sekunden angegeben, doch auch nach 30 Sekunden konnte ich das Gerät nicht aus der Ruhe bringen.

Fazit

In diesem mittleren Preissegment versuchen sich momentan viele CD-Player Hersteller zu etablieren. American Audio hat dies erfolgreich gemeistert und zusätzlich die Funktionen eines MIDI-Controllers implementiert. Für den Preis ein gelungenes Gerät auf gutem Niveau. Wünschenswert ist, dass sich der Hersteller dazu durchringt, Presets für gängige Audio Software zur Verfügung zu stellen. Technisch gibts es nichts zu bemängeln, und der Player wartet sogar mit einigen Bonus-Features wie Effekten und mehreren Scratch Modi auf. 
Plus
++ Jog Wheel mit LED Kranz
++ Bedienbarkeit
+   Effekte
+   Scratch Funktionen
Minus
– keine Presets (für Midi Controller Funktionalität)
– fehlendes Handbuch
Preis: 389 Euro

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Klangbeispiele
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  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Vielen Dank für den Testbericht!
    Leider waren bei Erstauslieferung tatsächlich keine Manuals beigefügt. Diese können unter folgendem Link direkt geladen werden: http://www.....ts_id=1791 (auf documents klicken). Hier stehen ebenso vorkonfigurierte Presets für alle gängigen DJ-Softwarehersteller zum Download bereit.

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