Test: American Audio, VMS2, DJ Controller

Praxis: Software

Standardmäßig wird der VMS2 mit der LE-Version von Virtual DJ ausgeliefert und richtet sich damit ebenfalls an jene, die evtl. erste Erfahrungen in Sachen Deejaying machen möchten, ohne viel Geld auszugeben. Leider stößt die Software hier relativ schnell an ihre Grenzen, denn das hohe Niveau der Hardware kann nur teilweise durch die Software unterstützt werden. Plug’n’Play funktioniert hier leider nur bedingt, und einige Fehler, was die Zuweisung der Kanäle angeht, konnte ich der Software nur schwer austreiben.

Das Design der Software ist natürlich Geschmackssache, aber hierfür wurden netterweise mehrere Skins zur Verfügung gestellt, dies allerdings nur in der Pro-Version.

Virtual DJ LE

In der LE-Version lassen sich keine Anpassungen vornehmen, und auch der Spaß beim Auflegen bleibt auf der Strecke, da nur ein Teil der Funktionen von Anfang an funktionieren. Man muss sich also entscheiden, was man mit diesem Gerät machen möchte und wie man es benutzen will.

Mit der Virtual DJ Pro-Version, welche man 20 Tage kostenlos testen kann, sieht das Ganze schon wesentlich besser aus. Man kann flexibel und angenehm auflegen, und auch das Browsen durch die Musikbibliothek funktioniert tadellos. Des Weiteren kann man sogar die Effekte von VDJ mit dem Gerät steuern, allerdings lassen sich die Parameter nicht so flexibel anpassen, wie man es vielleicht von Traktor gewohnt ist. Das Filter beispielsweise hat viel zu viel Resonanz für meinen Geschmack und klingt alles andere als gut. Nichts desto trotz ist der VMS2 in Verbindung mit Virtual DJ Pro ein gutes Gerät, mit dem man durchaus gute Ergebnisse erzielen kann und auch noch Spaß bei der Sache hat.

Der VMS2 lässt sich aber natürlich mit jeder beliebigen Software betreiben. In Verbindung mit Traktor Pro entfaltet sich das komplette Potenzial des Controllers. Hierfür muss man allerdings erst einige Zeit in das Mapping investieren, da längst nicht alle Funktionen korrekt zugewiesen sind. Nachdem man alles nach seinen Vorstellungen eingestellt hat, hat man ein sehr starkes Team aus Hard- und Software, mit dem man alles machen kann, was man auch mit wesentlich teureren Geräten kann. Hotcueing, Loops und Synchronisieren geht absolut leicht und präzise von der Hand, macht sehr viel Spaß und ist dabei noch äußerst zuverlässig. Auch das Browsen durch die Tracks ist dank des guten Drehpotis sehr einfach, und mit Hilfe der direkt daneben angelegten Knöpfe lässt sich auch durch die Ordner scrollen. Kreative und clevere Mapper können sich sogar etwas zur Effektsteuerung einfallen lassen. Also Daumen hoch für den VMS2 und Traktor.

Eine weitere, kostenfreie Alternative ist die DJ-Software MIXXX. Auch sie lässt sich mit dem VMS2 verwenden, hat allerdings noch kein Preset, bzw. nur für den VMS4, dessen Funktionen sich teilweise auf den VMS2 übertragen lassen. Die grundlegenden Sachen wie Lautstärke, Play/Pause oder der EQ lassen sich relativ fix dank eines Learning Wizards einstellen. Die Software an sich ist sehr übersichtlich und hat ein ansehnliches Design, welches sich auch sehr gut anpassen lässt. Für Leute mit einem etwas schmaleren Geldbeutel und Anfänger, welche mal in die Materie reinschnuppern möchten, ist MIXXX sicherlich eine sehr gute Alternative. Aber auch Fortgeschrittene sollten mal einen Blick riskieren.