Test: Apple Logic 6.1

Ebenfalls neu ist das Marquee Tool. Es befindet sich in Form eines Kreuzes in der Werkzeug-Toolbox und ist auch per Tastaturbefehl aufrufbar. Der Vorteil gegenüber dem normalen Cursor: Selektionen können innerhalb von einzelnen Regions oder Sequenzen vorgenommen werden. Lediglich die markierten Bereiche sind dann auch wirklich selektiert.

Die Videowiedergabe kann in Logic nun auch ProTools like über einen die neue Arrange Spur – Video Thumbnail Track – wiedergegeben werden. Ebenso kann nun ein Quicktime Video über eine Fire-Wire-Schnittstelle wiedergegeben werden, wenn man die dementsprechenden Geräte besitzt. Dies ist mir in diesem Testbericht leider nicht möglich, deshalb kann und werde ich auch nicht näher darauf eingehen.

Weitere Neuigkeiten:

· Die Wellenformdarstellung im Arrangefenster erfolgt nun samplegenau egal in welcher Zoomstufe.
· AKAI Import für den EXS24 auf OS X(seit Logic 6.01)
· TDM Unterstützung auf OS X (seit Logic 6.1)
· Auch praktisch ist die Akkord-Erkennung im Matrix-Editor. Werden mehrere Noten gleichzeitig ausgewählt, wird oben links der entsprechende Akkord angezeigt.
· Die Liste der zuletzt geöffneten Songs kann seit Logic 6.1 gelöscht werden.

OS X only
Mit Logic 6 gibt es nun erstmals seit Logic 5.3 einen Unterschied zwischen den Logic Versionen für OS 9 und OS X. Hiermit deutet Emagic auch schon ganz klar an wohin der Zug fährt – auf die X Plattform!

Logic 6 unter OS X unterstützt den Im- und Export von mp3 Dateien. Die Handhabung ist wie bei normalen Audioformaten (SDII, AIFF und WAV). Jedoch werden die mp3 Files beim Import zu AIFF Files umkonvertiert. Der Export erfolgt per MP3 und kann mittels der Bounce Funktion aufgerufen werden. Eine Konvertierung bereits vorhandener Dateien ist ebenso möglich.

Der neue Projektmanager unter OS X soll vor allem den Logic Neulingen, die sich noch nicht mit dem Environment auskennen, bei der Erstellung des Autoloads, also dem „Startsong“ von Logic behilflich sein. Dies wird durch einen Assistenten gelöst, der nur nach einer Neuinstallation von Logic, und falls keine Settings von Logic 5.x auf dem Rechner enthalten sind, einmalig beim aller ersten Start erscheint.

Fazit
Logic 6 ist sicherlich kein so großes Update wie Logic 5 und das macht sich nicht nur beim Preis bemerkbar. Die neuen Features wie Hide Tracks, Grouping, das Marquee Tool und vor allem der Arrange Channell Strip erleichtern die tägliche Praxis mit Logic enorm und das war wohl auch das Ziel der Updates, kleine aber wichtige Verbesserungen um den Sequenzer noch leistungsfähiger zu machen. Auch Freeze Tracks entlastet die CPU bei aufwendigen Berechnungen enorm. Es sind mehr Software Instrumente möglich als vorher, auch wenn das Manko noch nicht behoben ist, das vom Songanfang bis Songende eingefroren wird, dies zu ändern wäre noch wünschenswert.

Der Projekt Manager ist Gold Wert, auch wenn er unter OS 9 auf meinem Rechner etwas zäher wirkt als unter OS X. Allerdings ist die Einarbeitungszeit und vor allem die Umgewöhnung an den Projekt Manager zu Anfangs sicherlich ein Hindernis, wenn man ihn jedoch verstanden und sich an ihn gewöhnt hat ist er der beste Freund den man sich zur Verwaltung der Audio-Dateien und Sessions wünscht.

Jedoch sind noch einige Dinge noch nicht ganz so wie sie sein sollten, z.b. braucht das Mischerfenster beim ersten Aufrufen in einer Session immer etwas länger mit dem graphischen Aufbau, ich bekomme auch immer wieder mal Grafikfehler im Track oder Environment-Mischpult, einige User von logicuser.de berichten, das seit dem Update von Logic 6.0 auf 6.1 das „zuletzt geöffnete Songs“ Menü leer bleibt und diese nicht mehr angezeigt werden, ein Fehler der auch bei mir vorhanden ist. Auch scheint Logic 6 unter OS X noch mit AU von Drittherstellern etwas Probleme zu haben. Dies führt teilweise schon beim starten zu gravierenden Abstürzen von Logic. Ob dies jedoch an Logic oder an den PlugIns liegt erzieht sich meiner Erkenntnis. Nur im Falle von Reaktor 4 von NI kann ich mit ruhigem Gewissen sagen das es am Reaktor AU liegt, denn sobald dieser aus dem Components Ordner entfernt wird, startet Logic ganz normal und läuft stabil.