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Test: Avid Artist Color, Controller für Color-Grading

Color Controller für Profis

9. April 2014

Professionelles Color-Grading erfordert nicht nur ein gutes Auge und Gespür für Farbwelten, sondern auch das passende Werkzeug. Neben einem kalibrierten Referenz-Monitor ist dazu ein Controller notwendig. Der AVID ARTIS COLOR ist ein solcher Controller, den wir heute mal genauer unter die Lupe nehmen.

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Profis wissen, dass es in diesem Job aber nicht nur auf ein sicheres Auge und Kreativität ankommt, sondern vor allem auf die Geschwindigkeit.

Es gilt dabei möglichst schnell und zielsicher zu korrigieren. Gerade für die Vorkorrektur des Materials, die sogenannte „Primary Correction“, ist es unabdingbar, die drei additiven Grundfarben schnell und zuverlässig in das gewünschte Verhältnis bringen zu
können.

Als Software nutze „Davinci Resolve“, dem Marktführer im Bereich der digitalen Farbkorrektur. So lange man die Software allerdings mit Maus und Tastatur bedient, wird man nie die Geschwindigkeit eines Profis erreichen.

Ob es nun mit dem AVID ARTIST COLOR gelingt, „Davinci Resolve“ professionell und effizient in den Griff zu bekommen, wird dieser Test aufzeigen.

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Vorweg sei gesagt, dass dieses Surface einiges weniger kostet als die meisten professionellen High-End-Farbgradierungslösungen, diesen aber in Sachen Bedienfreundlichkeit und Qualität in kaum etwas nachsteht. Das Panel wird über Ethernet mit dem Rechner verbunden. Die Informationen zwischen Soft- und Hardware laufen über das EUCONProtokoll. Es überträgt hochauflösende Steuerungsdaten für Trackballs, Trackwheels, Drehregler, Displays usw. zwischen „Artist Color“ und „Resolve“. Auch kann über Softkeys zwischen einzelnen Anwendungen und Workstations gewechselt werden.

Zudem ist es über Ethernet möglich, mehrere Geräte zu einer nahtlosen Bedienoberfläche zusammenzuschließen. Der Nachteil ist jedoch, dass es oft zu Verbindungsproblemen über die Ethernet Schnittstelle kommt und das Panel oder die Software neu gestartet werden müssen.

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Die ergonomisch kompakte Oberfläche gibt einem jederzeit das Gefühl, die gesamte Farbgradierung voll unter Kontrolle zu haben. Um Arbeitsabläufe zusätzlich zu beschleunigen, kann die Bedienoberfläche mit Hilfe programmierbarer Funktionstasten an die jeweiligen Bedürfnisse angepasst werden. Durch das schlanke und kompakte Design passt es in jede Studioumgebung, lässt sich leicht transportieren und ist somit auch ideal für die Arbeit am Set. Das „Avid Artist Color“ besteht im Wesentlichen aus folgenden Features:

Die drei optischen hochauflösenden und vor allem reaktionsschnellen „Trackballs“ lassen ein gutes Feedback zu und erlauben höchste Präzision beim „Balancen“ der einzelnen Farben. Das ist besonders im ersten Korrekturprozess von Vorteil, da es hier gilt, jede Einstellung so gut wie möglich in Helligkeit und Farbe aneinander anzupassen.

Mit den drei „Balls“ und beiden Händen kann man sich somit zwischen den unterschiedlichen Farben und deren Helligkeitswerten schnell und präzise hin- und herbewegen, um so das gewünschte Verhältnis zu schaffen. Dieser Prozess würde mit Maus und Tastatur weitaus länger dauern und ginge womöglich auch auf Kosten der Qualität.
Der mittlere Trackball lässt sich zudem auf Mausfunkion umschalten. Somit ist gewährleistet, dass die Hände den gesamten Gradierungsprozess über auf dem Surface bleiben. Auch die Trackwheels, mit denen Tiefen, Mitten und Höhen in den

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Helligkeitswerten beeinflusst werden, sind leicht gummiert und somit angenehm griffig. Durch die absolut schnelle Reaktionszeit können problemlos mehrere Werte gleichzeitig bearbeitet werden. Um eine Szenerie für das Auge ausgewogen und angenehm zu gestalten, ist es notwendig, Vorder- und Hintergrund durch Kontraste klar voneinander zu trennen. Dieser Schritt geschieht im zweiten Korrekturprozess, der sogenannten „Secondary Correction“. Hier wird im Zusammenspiel mit Drehgeber, „Balls“ und „Wheels“ der eigentliche „Look“ der Szenerie definiert. In den meisten Blockbustern kommt der „Orange Teal Look“ zum Einsatz. Die Tiefen werden leicht ins Bläuliche bzw. Grünliche gezogen, während man die Mitten, in denen sich auch die Hauttöne befinden, in ein möglichst natürlich aussehendes Orange oder Gelb bringt. Da somit der Eindruck von Tiefe entsteht, wird das Auge des Betrachters automatisch auf den wärmeren Bereich des Bildes gelenkt.

Im gleichzeitigen Zusammenspiel mit „Balls“ und „Wheels“ ist es somit möglich, der Einstellung den gewünschten Look zu verpassen. Mit den vier Funktionstasten CG1 bis CG4 am oberen rechten Rand des Panels kann jeweils ein Look gespeichert und über die darunter liegenden Druckknöpfe PG1 bis PG4 wieder abgerufen werden. Benutzt man die Shift-Taste, sind sogar bis zu acht „Looks“ speicherbar. Hat man also das Bildmaterial in der „Primary Correction“ erstmal in ein neutrales Verhältnis gebracht, lässt sich in der zweiten Phase so schnell und effektiv ein einheitlicher Look darauf legen. Dies ist gerade dann von Vorteil, wenn Kunde oder Auftraggeber bei der Korrektur dabei sein wollen, da man zwischen verschiedenen Looks oder auch Arbeitsschritten wechseln kann.

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Im letzen Schritt der Gradierung – dem „Finishing“ – geht es im Wesentlichen darum, die wichtigen Bildbereiche hervorzuheben. Hierbei werden bestimmte Elemente geschärft, abgedunkelt, aufgehellt oder in ihrem Farbverhalten verändert. Masken, Keys und Helligkeitswerte sind mit Hilfe der sechs berührungsempfindlichen Drehgeber genaustens justierbar. Über jedem Regler befindet sich ein OLED-Display, mit dem Parameternamen und -werte problemlos abgelesen werden können. Mit den links gelegenen Page-Tasten kann zwischen den verschiedenen Untermenüs von „Resolve“ navigiert werden.
Auf der rechten Seite des „Artist Color“ befinden sich die Transportregler für die Wiedergabesteuerung und Projektnavigation. Wiedergabe, Anhalten, Vor- und Rücklauf, Springen zum nächsten oder vorherigen Clip sind somit möglich.

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Fazit

Das Avid Artist Color ist für das zügige Arbeiten in einem vernünftigen digitalen Gradierungsprozess unabdingbar. Es gibt so gut wie keinerlei Nachteile, bis auf die leichten Verbindungsprobleme zwischen Panel und Software via Ethernet. Für
jeden Coloristen, der professionell arbeiten möchte, absolut zu empfehlen! Im Vergleich zu anderen gängigen Profi-Controllern für Grading darf man den AVID ARTIS COLOR getrost als „günstig“ bezeichnen.

Plus

  • gute Verarbeitung
  • sehr übersichtlich
  • arbeitet zuverlässig
  • leichte Installation
  • günstiger Preis

Preis

  • Ladenpreis: 1.349,--
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