Samplecontent
Es ist schon ausgiebig Geduld nötig, um sich wirklich durch alle 5500 Presets zu klicken. Auch ich habe nicht alle Klänge durchgehört, aber mir ist dabei aufgefallen, dass eine Random-Funktion zur Auswahl eines Klanges hier sinnvoll wäre. Die Namensvergabe ist hinreichend pragmatisch erfolgt, so sind die Klänge einfach durchnummeriert. Ich hätte es schön gefunden, wenn zumindest eine Anspielung auf den jeweils verwendeten Synthesizer gemacht würde.
Auffällig ist, dass geschätzte 95% der Library von analogen oder digitalen Synthesizern stammen und nur ein sehr kleiner Teil von samplebasierten. Das schränkt natürlich den Klangumfang um einiges ein. Vermutlich ist es eine Lizenzfrage, da Multisamples aus bekannten Sampleplayern oder Workstations nicht einfach gesampelt und verwendet werden können. Während man also Modularsysteme, analoge Synthesizer, Wavetables und digital-Wellenform-basierte Synthesizer im Überfluss erhält, so fehlen die Sampleplayer der späten 80er und 90er Jahre eigentlich komplett. Hier und da findet man einige sehr schöne Fairlight Röchelsounds, auf der Gegenseite einige nur sehr halbherzige Multisamples von Klavieren und Gitarren. Aber auf hochwertigen Naturinstrumenten basierte Synthesizersounds, wie wir sie in Synthesizern wie von Yamaha, Roland oder Korg kennen, sind eindeutig zu wenig vertreten.
Dementsprechend ist an analogen Klängen alles was das Herz begehrt vorhanden. Besonders die Pad-Abteilung hat es mir angetan. Diese ist alleine schon den Kaufpreis wert. Aber auch Lead-Synthesizer, Bässe und Effekte bietet Titan in bei Leibe ausreichender Qualität und Quantität. Auch die Voices-Abteilung kann voll überzeugen, denn hier finden sich sehr viele und sehr schöne Synthesizer-Chöre und Vocoder.
Erwähnenswert ist im Zusammenhang mit der Samplelibrary auch der integrierte Faltungshall, durch den die meisten Klänge erst richtig gut klingen. Der Library liegen sehr viele Presets bei, die vor allem für analoge Synthesizer optimiert sind und die Multisamples richtig in Szene setzen.
Wichtig wäre noch zu betonen, dass kaum aktuelle Klänge in Titan Einzug erhalten haben. Wie die Werbung schon richtig herausstellt, hat es über 10 Jahre gedauert, 40 Jahre Synthesizergeschichte auf Festplatte zu bannen. Dementsprechend klingt auch die Library. Manche werten dies als Nostalgie, in der man schwelgen kann, andere arbeiten bewusst mit Vintage-Klängen, und diejenigen, die z.B. Gefallen am reFX Nexus finden, werden die Titan-Library als verstaubt einstufen. Da muss jeder selber entscheiden.
Mitbewerber
Wenn man die obigen Abschnitte gelesen hat dürfte klar sein, dass Titan nicht etwa ein komplettes Kompendium an Tasteninstrumenten ist. Insofern könnte man Omnisphere und PlugSound Pro als Mitbewerber sehen. Was diese beiden Kandidaten leisten, können Sie in den Testberichten in unserem Archiv nachlesen.
Die Synthesemöglichkeiten sind bei Titan anders als bei Omnisphere, vom Umfang aber klar besser und effektiver als bei PlugSound Pro. Omnisphere ist nicht ganz so modular wie Titan aufgebaut, bietet aber eine richtige Syntheseengine mit zusätzlichen VA-Wellenformen, Ringmodulator, FM und mehr.
In punkto Library fällt auf, dass bei Omnisphere wirklich jeder Klang voll auf dem Punkt ist, während im direkten Vergleich bei Titan und PlugSound Pro doch eher „durchwachsen“ das passende Wort ist. Man hört deutlich heraus, dass bei Omnisphere für jeden Klang mehr in dessen Programmierung investiert worden ist. Titan klingt oft einfach sehr roh, die Sounds klingen manchmal direkt wie aus dem Klinkenausgang des jeweiligen Synthesizers.
Hat man alles schon mal gehört. Ich frag mich warum man so viel Zeit und Geld in ein Produkt investiert das nichts neues bringt und so heist es wohl weiter warten auf die wirklich neuen Sounds.
Der Producer (!) von heute will doch gar keine neuen Sounds. Der will seine Presets abrufen und das war’s dann. Also warum was wirklich neues in die Runde werfen?
Ich fand schon immer SAMPLES von SYNTHESIZERN ziemlich albern. Und bei vielen dieser Produkte liegt mir das Wort „überflüssig“ auf den Lippen.
Lieber einen echten Synthie, egal ob digital oder analog, der mir eine handvoll eigenenständige, lebendige Klänge liefern kann als Gigabytes von mittelmäßigem Klangmaterial.
Wieviel Klänge braucht der Mensch?
@Markus Schroeder Gute Frage, wieviele Klänge braucht man. Mir sind die „echten“ auch lieber. Dazu zählen natürlich auch Emulationen oder VA`s.
Vor allen Dingen klingt er nicht gut, und die Stimme
am Anfang von allen Videos ist ab dem dritten Clip
nicht mehr auszuhalten.
Bestservice hat gerade eine bemerkenswerte Demo Version veröffentlich.
Da kann jeder selber testen und entscheiden was er braucht.
:)
@Markus Schroeder Nuja. Bei 350MB Download nur 100 Mb für die Sounds? Was wird denn da alles installiert? Sehr Suspect.