Little Giant
Was wäre der klassische Rockgitarrist ohne einen passenden Vollröhren-Amp? Zum einen klanglich deutlich eingeschränkt und gnadenlos der „Halbleiter-Knechtschaft“ ausgeliefert, zum anderen aber auch um einige Rückenprobleme ärmer. Einhergehend mit dynamischer Ansprache, weicher Verzerrung und druckvoller Performance teilen sich die Heads der klanglichen Bundesliga, zusammen mit ihren Kollegen aus der Cabinet-Abteilung aber leider auch den Titel „Bandscheibenkiller Nummer eins“. Wer einmal seinen Fullstack alleine aus dem Keller in seinen Kombi in Richtung Proberaum wuchten durfte weiß wovon ich rede….
Sich dieser Problemlage bewusst haben einige Hersteller darauf reagiert und in der letzten Zeit vermehrt Klein- und Kleinstamps auf den Markt gebracht, welche zwar bzgl. Größe und Transportfähigkeit einem Transistorübungsverstärker locker das Wasser reichen können, nicht jedoch ohne auf die klanglichen Attribute eines Vollröhrenamps verzichten zu wollen. Zudem versetzen einen diese Verstärker in die Situation, auch bei Clubshows endlich einmal die Endstufe ordentlich in die Sättigung fahren zu können ohne sträfliche Blicke respektive handfeste Flüche vom F.O.H.-Mischer zu ernten.
Einer dieser Vertreter ist das Blackheart Little Giant 5, welcher mit dem passenden Speaker Cabinet BH112 mir als Halfstack zum Test auf AMAZONA.de vorliegt. Die Firma Blackheart gehört wie auch das Label Crate zur LOUD- Verstärker Gruppe, welches man u.a. an einem kleinen Verweis am Frontpanel des Amps entnehmen kann. Als Mastermind in Sachen Entwicklung zeichnet der russische Verstärker-Experte Pyotr Belov bei Blackheart verantwortlich.
Konstruktion:
„Mein Gott, wie niedlich….“! Das sind unweigerlich die ersten Worte welche einem durch den Kopf schießen, wenn man den kleinen Kerl aus der Verpackung schält. Selbst meine Frau konnte sich ein „der ist ja putzig“ nicht verkneifen. Angesichts der sonst üblichen Topteil-Gewichtsklasse von bis zu 30 kg und mehr wirken die 9,5 kg, welche der „kleine Gigant“ an den Tag legt mehr als handzahm. Zudem machen ihn seine Abmessungen von 24,3 cm x 38,1 cm x 22,8 cm (H x B x T) zu einem leicht zu transportierenden Individuum, welches locker in jeden Fußraum eines PKWs passt. Auch das passende Cabinet ist mit 13,5 kg und den Abmessungen 47,3 cm x 46 cm x 28 cm transporttechnisch problemlos zu handhaben.
Schade, mal wieder nur Heavy-Sounds in den Klangbeispielen..hat der Verstärker auch Cleansounds? Vielleicht besser mal nen anderen Autor ranlassen..
Also mit nem Metal-Verzerrer-Pedal kann man da auch bösen Druck und Verzerrung rausholen oder eher nicht?
Schon jemand ausprobiert?
So wie ich das hier lese, lässt sich aus dem Blackheart schwer ein richtig "cleaner" Sound rausholen. Also geht das so absolut in Ordnung. Schöner Test!
>> Schade, mal wieder nur Heavy-Sounds in den Klangbeispielen..hat der Verstärker auch Cleansounds? <<
Ähem – wer lesen kann ist klar im Vorteil.
>> Richtig clean bekommt man den jedoch Amp nicht eingestellt… und dank fehlendem Mastervolume ist auch nichts mit getrenntem Gain in der Vorstufe. <<
Keef ;-)
@Keef: Selbst ein Kerry-King Topteil von Marshall läßt sich clean einstellen, ich glaube es liegt eher am Autor (A.R.) der wie immer nur das Heavy-Brett fährt, weil´s anders schwierig ist..und: wer hören kann bringts als Musiker noch weiter..
Klasse Test und danke für die Bilder. Habe das Topteil bereits bestellt, ist aber zur Zeit noch schwer erhältlich. Die fehlenden Cleansounds finde ich nicht schlimm, mir geht es gerade darum, leicht angezerrtes in Zimmerlautstärke spielen zu können. Dafür scheint der Amp ja nach dem Test geeignet. Wer Cleansound will ist sicher mit dem Fender Champion 600 besser bedient.
Klanglich ist das Teil der Renner..aber die Klinkenbuchsen sind eine Tragödie und meiner war in 5 Monaten 2 mal defekt, obwohl er nur im Arbeitszimmer läuft. Mit jeweils 6 Wochen Reparaturdauer. Ich spiele jetzt wieder den alten H&K Crunch Master