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Test: Celemony Melodyne Uno

Celemony MelodyneUno

29. November 2005


Bend it, bend it, just a little bit and take it easy…

Celemony hat das geniale Programm Melodyne Studio überarbeitet und eine abgespeckte Version davon veröffentlicht: Melodyne Uno. Ist die geschrumpfte Ausgabe denn richtig einsetzbar oder wurde an falscher Stelle eingedampft?

Melodyne ist eine Audio-Recording-Software, die eine musikalische Herangehensweise bietet: Mit Melodyne kann man einstimmige Audio-Files fast so einfach wie MIDI-Noten verändern. Melodyne teilt dabei das Material in notenorientierte Events, hilft so bei Timing- und Intonationsproblemen und bietet vielschichtige Möglichkeiten, Audio-Dateien neu zu gestalten.

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Melodyne erlaubt ein gezieltes Bearbeiten von Tonhöhe, Timing, Phrasierung und Formanten der Noten. Unauffällige Korrekturen sind ebenso einfach möglich wie das Erzeugen von Satzgesang, Time-Stretching oder das ganz freie Gestalten von Timing und Melodie.

In weiten Teilen dieses Artikels beziehe ich mich auf den Melodyne Studio 2.5 Artikel hier bei Amazona.de

Dort ist der Umgang mit den einzelnen Werkzeugen genau beschrieben, weswegen ich mich hier auf die Besonderheit von Uno konzentriere.

Systemvoraussetzungen und Installation

PC: PII 400 oder besser 512 MB RAM, Windows XP
Mac: G3, 512 MB RAM, Mac OS X 10.3 oder neuer

Melodyne uno läuft mit:

• Apple Logic
• Steinberg Cubase und Nuendo
• Digidesign Pro Tools
• Cakewalk Sonar
• Ableton Live
• MotU Digital Performer
• Propellerhead Reason

und vielen anderen Programmen…

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Die Installation des Programms verlief auf meinem Mac absolut problemlos und ultraschnell. Von der Homepage von Celemony habe ich mir die aktuelle Version 1.12 herunter geladen, wie auch das Handbuch auf Deutsch als PDF. Die Druckversion des Handbuchs ist leider auf Englisch, aber da kann man sich mit der digitalen Form behelfen.

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Um was es hier eigentlich geht

Uno ist zu allererst ein stand-alone Sample-Editor. Im Gegensatz zu Melodyne Studio ist Uno nicht in der Lage, mehrere Spuren oder Samples auf einmal zu öffnen und zu bearbeiten. Uno hat deswegen kein Arrange-Fenster, keinen Mixer, keine PlugIn-Anbindung und Synchronisation per MIDI. Man kann die mit Uno erstellten Dateien nur als Audio-Datei oder als Melodyne-Datei speichern. MIDI-File-Export oder ähnliches gibt es nicht.

Dafür bietet Uno dieselben Werkzeuge der großen Version bei einer Bedienung, die deutlich intuitiver ist und mit der auch gerade der Einsteiger sehr schnell tolle Ergebnisse erzeugen kann. Darüber hinaus bietet Uno die Möglichkeit, per ReWire zu einer Host-Software gekoppelt zu laufen und Dateien direkt an Digidesign ProTools zu senden.

2_2.jpg

 
In der Praxis

Öffnet man ein Audio-File mit Uno, merkt man sofort den Unterschied zur Studioversion: ein Dialogfeld zur Vordefinition des Materials gibt es nicht – das Audio-File wird automatisch in Tonhöhe, Phrasierung und Rhythmik definiert. In dem Fenster, welches sich auf den Import öffnet, erkennt man übersichtlich angeordnet alles, was der durchschnittliche Musiker im direkten Zugriff erwartet: Tempo- und Takteinstellungen, ein Transportfeld und als Mixer-Ersatz einen Lautstärkeregler mit Pegelanzeige. Richtig schön gelöst ist der Zugang zu den wichtigsten Stellschrauben rechts oben in Form der großen Tasten für Tonhöhen- und Zeitkorrektur.

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 Mittels Schieberegler kann zum einen die Tonhöhe und zum anderen die Phrasierung geändert werden. Das lädt zum Ausprobieren geradezu ein. Die Justage ist nicht immer zu einhundert Prozent perfekt – aber dafür ist sie unschlagbar schnell.

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Ähnlich intuitiv ist die Quantisierung gelöst. Allerdings ist hier nicht immer gesagt, dass das Audio-File automatisch auf die richtige Zählzeit von Uno definiert wird.

5_titel.jpg

Apropos Definierungen beim Einladen von Audio-Files: es kann vorkommen, dass Uno Fehlinterpretationen unterlaufen. Das kann die Tonhöhe, die Notentrennung oder überhaupt das Erkennen von melodischem oder rhythmischem Material betreffen. Will man selbst Hand anlegen, so wählt man den Menüeintrag Erkennungen korrigieren. Die Darstellung ändert sich deutlich, die Blobs werden gelb und die Tonhöhenkurve rot. Nun kann man per Maus den Grad des Zerschneidens festlegen, so dass viele oder wenige, einzelnen Events erzeugt werden, die dann mit Mausklicks justiert werden können. Das neu definierte Audio-File steht danach den normalen weiteren Bearbeitungen wie gewohnt zur Verfügung.

Sehr übersichtlich organisiert finde ich ebenfalls den Zugriff auf die Parameter des Darstellungs- und Quantisierungsrasters rechts über dem vertikalen Scroll-Balken und des Snap-Buttons links neben dem horizontalen Scroll-Balken. Falls der Audio-Tüftler dennoch auf alle einzelnen Parameter der Melodyne-Engine zugreifen möchte, reicht ein Klick, um die Expertenwerkzeuge aufzurufen. Hier stehen alle Werkzeuge wie in Melodyne Studio zur Auswahl. Über Tastaturbefehle hat man übrigens auch bei der Arbeit mit Schiebereglern den direkten Zugriff auf die einzelnen Expertenwerkzeuge.

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Kommunikation mit anderen Programmen

Öffnet man zunächst eine ReWire-fähige Host-Applikation und darauf Uno, so fragt Uno direkt nach, ob es sich dem Host unterwerfen soll. Ich habe diese Funktion mit Cubase SX, ProTools und Ableton live ausprobiert und sie funktioniert hervorragend.

Persönlich gefällt mir die Funktion Sichern und in ProTools platzieren. Hat man Uno wie auch ProTools offen, so kann man ein bearbeitetes Audio-File mit einem Mausklick auf die selektierte Spur in ProTools transferieren. Und das alles ohne viel Schnick-Schnack. So lassen sich dann doch schöne Chorsätze programmieren, auch wenn Melodyne Uno nur monophon arbeitet.

Man kann das Material auch an Logic oder Cubase senden, allerdings eher indirekt. Bei entsprechenden Melodyne-uno-Voreinstellungen, eigentlich die Standard Einstellungen, wird die Originaldatei immer unter umbenanntem Namen abgespeichert und das editierte File behält beim Sichern den Originalnamen. Wenn man dann das Arrangement der Hostapplikation kurz schließt und wieder öffnet, holt sich die Host App beim Laden diesmal die editierte Version (mit altem Filenamen) in das Arrangement. Mit neuem Namen abgespeicherte Files lassen sich ja ohnehin per Drag-and-drop in die Host App ziehen.

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Fazit

Uno hat alles, was der Tüftler braucht – und das zum kleinen Preis. Versteht man Uno konsequent als speziellen Sample-Editor wie zum Beispiel ReCycle, so kann Uno nur begeistern. Intuitiv und doch die ganze Power der tollen Melodyne-Engine. Natürlich kann man in Uno nicht selber einen Chorsatz arrangieren, PlugIns einbinden und, vor allem, auf das Definieren der Audio-Files nicht so gut Einfluss nehmen. Gerade letzteres habe ich bei Jazz-Samples aber immer wieder gebraucht, da Jazz im Vergleich zu normaler Pop-Musik doch eher mit verrückten Skalen daher kommt. Aber für alle, die mit einfachen Skalen, und das noch wohltermperiert, auskommen – wahrscheinlich sehr viele – ist das Programm eine Granate. Zum Vorhören im Arrangement ist die ReWire-Funktion Gold wert. Aber das besten an Uno ist die Schnelligkeit und Übersicht in der Arbeit mit dem Programm.

PLUS
+++++ Übersicht
+++++ Direkter Zugriff fast aller Parameter
+++++ Die gesamte Power der Melodyne-Engine
+++ sehr günstiger Preis

PREIS
UVP: EUR 169,-
Straßenpreis: EUR 149,-

 

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Klangbeispiele
Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Hallo! Melodyne Uno ist natürlich ein geniales Programm, nur funktioniert es bei mir irgendwie nicht. Ich bin zwar ein guter Musiker, aber kein technischer Experte, und vielleicht kann mir hier jemand helfen bzw. ist mein Beitrag ein hilfreicher Tatsachenbericht:

    Mein Vorgehen:
    Ich nehme eine Gesangsspur mit Cubase auf. Nach dem Abspeichern öffne ich die Datei mit Melodyne Uno, bearbeite sie. Auch dann speichere ich natürlich wieder ab. Wenn ich jetzt aber wieder Cubase öffne, um dort die verbesserte Audio-Datei zu importieren, berechnet Cubase die Wellenform, mit dem Ergebnis, daß mich nur eine leere Menge erwartet! Sprich, die Spur steht zwar da, aber ohne Inhalt! Wie kann das sein? Abgesehen davon, scheint Melodyne ab und zu per Los zu entscheiden, ob es denn eine Audio-Datei öffnen mag oder nicht!

    Wenn mir jemand dabei helfen könnte, das Rätsel zu lösen, wäre ich mehr als dankbar!!!

    Christian

  2. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Kann jemand über lseine Erfahrung mit Melodyne Uno als Einbindung von Magix Music Maker berichten bzw. funktioniert das überhaupt. Danke – Charly

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