Solide hingegen wirkt der eingeschraubte Ahornhals. Auch er ist wie das gesamte Instrument auf seiner Rückseite mattschwarz lackiert und bietet somit ein angenehm griffiges Spielgefühl. Ebenso bieten die sechs an der unverwechselbaren, ebenfalls matt-schwarz lackierten Danelectro–Style-Kopfplatte angebrachten Stimm-Mechaniken keinen Anlass zur Kritik und hielten das Instrument während der Testphase in bester Stimmung. Leider ist aber der aus silbernem Kunststoff gefertigte Sattel schief eingesetzt und die Saitenführung zu den Mechaniken nicht grade als symmetrisch zu bezeichnen. Um so mehr verwundert es daher, dass die Danelectro die Stimmung dennoch so gut zu halten vermag.
Das Palisander-Griffbrett mit seinen einundzwanzig Medium-Jumbo-Bünden ist von guter Qualität, und auch die Bünde wurden sorgfältig eingesetzt und sind frei von scharfen Kanten oder ähnlichen, „Spielgefühl beeinträchtigenden“ Macken. Nervig hingegen ist die Tatsache, dass man den Hals für eventuelle Einstellungen komplett vom Instrument abschrauben muss, da sich der Zugang zur Einstellschraube am unteren Ende des Halses verborgen und somit erstmal „auf die Schnelle“ unzugänglich befindet. Diese Einstellarbeit sollte man am besten gleich im Shop des Vertrauens und/oder von einem Fachmann erledigen lassen, da zumindest das Testinstrument im Auslieferungszustand einen zu schwachen Halswinkel und somit eine unnötig hohe Saitenlage besitzt, die ein Bespielen schon jenseits des fünften, sechsten Bundes unnötig erschwert.
Auch wenn sich die DE 59 sehr nahe am Original aus den 50ern bewegt, gibt es dennoch einen Unterschied, nämlich in Form der Bridge. Im Gegensatz zum Original verfügt das heutige Modell über sechs einzeln einstellbare Saitenreiter, die endlich eine saubere Einstellung der Okatvreinheit ermöglichen. Und er ist, wie auch die gesamte Hardware des Instrumentes, matt-silbern ausgeführt und lässt sich variabel in der Höhe justieren.
Bis zum siebzehnten Bund bieten das Cutaway genügend Freiraum für die linke Hand, ab dann geht es aber zunehmend beengter zu, für noch höhere Lagen hilft dann nur ein Übergreifen der linken Hand. Doch so richtig Spaß macht das Jammen in solch hohen Lagen am Hals (aufgrund der doch sehr hohen Saitenlage) ohnehin nicht.
„Die „Beefed Up-Lipstick-Pickups“ besitzen zwar nur einen sehr niedrigen Output von gerade mal 3,8 kOhm, und so muss am Amp das Volume kräftig nachgeregelt werden.“
Soso. Output in (k)Ohm angegeben, das ist ja mal interessant. Den Zusammenhang müsste mir mal jemand erklären, denn auf meinem Zettel ist Ohm immernoch die Einheit für Widerstand und Impedanz, aber ganz sicher nicht für Signalstärke, und hat auch garnichts damit zu tun. In einem offenen Artikel solche Begriffe durcheinander zu würfeln und damit seine technischen Wissenslücken zu publizieren ist sicher auch eine Form von … Mut? Oder wie sagt man dazu? ;)
Ich kann die Eigenständigkeit der Danelectros auch bestätigen, ich habe eine Dano 63 Bariton, deren Klang ich absolut genial finde. Der Preis ist klar durch die Materialwahl und das finish, wenn man es so nennen möchte, bedingt. Beim Klang aber werden keine Abstriche gemacht bei Danelectro. Es sind eben weder „fette Rockbretter“ noch wären sie besonders vielseitig zu nennen. Aber das, was sie können sollen, machen sie richtig gut. Die Potiknöpfe allerdings sind wirklich ein Griff ins Klo, hier wurde eindeutig zu sehr gespart. Die Potis selbst aber scheinen mir nicht so schlecht zu sein, da hat man bei anderen schon ganz andere Greuel gesehen. Ich musste allerdings auch erstmal die ganze Elektrik etwas fester schrauben, das war alles nur handwarm angezogen, selbst in dieser kleinen Preisklasse eigentlich ein „no go“. Aber seither keine Probleme, und jeder andere Gitarrist der sie mal gespielt hat, war ebenfalls sehr positiv überrascht. Charmante Instrumente für Leute, die auf Style und polierte Oberflächen verzichten können und stattdessen etwas für einen Sound mit „Zeitreise“ Flair suchen.
cheers
@sir stony Danke, Sir Stony, Du scheinst ja ein sehr aufmerksamer Leser unserer Artikel zu sein ;)
Du hast natürlich Recht, da ist etwas durcheinandergeraten- die Pickups besitzen selbstverständlich einen Widerstand von 3,8 kOhm.
Gruss,
Stephan
.. ich glaub der Sattel ist aus Aluminium oder ähnlichem und nicht aus Kunststoff…
greez