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Test: DBZ, Imperial Natural Vintage, E-Gitarre

(ID: 1410)

Konstruktion

Auch wenn man das Instrument zunächst in die typische Gibson-Ecke drücken möchte, nichts könnte ferner liegen. Zum Einen handelt es sich um eine Massivholzkonstruktion aus einem Mahagoni-Korpus mit aufgeleimter Riegelahorndecke. Die eigentliche Überraschung kommt jedoch, wenn man das Instrument in die Hand nimmt, respektive von der Seite betrachtet. Der Korpus ist kein 18 Millimeter (!) „dick“, meines Erachtens der schmalste Body, welcher mir je untergekommen ist. Korpus und Decke sind seitlich betrachtet etwa gleich dick, eine sehr ungewohnte Optik.

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Das so generierte Schwingungsverhalten ist demnach auch eher ungewöhnlich, allerdings erzeugt die Konstruktion schon im Trockenbetrieb ein sehr langes Sustain und dies trotz eines sehr geringen Winkels zwischen Steg und Saitenhalterung und dem damit verbundenen relativ geringen Anpressdrucks. Weiter geht es mit einem eingeleimten Mahagoni-Hals und einem Ebonized-Griffbrett. Auffällig ist das radikale V-Shaping des Halses, was man schon von anderen Dean-Instrumenten her kennt. Mit jedem Detail, welches man feststellt, scheinen Optik und Handhabung des Instrumentes jeweils einen Schritt weiter auseinander zu driften. Dies ist übrigens absolut wertfrei zu verstehen.

Die Gitarre verfügt über die kurze Mensur von 62,9 Zentimetern und tendiert hiermit wieder etwas mehr in Richtung Gibson, deren Protagonisten ja allesamt über selbige Mensur verfügen. Als Pickups kommen zwei hauseigene Humbucker-Modelle zum Einsatz, geschaltet mit einem Drei-Wege-Schalter, welche sich über einen Push/Pull Volume-Regler auch einspulig schalten lassen. Die Tuner kommen von Grover, die gesamte Hardware ist vernickelt. Auffällig ist auch hier wieder die extravagante Kopfplatte, welche mit ihrem übergroßen Firmen-Logo einen leichten Roadster-Charakter versprüht. Trotz allgemein schwerer USA-Prägung wird das Instrument in China gebaut, um die Fertigungskosten gering zu halten.

-- Headstock mit Grover-Tunern --

— Headstock mit Grover-Tunern —

Praxis

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Obwohl optisch in jederlicher Hinsicht einigermaßen gewöhnungsbedürftig, erscheint das Instrument in der Hand so gar nicht mehr exotisch. Trotz außergewöhnlicher Korpusmaße und einem extravaganten Hals-Shaping liegt die Gitarre gut in der Hand. Kein Kämpfen, kein Ringen, kein Knüppeln, alles wie gewohnt und gewollt. Die Hardware hinterlässt einen guten Eindrucke, Tuner und Bridge verrichten einen ordentlichen Job.

Wie immer liegt das besondere Augenmerk auf den Tonabnehmern des Instrumentes, insbesondere wenn sie aus eigener Fertigung kommen. DBZ hat auch hier einen guten Job gemacht, wissen die wahlweise ein- oder doppelspulig geschalteten Wandler durch abwechslungsreiches Voicing zu gefallen. Im Single-Coil-Betrieb kommen die Töne ungemein klar zum Vorschein, leicht glockig mit einem angenehmen Durchsetzungsvermögen.

Im Humbucker-Modus hingegen nehmen Druck und Volumen stark zu, der Strahlemann jedoch geht um Einiges zurück. Alles in allem lässt sich nahezu die gesamte Bandbreite von Clean-Picking/Strumming bis hin zum rüden Metal-Gekloppe abdecken. Der schmale Korpus generiert eine ungewohnt schnelle Ansprache im Ton, nicht weiter verwunderlich aufgrund der Konstruktion, aber wer hat schon mal die Perkussivität bei dieser Korpusform erfahren dürfen?

Ich muss es ja zugeben, auch wenn es zuweilen ein wenig nach einer leicht kruden Zusammenstellung den Anschein haben mag, die Optik der Gitarre hat es mir angetan. Das eher „dreckige“ Logo im Zusammenspiel mit den Initialen auf dem Stop Tailpiece hinterlässt eine leichte Desperado-Attitüde, welche im krassen Gegensatz zur eher dezent traditionellen Natural-Ausrichtung des Instruments im Allgemeinen steht. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, als ob Zelinsky seinem Spieltrieb bei diesem Instrument  freien Lauf gelassen hätte, gemäß des Mottos: „Was ich schon immer mal bei Dean Guitars umsetzen wollte, aber jetzt erst machen darf.“

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