Made in Chimany
Dynacord ist ein bekannter Name in Deutschland und war früher einer der ersten Adressen, wenn es um die Beschallung von Tanzveranstaltungen, Hochzeiten etc. ging. Mittlerweile hat der niederbayrische Hersteller aber ein so großes Sortiment an Audiotechnik, dass ein wesentlich größeres Feld als ausschließlich Tanzkapellen und Alleinunterhalter abgedeckt wird. Auch Musiker der härteren Fraktionen können sich mit einer Dynacord Anlage Gehör verschaffen, aber egal, was für einen Musikstil man pflegt, am Anfang der Livekette braucht es ein anständiges Mischpult. Und ob das kleine CMS 600 ein solchiges ist, wird dieser Test zeigen.
Äußere und innere Werte
Schon beim Auspacken aus dem stabilen Karton kann ich mir ein freudiges „uiiiii“ nicht verkneifen, denn das irgendwie knuffige Mischpult fühlt sich auf Anhieb professionell gut an. Die Netzkabelbuchse ist sogar eine verriegelbare Ausführung und das passende Netzkabel liegt bei. Die gesamte praxisgerecht angeschrägte Oberfläche wirkt trotz der Vielzahl an Bedienelementen übersichtlich und aufgeräumt, zudem sind die einzelnen Bereiche klar gegliedert. Das Pult ist mit seinen knapp 6 kg nicht zu leicht und auch nicht zu schwer, gerade richtig also.
Im Detail gibt es sechs Mono-Eingangskanäle mit XLR- sowie Klinkenbuchsen, Phantomspannung kann für alle sechs Kanäle gleichzeitig zugeschaltet werden. Kanal 5 und 6 weisen dabei eine Besonderheit auf: Ist das CMS 600 über ein USB-Kabel mit dem Rechner verbunden, werden die Ausgänge des eingebauten USB-Interfaces automatisch diesen beiden Kanälen zugewiesen und befinden sich dann zudem im Doppel-Stereobetrieb. Gute Idee, gerade für Anfänger eine klare Belegung ohne Verwechslungsgefahr. Die letzten beiden Kanäle sind Stereoeingänge, die sowohl mit Klinken- als auch Cinchbuchsen ausgestattet sind.
Ausnahmslos alle Kanäle haben eine identische Klangregelung: Ein regelbares High Shelf-Filter für die Höhen ab 12 kHz, ein Low Shelf für Bässe ab 60 Hz sowie ein Glockenfilter für die Mitten bei 2,4 kHz. Ein semiparametrisches Mittenfilter wäre mir zwar lieber gewesen, allerdings tun sich damit gerade Anfänger meist schwer. Die Ausführung mit drei Festbändern ist zwar unflexibler, aber dafür ungemein anwendungssicher.
Es gibt pro Kanal außer dem Gain einen AUX-, einen MONitor sowie FX-Regler. Interessant ist die Möglichkeit, auf Wunsch den AUX-Weg als zweiten FX-Weg zum eingebauten Effektgerät nutzen zu können. Normalerweise geht der FX-Regler in beide Effektblöcke gleichzeitig, so lassen sich aber auch zwei separate FX-Sends nutzen.
Nur in den Mono-Kanalzügen findet sich ein Low Cut bei 80 Hz, ein Mute-Schalter sowie eine PFL-Funktion ist dann wieder in jedem Kanal vorhanden, ebenso eine grüne Signaldiode zusammen mit einer roten, die vor Übersteuerung des Kanals warnt.