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Test: EastWest Colossus

(ID: 4042)

Praxis
Während des Tests lief Colossus stabil. Als Testgeräte fanden ein Pentium IV mit 2,4 Ghz und 1 GB RAM sowie ein Centrino Notebook mit 1,5 Ghz und 512 MB Verwendung. Aufgrund der Größe der Samples ist das Disk-Streaming permanent im Einsatz. Hier wurde schnell klar, dass eine Notebookfestplatte kein wirklich tolles Zuhause für Colossus abgibt. Selbst der große Pentium kam im multitimbralen Einsatz schnell ins Prusten. Da fragt man sich wirklich, welcher Spaßvogel 1 Ghz als Mindestanforderung auf die Packung hat drucken lassen. Meiner Meinung nach sollte es ruhig das Doppelte sein. Im Sequenzer-Umfeld ist ein GByte RAM zudem absolut kein Luxus.

Für den aufgerufenen Preis hätte ich auch gern ein umfangreiches gedrucktes Handbuch gehabt. Zwar liegt der Verpackung eins bei, dabei handelt es sich allerdings um das normale Handbuch für Kompakt Player. Spärliche Hintergrundinfos zu den Instrumenten, ihren Spielweisen und Einsatzmöglichkeiten gibt’s nur als PDF. mittlerweile Standard bei Software-Instrumenten.

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Klang
Wer über einen potenten Rechner verfügt, darf sich freuen. Denn der Klang des Colossus ist exzellent. Die zugrunde liegenden Samples sind frei von Nebengeräuschen – alles glänzt in einer sahnigen HiFi-Wolke. Fast die Hälfte der Samples sind Zweitverwertungen der beliebten Quantum Leap-Serie von East West. Sie wurden auf das Spielen in einer ganzheitlichen Library optimiert.

Klanglich gibt es keine Ausreißer nach unten, wenn auch der natürliche Hall einiger Orchestersounds etwas weniger „Gate“ vertragen könnte. Vor allem die ethnischen Presets klingen hervorragend und machen Lust auf mehr. Alle Standardklänge sind in ausreichendem Maße vorhanden, ohne jedoch die wirklich vielfältigen Spielweisen der Ursprungs-Libraries zu bieten. Wer also glaubte, mit Colossus die anderen Quantum Leap-Player ersetzen zu können, wird enttäuscht: Colossus ist zwar so einer Art Best-Of, verschweigt aber die wirklichen Perlen. Da muss man dann doch zu den anderen Produkten greifen.

Schaut man sich die Verpackung und Werbetexte von Colossus an, wird unter anderem ein 14 Gbyte großes GM-Set samt GM-Kompatibilität erwähnt. Fakt ist, es sind alle 128 Instrumente vorhanden. Also schell eines der unzähligen MIDI-Files im GM-Standard geladen und frohlocken. Doch Pustekuchen: der Kompakt-Player ist nur achtfach multitimbral, und Programmwechsel versteht er auch nicht. Alle Instrumente müssen folglich per Hand zugeordnet werden. Danach wird’s auch nicht besser, da ein übliches GM-File nun mal keine der erweiterten Ausdrucksmöglichkeiten der Colossus Instrumente unterstützt. Hier ist viel Anpassungsbedarf von Nöten, um ein MIDI-File besser klingen zu lassen, als man es zum Beispiel von einem Roland XV gewöhnt ist. Nachfolgend gibt’s einen der mit Windows mitgelieferten MIDI-Songs – zunächst von Colossus gespielt, und zwar ohne Anpassungen. So klingt’s, wenn die erwarteten Instrumente ihren Parts zugeordnet wurden. Die zweite Datei wird vom Windows-internen GM-Synthesizer wiedergegeben.

Fazit
Colossus stellt ohne Zweifel die Messlatte für Brot-und-Butter-Klangerzeuger dar. So sauber und druckvoll klingt sonst keiner. Zum luxuriösen GM Set fehlt Colossus aber die Kompatibilität zum gleichnamigen Standard in punkto Programmwechsel und Multitimbralität. Wer GM-MIDI-Files abspielen will, muss folglich selbst Hand anlegen. Für alle, die noch immer auf der Suche nach dem ultimativen Basicset für Composer sind, können bei Colossus beruhigt zuschlagen. Endlich mal Gigabytes bei denen man auch hört, wo sie stecken.

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PLUS
++++ Klänge sehr edel und sauber
++++ gelungene, vielfältige Presetauswahl
+++ sehr gute Effekte

MINUS
— trotz GM Set nicht GM-kompatibel
— Synthesizer-Klänge wenig inspirierend

PREIS:
UVP 799 EUR
Straßenpreis 799 EUR

HERSTELLER:
www.bestservice.de

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