ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Test: Edirol P-10 Visual Sampler

Edirol P-10

12. Februar 2009

Der Edirol P-10 Visual Sampler sollte eigentlich zusammen mit dem Videomischer V-8 erscheinen, den wir schon vor einiger Zeit im Test hatten. Die Auslieferung hatte sich jedoch etwas verzögert. Jetzt ist das kompakte Gerät verfügbar und will als Video- und Bild-Sampler mit SD-Speicherkarte allen visuellen Performern den Arbeitsalltag verschönern. Kurz gesagt spielt das Gerät auf Knopfdruck Videos und Bilder ab, die vorher aufgenommen oder vom Rechner übertragen wurden.

Input/Output

ANZEIGE

Doch fangen wir vorn an oder besser hinten: bei den Anschlüssen. Was in den P-10 reingeht, kommt auch wieder raus, nämlich S-Video, Composite-Video und Stereo-Ton. Dazu gibt es eine USB-Buchse für den Anschluss an einen Computer, ein MIDI In/Out Pärchen, einen Steckplatz für SDHC-Karten und einen Anschluss für ein Kensington-Lock. Über die Videoqualität lässt sich nichts schlechtes sagen. Immerhin geht es innerhalb des Geräts volldigital vonstatten, und die Signalwandler sind von guter Qualität. Allerdings empfiehlt es sich, für maximale Bildqualität auf die Composite-Eingänge zu verzichten und S-Video zu benutzen. Das liegt aber an den Eigenheiten der Übertragungswege, nicht am Gerät selbst.

1_image_02_L.jpg

Funktionen

Der P-10 verfügt über ein mit 3,5 Zoll ausreichend großes LC-Display. Wichtiger als die Größe ist hier auch Helligkeit, Brillianz und Bildqualität, wobei das Display durchgehend punkten kann. Leider gibt es aber keine Vorschaufunktion, stattdessen wird immer das gerade ausgehende Signal angezeigt. Immerhin spart man sich so einen externen Vorschaumonitor.

Die Effektausstattung ist sparsam aber funktionell. Unter dem Display befinden sich Regler für Lautstärke, Geschwindigkeit, Farbe und Schwarz/Weiß-Fade. Die erste Überraschung liefert der P-10 mit der hohen Qualität der Geschwindigkeitsregelung: Selbst stark verlangsamte Clips sehen dank Frameüberblendung noch ziemlich gut aus. Die anderen Effekte sind weniger spannend, dafür im Menü konfigurierbar: Einfärben, Sättigung und Fades zu verschiedenen Farben sind hier möglich.

Clips und Bilder werden beim P-10 direkt auf die Sampleplätze gelegt. Davon gibt es reichlich: Die 12 numerierten Buttons, mit denen die Samples abgefeuert werden, bilden ein Set. Jede der 6 Bänke (Buchstabenbuttons A-F) beinhaltet 12 Sets. Das macht insgesamt 864 Clips, die dem VJ sofort zur Verfügung stehen – das sollte reichen. Zusätzlich kann übrigens jeder Button mit bis zu 12 Standbildern belegt werden, die dann eine Slideshow bilden. Um bei so viel Material den Überblick behalten zu können, erhält der User etwas visuelles Feedback: Ist ein Button mit einem Videoclip belegt, leuchtet er rot, bei einem Standbild blau. Ein Knopfdruck, und das Footage wird abgespielt, bei Filmen wahlweise einmal, im Loop oder vor und zurück.

Alle Buttons und Regler haben das bekannte Edirol/Roland-Feeling. Die Buttons haben einen angenehmen Druckpunkt und sind ausreichend groß. Die Drehregler sind relativ schwergängig, anders als z.B. die des V-8, was aber kein Nachteil ist. Zusammen mit dem Metallgehäuse und dem relativ hohen Gewicht macht das ganze Gerät einen hochwertigen und stabilen Eindruck.

ANZEIGE

2_top_L.jpg

Speicher und Sampling

Über internen Speicher verfügt der P-10 jedoch nicht, er legt die Daten auf einer SDHC Speicherkarte ab. Eine gute Lösung, denn solche Karten sind sehr günstig geworden: Das Gigabyte gibt es schon für unter einem Euro. Auch bei der Geschwindigkeit gibt es nichts zu meckern: Aufgenommene Clips stehen bereits etwa eine Sekunde nach Ende der Aufnahme zur Verfügung.

Apropos Aufnahme: Das Sampeln von Clips ist die herausragende Eigenschaft des P-10. Über eine angeschlossene Videoquelle werden Clips auf die Speicherkarte aufgenommen, kodiert und stehen sofort zum Abspielen zur Verfügung. Das Ganze funktioniert denkbar einfach. Mit der Taste „EXT SOURCE“ wird die Display-Anzeige auf das anliegende Videosignal umgeschaltet. Die Taste „Still“ macht einen Screenshot, „Movie“ startet die Aufnahme eines Videoclips, die durch erneutes Drücken wieder gestoppt wird. Anschließend genügt es, den Button zu drücken, auf dem die Footage gespeichert werden soll. Eine Sekunde später ist der Vorgang abgeschlossen.

Es ist ja bereits eine Überraschung, wenn ein Hersteller mal nicht auf sein eigenes, proprietäres Format setzt, sondern eine Lösung verwendet, die schon seit Jahren verbreitet ist. Edirol sorgt für so eine Überraschung: Die gesampelten Videoclips werden nämlich als AVI mit MotionJPEG-Codec gespeichert. Das ist ohnehin die bevorzugte Wahl für viele VJs.

Der P-10 kann übrigens auch per USB an einen Computer angeschlossen und von ihm mit Clips versorgt werden. Das geschieht mit einem kleinen Programm, das nur für Windows verfügbar ist – da haben wir sie wieder, die proprietären Tools. Die Software übernimmt dabei die Konvertierung der Clips in das richtige Format und weist sie auch gleich den Speicherplätzen zu. Die gesampelten Clips auf den Rechner zu übertragen funktioniert auch ohne die Software und damit auch problemlos am Mac. Die liegen nämlich in Reih und Glied auf der Speicherkarte und warten nur darauf, durch diverse VJ-Programme gejagt zu werden.

Für etwas Verwirrung sorgten die Clips dann aber doch, als sie auf meinem Rechner landeten: Trotz Betrieb des P-10 im europäischen PAL-Modus hatten sie alle eine Auflösung von 640×480 Pixeln. Ein kurzer Blick ins Handbuch bestätigt: Egal ob NTSC oder PAL, der P-10 arbeitet intern grundsätzlich mit dieser Auflösung. Wenigstens die Framerate wird auf die PAL-Norm von 25 fps angepasst. Ein kleiner Wermutstropfen, den die insgesamt sehr gute Bildqualität allerdings schnell wieder vergessen lässt. 

ANZEIGE
Forum

Es sind momentan noch keine Kommentare für diesen Artikel vorhanden.

Kommentar erstellen

Die AMAZONA.de-Kommentarfunktion ist Ihr Forum, um sich persönlich zu den Inhalten der Artikel auszutauschen. Sich daraus ergebende Diskussionen sollten höflich und sachlich geführt werden. Politische Inhalte und Statements werden durch die Redaktion gelöscht.

Haben Sie eigene Erfahrungen mit einem Produkt gemacht, stellen Sie diese bitte über die Funktion Leser-Story erstellen ein. Für persönliche Nachrichten verwenden Sie bitte die Nachrichtenfunktion im Profil.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
X
ANZEIGE X