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Test: Edirol R-09 HR

(ID: 2748)

Das Auswählen von Mikrofonen ist aber nur dann notwendig, wenn ein externes genutzt werden soll. Wie beim Vorgänger auch hat Edirol hier bereits auf der Oberseite zwei hochwertige Mikros eingebaut, die wahlweise stereo oder mono genutzt werden können. Die silbernen Lochgitter, die vor die empfindlichen Kapseln gesetzt wurden, geben dem R-09 HR zusammen mit der schwarzen Grundfarbe einen nicht von der Hand zu weisenden Rasierer-Look.

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Die beiden Mikros von oben

Die beiden Mikros von oben

Ausprobiert: Das R-09 HR in der Praxis

Der R-09 HR wurde augenscheinlich für Rechtshänder konzipiert: Die nämlich erreichen die Input-Level-Buttons bequem mit Zeige- und Mittelfinger und können während der Aufnahme nachbessern; Linkshänder dagegen spüren nur die Volumeregler auf der anderen Seite des Gehäuses unter ihren Fingerkuppen.

Nur was für Rechtshänder

Nur was für Rechtshänder

Im übersichtlichen Menü navigiert man mit dem Steuerkreuz, das sich unter den Transport-Buttons verbirgt. Im überschaubaren Verzeichnisbaum werden Recorder-, Display- und Player-Eigenschaften eingestellt, Mikrofontypen gewählt oder die Low Cut Frequenz angepasst. Für die Umstellung zwischen mono/stereo hätte ich mir vielleicht noch einen Hardware-Button gewünscht, sonst aber ist das alles durchdacht.

Die Aufnahmebereitschaft ist im Nu hergestellt – was nicht unwichtig ist, wenn man mal plötzlich einen O-Ton vor die Nase bekommt. Ein Druck auf den Record-Button versetzt das Gerät in den Standby-Modus, der deutlich durch das Blinken einer roten Lampe sowohl auf der Front- als auch auf Oberseite angezeigt wird. Den nutzt man zum Einpegeln; späteres Nachpegeln während der Aufnahme wird mit einem lauten Knacken quittiert – nicht nur im Monitoring, sondern auch auf der Aufnahme, was weniger schön ist. Ein weiterer Druck auf die Recordtaste startet die Aufnahme: die Pegelanzeige ist auch aus ungünstigen Winkel gut abzulesen, zumindest so lange, bis sich die Hintergrundbeleuchtung des Displays abschaltet. Da sollte man vorher daran denken, das Intervall im Menü zu ändern.

Was man nicht tun sollte: Während der Aufnahme das Netzgerät anstöpseln – etwa, weil man feststellt, dass die Batterie zu Neige geht, das Konzert aber noch andauert oder der Interviewpartner kein Ende findet. In dem Fall schaltet sich der R-09 HR einfach ab und muss neu gestartet werden.

Überspielt wird per USB 2.0

Überspielt wird per USB 2.0

Das Playback funktioniert genauso schnell und einfach, da der Take nach der Aufnahme gleich auf den Anfang zurückspringt. Will man in eine ältere Aufnahme reinhören, kann man die schnell und einfach über den Find-Button auswählen. Abspeichern muss man nichts, das passiert automatisch während der Aufnahme.

Die Qualität der Aufnahmen ist sehr gut und genügt auch den Ansprüchen der kritischen Hörfunktechniker, die das Material sendefertig machen – das ist in jedem Fall sendetauglich. Ob Sprache oder Musik, ob Atmo oder Natursounds aus größerer Entfernung bekommt man sehr rauscharm und klar „aufs Band“. Man sollte sich aber schon etwas Zeit für die richtigen Voreinstellungen nehmen, Input-Level, Low Cut und Mic Gain müssen schon genau an die Verhältnisse angepasst werden. Auch sollte man darauf achten, die Finger am Gerät ruhig zu halten, um überflüssige Geräusche zu vermeiden, auch wenn die neue gummierte Oberfläche den Ball da schon flach hält. Alternativ kann man den R-09 HR auch in eine kleine Kunststoffhalterung stellen und aus bis zu vier Meter Entfernung per Fernbedienung steuern. Deren Knöpfe sind allerdings etwas klein ausgefallen und erfordern einen ordentlichen Druck.

Die Fernbedienung

Die Fernbedienung

Das Abhören des Materials geschieht entweder über den angeschlossenen Kopfhörer oder über den eingebauten Minilautsprecher (der aber nur für einen ersten Eindruck reicht). Dass ich im Playback dann die Geschwindigkeit des Takes verändern und einen Hall mit sogar regelbaren Parametern unterlegen kann, gehört wohl eher in die Abteilung „Nette Spielerei“ – braucht man nicht wirklich.

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Über den Line-Eingang (Miniklinke stereo) kann man auch vom iPod oder CD-Spieler eben etwas überspielen oder den R-09 HR direkt bei einem Konzert ans Pult hängen. Anders als etwa beim Microtrack II von M-Audio lassen sich aber nicht Mikrofon- und Line-In gleichzeitig nutzen (etwa, um zusätzlich zum Konzertmitschnitt auch noch die Atmo mit drauf zu haben); ist der Line-In belegt, wird das Mikro automatisch abgeschaltet.

Fazit

Klingt gut, ist leicht zu bedienen und hat fast alles, was man sich als Praktiker wünscht – ob Interview, Konzertmitschnitt oder Atmo, mit dem R-09 HR ist man immer ganz vorne mit dabei. Die verbauten Mikrofone sind edel genug, um das Fehlen von einem XLR-Eingang locker zu übersehen. Die Ergebnisse sind absolut sendetauglich und genügen auch sensibleren Ohren. Hier und da hätten wir trotzdem noch einige kleinere Verbesserungsvorschläge für ein eventuelles Nachfolgemodell zu machen – zum Beispiel die Möglichkeit, den Pegel während der Aufnahme ohne Knacksen ändern zu können oder einen Hardware Mono/Stereo-Umschalter.

PLUS

+++ gute Klangqualität

+++ durchdachte Bedienung

+++ gute eingebaute Mikrofone

++ Aufnahmen mit 24 Bit/96 kHz möglich

++ Fernbedienung

+ zusätzlicher Line-In und Mikrofon-Anschluss

+ USB 2.0 Anschluss

+ Gehäuse mit gummierter Oberfläche

MINUS

— Knacksen bei Pegeländerungen während der Aufnahme

– keine gleichzeitige Aufnahme von Line und Mikro möglich

Preis

UVP: 359 Euro

Straßenpreis: 349 Euro

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Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    ich hab das teil seit einiger zeit und kann mich dem test anschließen!

    nutze es hauptsächlich für proberaummitschnitte
    da ist das mikro zwar an der grenze (sehr laute metalband) aber mit gain auf 1 (von 100) geht das auf jeden fall ohne übersteuern (im gegensatz zum zoom h2)

    und für athmos geht das teil auch sehr gut

  2. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Der R09 ist zwar nicht schlecht. Aber für 195,- gibts den Zoom H2. Von der nicht ganz so hochwertigen Kunststoffwahl abgesehen, bietet er von allen niederpreisigen Recordern das beste Preis-/Leistungsverhältnis. Allein der 4 Kanal Modus des H2 ist genial. Dafür, dass der R09 150 EUR mehr kostet, bietet er weder klanglich noch auf der Feature Liste entscheidend mehr. Kauft den H2.

  3. Avatar
    AMAZONA Archiv

    also das stimmt fast…aber für laute proberäume ist der zoom h2 halt nicht geeignet weil er zu schnell übersteuert und bei lauten lautstärken überfordert ist…ich hab ihn deswegen verkauft und mir den edirol geholt, beim das jetzt gut funzt

  4. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Ich besitze den Edirol sowie auch den Olympus LS10. Ich muss mich über die Testergebnisse sehr wundern. Das Hintergrundrauschen ist beim Edirol nach meinen Erfahrungen hoch, viel höher als bei Konkurrenzprodukten. Daher kann ich mich der positiven Klangnote nicht anschließen. Bei ähnlichem Preis hat der Edirol weder bei Klang noch Handhabung oder Verarbeitungsqualität eine Chance gegen den Olympus LS10 – der wird aber beschrieben als nicht robust genug für den Profi-Einsatz, und wegen fehlenden XLR-Buchsen kritisiert. Die Tester scheinen sehr unterschiedliche, subjektive Eindrücke von den Geräten zu haben, daher erscheinen mir die Testergebnisse als wenig aussagekräftig.

  5. Profilbild
    m.steinwachs RED

    Ich hatte den Edirol im Test unter anderem eine Woche mit auf der Games Convention in Leipzig, wo ich für einige Radiosender der ARD unterwegs war. Dort war er täglich im Einsatz, die Ergebnisse waren alle sendetauglich – von einem Hintergrundrauschen habe weder ich noch die TonIngs in den Sendestudios irgendetwas mitbekommen. Auch die Handhabung hatte sich in der Praxis gut bewährt, selbst im dichtesten Gedränge und unter Zeitdruck (etwa bei einem Interview mit dem Leipziger OB in einer vollen Messehalle) ließ sich das gut mit einer Hand bedienen. Insofern bleibe ich bei meiner Note und kann die Beobachtungen in Bezug auf Rauschen oder schlechter Bedienung nicht bestätigen. Und – dass Testergebnisse natürlich immer auch subjektiv sind, ist wohl klar. Wir hören alle anderes, haben einen anderen Background und andere Erfahrungen und Vorlieben – 100% Objektivität wird es da nie geben.

  6. Profilbild
    monokit

    Ich hab auch das R09-HR und damit schon Aufnahmen eines live gespielten Pianos gemacht. Das Ergebnis ist sehr hörenswert und ohne Rauschen.

  7. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Knackst der R 09 auch bei einer Pegeländerung während der Aufnahme per Fernbedienung ?

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