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Test: Dangerous Music 2-BUS-XT, Analog-Summierer

Mehr als die Summe seiner Teile

14. Juli 2023
dangerous music 2 bus xt test

Dangerous Music 2-BUS-XT, Analog-Summierer

Der Dangerous 2-Bus-XT ist ein analoger Summierer und ich wette, viele Leser haben jetzt schon ein Fragezeichen im Kopf. Summierer? Wozu. Ich gehe doch von meinem Audiointerface per USB oder Thunderbolt in meine DAW und sehe dort die einzelnen Kanäle, die am Ende in den Mix- oder Master-Track spielen, in dem ich ein (Stereo-) Summensignal erhalte. Naja, genau genommen ist das der Mix-Down. Mit dem Summieren geben Sie Ihrem Mix dann noch eine ganz besondere Note. Darf ich Sie, verehrte Leser, davon überzeugen, über einen Summierer nachzudenken? Dann lesen Sie einfach weiter!

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Dangerous Music 2-BUS-XT: Was macht der eigentlich?

Ich gebe Ihnen gerne recht: So ganz einfach erschießt sich das Prinzip des analogen Summierens in der modernen Welt nicht. Alles, was der Dangerous Music 2-BUS-XT macht, ist in seiner Funktion in einer normalen DAW Standard. Die einzelnen Tracks werden in ein Stereo-Summensignal konvertiert.

Dangerous_2-BUS-XT_mirror

Beim Dangerous sind es an der Zahl 16 Input-Kanäle, erweitert durch den Expansion-Input, der wiederum durch einen Summierer gespeist werden könnte. Aber an dieser Stelle müssen wir uns zuerst die Frage stellen:

Summieren – ein komplexes Thema?

Ich darf Sie gleich davor bewahren, die Phrase „Analog Summing“ in Ihre Suchmaschine einzugeben. Es sind nicht nur die über 8 Millionen Treffer, nein, sondern dieses Thema kann unfassbar oberflächlich oder auch sehr tief sein. Für den einen ist der normale Mixdown in der DAW schon Summieren, während man sich am anderen Ende der Skala mit Bit-Tiefen (digitale Wortbreiten) oder komplexe Analog-Summierer-Konzepte auf dem Mixbus auseinandersetzen darf. Am Ende wird auch noch häufig gefragt, ob man denn überhaupt summieren soll.

Dangerous_2-BUS-XT_side2

An dieser Stelle danke ich dem Kollegen Markus Galla sehr, denn er hat sich in seinem AMAZONA.de Artikel „Was bedeutet analoges Summieren im Tonstudio?“ sehr tief in die Technik gestürzt und die Prinzipien rund um dieses Thema sehr detailliert durchleuchtet.

Möchten wir das Thema auf wenige Punkte herunterbrechen, dann habe ich hier einen Vorschlag, der natürlich individuell erweitert werden darf:

  1. Einen Mix durch einen Summierer laufen zu lassen, kann das Ergebnis verbessern – muss es aber nicht
  2. Digitales Summieren in der DAW unterliegt auch heute noch den Limitierungen der Digitaltechnik. Moderne Algorithmen ermöglichen ein zwar sauberes Summieren auch in komplexen Mixen, aber in Sachen Dynamik gibt es Grenzen, die man in Auge behalten muss
  3. Der Sinn der analogen Summierung findet sich tendenziell darin, dem Summensignal eine gewisse Färbung („Charakter“) zu geben.
  4. Richtiges Summieren ist nicht trivial: Wenn es gut werden soll, dann muss man die Klaviatur aus Pegeln, Gain-Staging und Dynamik beherrschen.

Dangerous_2-BUS-XT_schraeg

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Grundsätzlich gilt in Sachen Summierung auch der Rat: Am besten schon im Vornherein die Mix-Busse durch den Summierer laufen lassen, sonst funktioniert der Mix nicht mehr. Mit klug gewählten Mixgruppen zu arbeiten, kann sich hier auszahlen.

Die Ausstattung des Dangerous Music 2-BUS-XT

Der 2-BUS-XT wurde von Dangerous Music als Back-End für einen DAW-Software-Mixer konstruiert. Alle Mono- und Stereosignale werden in die Eingänge des Dangerous Summierer geschickt und zurück in die DAW gesendet. Fangen wir zunächst mit der Rückseite an:

Dangerous_2-BUS-XT_back

Der Dangerous 2-BUS XT hat 16 Eingänge, die man über zwei D-SUB-Konnektoren (je 8 Kanäle) und einem entsprechenden Kabel erreicht. Dazu gibt es auf der Rückseite noch ein Stereopaar Expansion-Eingänge im XLR-Format und je ein Pärchen Monitor-Out und Main-Out, ebenfalls als XLR ausgeführt.

Die Expansion-Eingänge ermöglichen die Erweiterung des 2-BUS XT durch einen weiteren 2-BUS XT, den Dangerous Summierer 2-BUS+ oder den Studiocontroller D-BOX+.

Dangerous_2-BUS-XT_2Busplus

Die Main-Ausgänge sind für die Rückführung in die DAW (oder einen AD-Converter gedacht). Erfreulicherweise verfügt der Dangerous 2-BUS XT über ein internes Netzteil. Der Power-Schalter ist – leider – auf der Rückseite, was eine schaltbare Stromversorgung voraussetzt.

Dangerous_2-BUS-XT_front

Auf der Front dominiert die 16-teilige Level-Anzeige mit grünen LEDs. Bei Übersteuerung leuchten sie nicht rot, denn der 2-BUS-XT hat laut Hersteller mehr Headroom eingebaut, als jeder D/A-Wandler mit Standardkalibrierung ausgeben kann. Das heißt, Sie werden in Ihrer DAW übersteuern, bevor Sie den 2-BUS-XT überhaupt in die Nähe der Übersteuerung bringen. Der 2-BUS-XT bietet einen Headroom von 6 dB über dem Ausgang eines Wandlers, der auf den Industriestandard von -18 dBu pro Eingang kalibriert ist.

Dangerous_2-BUS-XT_logo

Die Monoschalter ermöglichen die Umschaltung der Kanäle 1&2 und 9&10 von Stereo auf Mono.

Für die Klangeffekte gibt es zwei Möglichkeiten:

Der X-FORMER III getaufte Schaltkreis besteht aus einem Übertrager, der insbesondere harmonische Verzerrungen zweiten Grades betont und im Bereich der unteren Mitten wirkt. Hier kann man also tendenziell sterilem Klangmaterial die Härte nehmen. Diesen Effekt kann man entweder speziell für die Kanäle 15&16 aktivieren oder auf dem kompletten Mix-Bus.

Dangerous_2-BUS-XT_effects
COHERENCE soll dafür sorgen, dass die Details mehr in den Vordergrund kommen, auch bei niedrigeren Leveln. Dies soll einen ähnlichen Effekt bewirken, wie eine Parallelkompression. Auch die COHERENCE ist für Eingänge 15&16 schaltbar und auf dem Mix-Bus per TRIM-Regler anpassbar.

Dangerous_2-BUS-XT_fx

Beide Effekte sind „True hard bypassed“: Wenn deaktiviert, dann sind die Effektschaltkreise vollständig aus dem Signalpfade herausgenommen.

Der Dangerous 2-BUS-XT in der Tonstudiopraxis

Die übersichtliche Bedienung und die gut erreichbaren Effekte machen das Handling des 2-BUS-XT zum Kinderspiel. Natürlich steht vor dem klanglichen Erleben die Verkabelung über gute D-SUB25 auf XLR-Kabel. Die Ausgänge werden vom Audiointerface mit dem Dangerous Summierer verbunden und dann geht es über die Main-Ausgänge zurück zum Audiointerface oder – wenn gewünscht – ein anderes Effektgerät, wie einen EQ oder Kompressor – und dann wieder in die DAW.

Dangerous_2-BUS-XT_quer

Bei mir muss sich der 2-BUS-XT gegen meinen SSL SiX Analogmixer behaupten, der von SolidStateLogic ausdrücklich als Summing-Mixer bezeichnet wird. Während ich beim SiX die Channelstrips und den G-Bus Kompressor im Signalweg habe, geht es beim Dangerous nur wahlweise durch die beiden Effekte X-FORMER und COHERENCE.

Dangerous_2-BUS-XT_DBusplus test

Die klanglichen Ergebnisse sind sehr unterschiedlich, aber deswegen auch auf eigenartige Weise vergleichbar. Mit extremer Kanaltrennung und hoher Dynamik gibt der Dangerous dem Signal eine fast holografische Räumlichkeit und sehr plastische Darstellung der Elemente im virtuellen Raum. Ganz anders der SSL: sehr transparent, weiträumig und nicht ganz so präzise und mit schlankerem, aber genauerem Bassbereich. Der 2-BUS-XT gibt sich hier leicht angedickt, aber dies immer noch auf sehr hohem Niveau.

Dangerous_2-BUS-XT_peak

Die Aktivierung der Effekte auf dem Dangerous Summierer bzw. dem Channel-EQ und dem G-BUS Kompressor auf dem SSL bringen die beiden Summierer klanglich weiter zusammen. X-FORMER III aktiviert ein regelrechtes Wohlfühlfeuerwerk in Sachen Sättigung und Harmonien. Addiert man dazu noch die Detailwiedergabe und Transparenz durch das COHERENCE Filter, dann hat man ein sehr rundes, modernes Klangbild, das sich in fast allen Musikrichtungen wohlfühlt.

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Dangerous Music 2 Bus XT
Dangerous Music 2 Bus XT Bisher keine Kundenbewertung verfügbar

Interessanterweise erreicht man einen sehr ähnlichen Effekt durch den maßvollen Einsatz des Equalizers an den Super Analogue Channels des SiX, verbunden mit einer Prise G-Bus Kompressor.
Bei dem Vergleich ist natürlich zu beachten, dass man beim Dangerous Music Summierer ganze 16 Kanäle mit diesen Möglichkeiten hat, während der SiX je nach Kalkulation bis zu 12 Eingänge hat, die aber sehr unterschiedlich zu „befeuern“ sind. Ein besserer Vergleich in Sachen Inputs (und Preis) wäre hier sicherlich der SSL Big SiX, der ebenfalls für die Summierung geeignet ist.

Ich habe in diesem Test auf Klangbeispiele verzichtet, denn durch das komplexe Verkabeln und das damit verbundene Routing in der DAW wäre ein fairer und reproduzierbarer Klangvergleich kaum möglich gewesen.

Dangerous_2-BUS-XT_studio

Conclusio

Wenn man sich einmal eingehend mit Mixing und Mastering auseinandergesetzt hat und der achtsame Umgang mit den Pegeln in den unterschiedlichsten Bereichen verinnerlicht ist, dann ist analoges Summieren eine tolle Bereicherung für das Portfolio eines Toningenieurs. Wie man im Praxisteil gesehen hat, kann man durch den Einsatz anderer Geräte sehr vergleichbare Ergebnisse erzielen. Dies ist aber in der Regel deutlich umständlicher und nicht so intuitiv zu erreichen, wie mit dem wirklich beeindruckenden Dangerous Music 2-BUS-XT Summierer.

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Fazit

Analog Summing is fun – dieser Slogan würde sehr gut zum Dangerous Music 2-BUS-XT passen! Einfach anzuschließen, einfach in der Bedienung und im Klang einfach klasse! Das Gerät ist handgefertigt und strotzt nur so vor Solidität. Die verfügbaren Effekte und Erweiterungsmöglichkeiten mit anderen Dangerous Music Produkten zeigen, dass es sich um ein absolut professionelles Gerät handelt, das das Portfolio eines Toningenieurs sinnvoll und auf sehr hohem klanglichen Niveau erweitert. Auf der „Negativseite“ steht hier für mich nur das Preisschild. Angesichts der gebotenen Qualität ist dies zwar absolut angemessen – macht dieses Gerät aber leider nur für Profis erschwinglich.

Plus

  • klanglich sehr gut
  • interessante Effekte
  • sehr wertige Verarbeitung
  • flexible Einsatzmöglichkeiten

Minus

  • Preis

Preis

  • 2.799,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    tenderboy

    „Digitales Summieren in der DAW unterliegt auch heute noch den Limitierungen der Digitaltechnik. Moderne Algorithmen ermöglichen ein zwar sauberes Summieren auch in komplexen Mixen, aber in Sachen Dynamik gibt es Grenzen, die man in Auge behalten muss“

    Ähm…Summieren ist genau das, was digitale Technik am besten kann. Da brauchts auch keine“modernen Algorithmen“. Wenn digital irgendwas kann, dann addieren. Und nix anderes ist Summieren.
    Und in Sachen Dynamik gibt es dank 32Bit Files (und 32Bit oder sogar 64Bit float mixing engines) auch nix besseres. 32Bit float hat einen Headroom von über 1500db.
    Solange man das File VOR dem Wandler wieder auf maximal 0dbfs runterregelt, gibt es praktisch keine Grenzen der Dynamik.

    • Profilbild
      SlapBummPop

      @tenderboy Hallo zusammen.
      Analoge Summierung macht m.M.n. dann Sinn, wenn auch hochwertige analoge Preamps, EQ’s, Kompressoren usw. zum Einsatz kommen. („gain staging“)
      Am Ende sollte natürlich auch ein hochwertiges Audiointerface vorhanden sein.
      Ob einem das Ergebnis dann aber final besser gefällt, ist Geschmackssache.
      Ich nutze einen Speck Electronics X.Sum, die DAW sitzt bei mir i.d.R. am Ende der Kette.

      Gruß
      SlapBummPop

    • Profilbild
      ach herrjemine

      @tenderboy Zitat: „Ähm…Summieren ist genau das, was digitale Technik am besten kann. Da brauchts auch keine“modernen Algorithmen“. Wenn digital irgendwas kann, dann addieren. Und nix anderes ist Summieren.“

      In wiefern ist Addieren (einfachste Mathematik) eine adäquate Simulation von Summieren, ursprünglich das Zusammenspiel von Schallereignissen in einer realen Umgebung (komplexer physikalischer Prozess)?

        • Profilbild
          ach herrjemine

          @tenderboy Habe ich das denn behauptet?

          Aber ich möchte Deine Frage dennoch beantworten.
          Analoges Summieren ist zumindest insofern näher an der Realität, als dass es ein komplexer und anteilig stochastischer physikalischer Prozess ist.

          Die Ausprägung der Artefakte analoger Summierung sind von der Konstruktion der Hardware abhängig. Daher gibt es Mischpulte die insbesondere für den Klang ihrer Mixbusse berühmt sind. Diese klingen unserem natürlichen Hörempfinden nach angenehm.
          Ebenso gibt es genügend versuche diese Mixbusse im Rechner nachzubilden um den unnatürlichen Klang der primitiven, reinen Addition von Signalen zu beheben.

          Die Summierung in der DAW hat wenn sie wirklich sauber Programmiert wurde in der Tat keinen Eigenklang. Das ist aber eine rein theoretische und somit irrelevante Feststellung, da es keine Möglichkeit gibt diesen mathematischen nicht-Klang jemals ohne die naturgemäß klangbeeinflussende DA- und (im Falle von Aufnahmen) auch AD Wandlung zu hören.

          • Profilbild
            tenderboy

            @ach herrjemine Ich habs ja auch nicht behauptet und trotzdem grätscht du mir ziemlich aggressiv rein.

            Analoges Summieren ist nicht komplex. Es werden verschiedene Spannungen zu einer Gesamtspannung kombiniert.
            Nur haben halt die dazu benötigten Bauteile bestimmte Auswirkungen auf die Summe. Es wird also mehr hinzugefügt (und weggenommen) als eigentlich rein rechnerisch das Ergebnis sein sollte.

            Diese Färbungen kann man jetzt super finden oder auch nicht. Letzten Endes sind sie aber weiter vom „Original“ entfernt als mit einer digitalen Summierung.

            Abgesehen davon ist das natürlich soundso dings…bzw. irrelevant…
            Die meisten, die einen analogen Summierer benutzen, spielen die Signale aus einer DAW raus und haben damit noch weeeersentlich mehr DA Wandlereinflüsse.

            • Profilbild
              ach herrjemine

              @tenderboy Aggressiv finde ich es ehrlich gesagt, mir auf meine Frage mit einer Gegenfrage zu antworten.

              Ich denke ich bin damit fair umgegangen und habe Dir trotz Deiner Rhetorik sachlich geantwortet.

              Deine Antwort „Abgesehen davon ist das natürlich soundso dings…bzw. irrelevant…“

              Klingt für mich dann wiederum Aggressiv.
              Was soll’s.

              Nur noch soviel:
              „Die meisten, die einen analogen Summierer benutzen, spielen die Signale aus einer DAW raus und haben damit noch weeeersentlich mehr DA Wandlereinflüsse.“

              Immer amüsant wenn die unüberwindbaren Nachteile der Digitaltechnik (Wandler) dann der Analogtechnik angehängt werden sollen. :)))

              Der analoge Teil der Wandlerelektronik kann den Klang natürlich, genauso wie die analoge Summierung selbst, positiv beeinflussen wenn man die richtigen Wandler kauft und auf die Summierung abstimmt.

              …oder Du stapelst in Deiner DAW einfach weiter Sättigungs-Plugins.

              Einen schicken Sonntag noch.

              • Profilbild
                tenderboy

                @ach herrjemine Ich kann nicht ganz nachvollziehen warum hier so viele verschiedene Gesichtspunkte vermischt werden

                Fakt ist, wenn die Signale im Rechner sind, ist die digitale Summierung perfekt.

                Ob man das mag oder nicht ist ein ganz anderes Thema.

  2. Profilbild
    BÄM

    Analoge Summierer passen sehr gut in unsere Zeit, in der man gleichzeitig Tapeplugins und Softwaresynths in Hardwareform kauft. Große Träume und Hoffnungen, die sich nie erfüllen. Denn die Musik wird dadurch nicht besser.

  3. Profilbild
    bluebell AHU

    „Summierer“ ist eigentlich nicht die richtige Bezeichnung, denn das reine, klare Summieren macht eine DAW eher besser, keinesfalls aber schlechter. Ein analoger Summierer ist aus meiner Sicht ein Effektgerät mit vielen Eingängen, das Kompression und Oberwellen ins Signal einbringt, um dem Ohr zu schmeicheln.

    Interessant wäre es, den Summierer mit der in der DAW erzeugten Stereosumme zu füttern und zu hören, ob es einen Unterschied gibt zum Füttern mit den Einzelgruppen oder -Spuren.

    • Profilbild
      SlapBummPop

      @bluebell Es geht eigentlich nicht um „Färbung“/Sättigung“.
      (manche Summierer bieten aber diese Option zusätzlich. an.)
      Ich mache das, wenn gewünscht, gezielt mit einem Preamp davor. (meist auch nur mit wenigen Kanälen!)
      Ich positioniere die Signale im Stereopanorama auch bereits mit meinem Summierer.
      In Summe ist diese Arbeitsweise also eher vergleichbar mit einem klassischen analogen Mix.
      Das mache ich mal mit allen Signalen oder nur mit wenigen.
      Das Ergebnis, die Signale sitzen einfach ganz anders im Mix, als wenn man „In the Box“ arbeitet.
      Es gibt auch nur wenige Audiointerfaces die wirklich sehr gute Preamps verbaut haben.
      Es ist daher allein schon ein Unterschied, ob ich die Preamps vom Audiointerface nutze oder aber externe Preamps und ggf. noch weiteres Equipment wie Compressoren und EQ‘s.

      Gruß
      SlapBummPop

      • Profilbild
        bluebell AHU

        @SlapBummPop Wozu braucht man einen Preamp, wenn man das Signal aus der DAW und dem Audio Interface (Line Level) summiert?

        • Profilbild
          SlapBummPop

          @bluebell Hallo.
          Dazu braucht man nicht unbedingt einen Preamp.
          Man könnte damit aber z.B gezielt ein oder mehrere Line-Signale via Preamp oder gar eines Channelstrips etwas sättigen/färben, anstatt das mit einem Plugin zu versuchen.(eventuell sogar mit einem Röhrenpreamp, man denke mal an ein Gitarren/Basssignal oder eines Drumbeats.)
          Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.
          Ich würde das Ergebnis natürlich final mit dem Original Signal vergleichen und mich dann für das Ergebnis entscheiden, welches mir besser gefällt.

          Mit einem Summierer kann man auch einfach seine Keyboards/Synthesizer oder Effektreturns sehr hochwertig summieren. (dann sollte der Summierer aber besser auch noch Panoramaregler pro Kanal haben.)
          Auch für Lifesituationen eine tolle Möglichkeit einen Summierer zusätzlich zu nutzen.

          Gruß
          SlapBummPop

  4. Profilbild
    nfm

    Nach langem herumexperimentieren mit analogem Outboard auf der Summe oder gleich komplett analogem mixdown der DAW Spuren auf einem Pult, komme ich, wie viele andere vor mir zu dem Schluß:
    „If it is already in the box, it stays in the box!“
    Es sei denn, ich möchte mit einem einzelnen Kanal noch was ganz besonderes anstellen, aber das geht ja mit der Kiste hier gar nicht, die hat ja noch nicht mal Inserts.
    Für mich hat analoges Outboard heutzutage nur noch Sinn, wenn es Charakter hat, und zwar so viel davon, dass man es niemals auf der Summe einsetzen würde, sondern fürs tracken.

  5. Profilbild
    ollo AHU

    “ Ich habe in diesem Test auf Klangbeispiele verzichtet, denn durch das komplexe Verkabeln und das damit verbundene Routing in der DAW wäre ein fairer und reproduzierbarer Klangvergleich kaum möglich gewesen. “

    Aber grade genau das wäre doch das interessante in dem Test gewesen. So kann man nur irgendwelche nichtssagenden Beschreibungen wie holografische Räumlichkeit lesen, die null Aussagekraft haben.

    Ich, der dem ganzen Thema analoges Summieren sowieso eher skeptisch gegenüber bin, fühle mich dadurch nur bestätigt, dass zwar blumig über das Thema geschwärmt wird, aber wenn es dann wirklich etwas konkretes zu hören geben sollte, um die vermeintlichen Unterschiede aufzuzeigen, ist irgendwas zu komplex. Aha.

    • Profilbild
      ctrotzkowski

      @ollo …hättest Du es nicht schon genauso geschrieben, ollo….

      Zumindest ist der Grund „Verkabelung beim Test zu aufwändig“ eine Nuance ehrlicher als was man sonst bei dem Thema immer wieder mal als Ausrede findet „…auf den üblichen Brüllwurfeln und bei komprimiertem Audio kann man den Unterschied nicht hören“ ;-)

  6. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich sehe das so: Der Profi braucht keinen Summierer, kann ihn aber sinnvoll einsetzen. Die anderen 99,9% diskutieren darüber in Foren, packen sich schlimmstenfalls einen ins Rack und fühlen sich wie ein Profi.

    • Profilbild
      SlapBummPop

      Braucht ein Profi eine DAW oder ein Audiointerface?
      Ich habe einen Tascam DA3000, damit kann man fix ziemlich hochwertige Aufnahmen realisieren. (Man bucht sich eine coole Location, Raum/Halle usw., klemmt 2 Preamps, 2 Mikrofone davor und fertig.)
      Ein Summier ist letztendlich ebenso ein Werkzeug wie jedes Plugin oder was auch immer für ein Instrument.
      Brauchen tut man eigentlich recht wenig.

      Gruß
      SlapBummPop

  7. Profilbild
    vssmnn AHU

    tja, die Frage ist, wann kommt man in die Situation, zu sagen, jetzt benötige ich dringend so ein teil?
    wenn ich mal zu viel Geld übrig habe würde ich es mir vielleicht auch auf Verdacht zulegen, aber vielleicht würde ich mir auch ein neues Segel für das segelboot holen, oder eine gute Flasche Whisky welche ich im blind Test gnadenenlos gegen billig versemmeln würde…
    egal, kauft wenn ihr das Geld habt, das kurbelt die Wirtschaft an und schafft Arbeitsplätze

    ich hole mein altes tascam Pult trotzdem nicht mehr aus dem Keller

  8. Profilbild
    Joey*~

    Unterm Strich ist es doch so, dass analoge Summierung wenn überhaupt gewünscht nur die fehlenden 2% an Gesamtqualität ausmachen kann. 90% ist Tracking,Mix, Arrangement und 8% ist Mastering. Für 2% Impact bin ich im Hobbybereich nicht bereit einen solchen Preis für highend Equipment zu zahlen. Aber man kann sich dennoch überlegen ob ein analoges Mischpult mit „Charakter“ Preamps und flexiblen Einschleifmöglichkeiten in einem bezahlbaren Rahmen (gerade auch weil man es auch für das Tracking benutzen kann) eine passende Ergänzung darstellt. Ich finde der Testbericht zeigt gut auf, das ein analoger Mixer eine gute Alternative zu einem speziellen summing Gerät darstellt. Hörbeispiele sind tatsächlich imo nicht zielführend bei so ziemlich allen Abhören Master und Post Processing Tools. Man müsste Audiomaterial benutzen welches der Hörer (gut) kennt. Ich hab selbst einen TL Audio Fattrack der mit Röhren ordentlich eigenen Charakter mitbringt und durchaus vielfältig im Tracking, Processing und eben auch Summing nutzbar ist. Was gut klingt muss eben jeder für sich selbst herausfinden. Es kann gut sein das ein Summing Ergebnis auf einem alten analogem Tascam, Soundcraft, Mackie etc. genauso gut klingt. Es kommt wie immer auf die Anwendung des Equipment an. Lustig übrigens, dass die Summing Diskussion trotz der diplomatischen Aussagen des Autors nicht ausbleiben. Guter Bericht!

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