Sound und Praxis mit der ESP LTD KH Nosferatu Limited
Akustischer Grundsound und Handling
Bereits im unverstärkten Zustand bildet die ESP LTD KH Nosferatu Limited einen äußerst knackigen und resonanten Ton, so wie man es von einer Erle-Ahorn-Konstruktion erwarten dürfte. Auch in puncto Sustain sind gute Werte zu bescheinigen, was für ein Instrument mit geschraubtem Hals dagegen eher überrascht. Die Bespielbarkeit ab Werk geht in Ordnung, für wahre Shredder dürfte die Saitenlage im Auslieferungszustand aber sicher ein gutes Stück zu hoch sein. Doch die extrem gut abgerichteten Bundstäbchen erlauben nach nur wenigen Handgriffen ein exzellent bespielbares, flaches Setting ohne jegliches Schnarren oder etwa absterbende Töne beim Ziehen der Saiten.
Eigentlich ist die Abwesenheit weiterer Pickups auf der Decke recht praktisch, denn so erhält die rechte Hand ungemein viel Freiraum, sich bequem zu positionieren und man gerät somit nie in Gefahr, mit dem Plektrum auf die Tonabnehmer zu treffen. Was der verbliebene EMG-Pickup am Steg bzw. Vibrato leisten kann oder nicht, das lesen wir nun.
Elektrischer Sound
Der EMG 81 Humbucker ist gewiss nicht in der Lage, den knackigen und resonanten Grundsound der Gitarre im Alleingang an den Verstärker zu portieren. Aber er bekommt immer noch genug davon mit, um bei hoher Verzerrung für saubere und matschfreie Riffs zu sorgen und auch im Clean-Bereich Akzente zu setzen. Ja, richtig gehört bzw. gelesen! Der Humbucker liefert trotz seiner Position am Steg zusammen mit der Erle-Ahorn-Grundkonstruktion der Gitarre nämlich ein sehr ausgewogenes Frequenzspektrum an den angeschlossenen Amp.
Und das reicht für eine Menge interessanter Sounds nicht nur im Clean-, sondern auch im Crunch-Bereich, die zudem mit dem sahnig weich laufenden Volume-Poti sauber dosiert werden können. Ohne dabei Verluste hinsichtlich der Dynamik oder eines einbrechenden Frequenzspektrums hinnehmen zu müssen – der aktiven Elektronik sei Dank!