Sound & Praxis
Unser Testmodell besitzt ein einwandfreies Setting, was sowohl den Halswinkel als auch die Saitenlage betrifft. Aufgrund des dünnen Halsprofils und des nur unwesentlich breiteren Sattels gegenüber einer konventionellen Gitarre, lässt sich das Instrument „Out of the Box“ daher schon wunderbar bespielen. Und auch an unserer ESP LTD KS-7 QM ET arbeitet das Evertune-System sehr zuverlässig, so kam die Gitarre hier perfekt gestimmt an und verlor auch während des Testzeitraums kein Cent an Stimmung.
Der akustische Grundsound der ESP LTD KS-7 QM ET besitzt ein kräftiges, drahtiges Mittenbild, was bei der Kombination Mahagonikorpus/Ahornhals ja irgendwie auch zu erwarten war. Deadspots, Schnarrer oder andere Artefakte finden sich auf der gesamten Länge des hübschen Ebenholzgriffbretts keine und die leichte Kopflastigkeit sollte man der Gitarre nicht als Minuspunkt ankreiden, denn welcher Metaller sitzt schon auf der Bühne?
Am Verstärker angeschlossen geht die ESP LTD KS-7 QM ET mit einer gerade zu brachialen Gewalt zu Werke. Die beiden EMGs bringen den akustischen Grundsound nahezu eins zu eins rüber in die elektrische Welt, wobei allerdings der Lautstärkeunterschied zwischen den beiden Humbuckern auffällig ist. So besitzt der 85-7H in der Halsposition deutlich mehr Volume als sein Gegenüber am Steg. Da hilft also nur Ausbalancieren mit dem Volume-Poti, das im Übrigen wie auch der Dreiwegeschalter einen robusten Eindruck hinterlässt – und darüber hinaus natürlich auch eine Menge Freiraum bei der Soundgestaltung bietet. Denn wie wir ja alle wissen, ändert sich bei Zurückregeln des Volume-Potis im Klangverhalten und der Dynamik einer aktiven Elektronik nur sehr wenig, das Signal ist halt einfach nur leiser. Und so ist es auch hier, was die Gitarre auch ideal zum „Antriggern“ eines guten Röhrenamps beispielsweise macht.
Das Metier der ESP LTD KS-7 QM ET ist ganz klar der heftigere Metalbereich, das macht der Vergleich zwischen den unverzerrten und den Distortion-Sounds schon recht schnell deutlich. Clean geht nicht sonderlich viel, mit High-Gain um so mehr. Sustainverhalten und Attack befinden sich dabei auf einem ordentlichen Niveau und bieten dabei betrachtet einen Klang, den man als sehr solide, aber nicht unbedingt als besonders charakterstark bezeichnen kann – also eher Arbeitstier denn „kreative Muse“.