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Test: Focusrite Saffire PRO 24 DSP

(ID: 2151)

VRM

Auf der Oberseite des Saffire PRO 24 prangt in großen Lettern ein „VRM“-Logo. Das steht für „Virtual Reference Monitoring“ und erlaubt es laut Focusrite, „über einhundert Monitorszenarien über Kopfhörer beurteilen zu können“. VRM soll es ermöglichen, dass sich ein Mix über Kopfhörer so anhört, als würde man ihn über Lautsprecher wiedergeben, und damit nicht genug: Man kann auch noch zwischen verschiedenen Lautsprechern und Räumen, in denen diese stehen, wählen.

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Etwas konkreter ausgedrückt hat man als User, wenn man VRM aktiviert (über das MixControl-Fenster), die Auswahl zwischen 3 Räumen („Bedroom Studio“, „Living Room“, „Professional Studio“) und – abhängig vom Raum – 5 bis 10 Monitorboxen, die man miteinander kombinieren kann. Die Monitorboxen werden in der Software nicht mit ihren richtigen Namen bezeichnet, sondern nur umschrieben (z. B. „Japanese White Classic“ für Yamahas NS-10m), aber falls man genau wissen will, was man da eigentlich hört, kann man es im Handbuch nachschlagen. Zusätzlich kann noch die Abhörposition eingestellt werden (z. B. „1,5m Abstand, mittig“). Der DSP-Prozessor erzeugt dann eine klangliche Simulation dieses „Monitorszenarios“. Ausgegeben wird das simulierte Signal ausschließlich über den Kopfhörerausgang.

Und wie klingt’s? Kann jetzt jeder seine akustisch aufwändig gestaltete Regie zum Wohnzimmer umfunktionieren, da man nur noch den Kopfhörer aufsetzen und „Professional Studio“ und „German Studio Ribbon“ einstellen muss, und schon hört man seinen Mix, als ob er durch ADAM S2.5A in einer 140 qm Regie erklingen würde? Natürlich – nicht. Es wäre ja schon schön, wenn durch VRM zumindest annähernd der Klangeindruck entstehen würde, dass man über Lautsprecher abhört, ähnlich wie bei SPLs Phonitor. Aber auch das wäre wohl noch zu viel verlangt, schließlich kostet der Phonitor alleine mehr als das dreifache dieses Geräts, das ja auch in erster Linie ein Audio-Interface ist.

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Das, was mich (wie wahrscheinlich die meisten) beim Mischen über Kopfhörer am meisten stört, nämlich dass man die Schallquellen falsch lokalisiert (auch bekannt als „Im-Kopf-Lokalisation“), wird durch VRM nicht behoben. Jeder Sänger singt nach wie vor in meinen Kopf und eben nicht vor mir. Davon abgesehen wird aber das Klangbild mit VRM dem Klangbild, das über Lautsprecher erzeugt wird, durchaus etwas ähnlicher. Das Stereobild klingt nicht mehr so breit und so stark differenziert wie sonst über Kopfhörer, die Höhen sind zurückhaltender / weicher, es klingt insgesamt etwas „matschiger“. Auch die unterschiedlichen Klangcharakteristiken der verschiedenen Monitorboxen sind recht gut getroffen.

Das VRM-Interface: Die Bedienung ist einfach und übersichtlich.

Das VRM-Interface: Die Bedienung ist einfach und übersichtlich.

Um die Leistung von VRM etwas einzuordnen, lässt sich abschließend sagen: Auch mit VRM ist es nicht möglich, einen gut klingenden Mix zu erstellen, ohne vernünftige Monitorboxen und einen halbwegs gut klingenden Raum sein eigen zu nennen. Gerade die Lokalisation ist über Kopfhörer immer noch deutlich anders. Ist man aber – warum auch immer – gezwungen, über Kopfhörer zu mischen, funktioniert das mit VRM durchaus besser als ohne.

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Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Vielen Dank für diesen Test!

    Nützlichkeit der VRM-Funktion hin oder her, allein das Preis-Leistungsverhältnis dieses Gerätes ist wirklich spitze!
    Hervorragender Klang, stabile Treiber und sehr gute Vorverstärker. Bei RME zahlt man für vergleichbare Performance schnell den doppelten Preis.

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    „– VRM ermöglicht keine wirklich überzeugende Lautsprecher-Simulation“. Mit welchen Kopfhörern wurde das VRM getestet?

    • Profilbild
      j.stoffers

      Hallo Owens,

      als Kopfhörer wurde bei dem Test der AKG K-240 DF verwendet, der seit Jahren als Studio-Standard gilt.

      Viele Grüße, Jens Stoffers

  3. Profilbild
    unifaun

    OK, die VRM-Simulation habe ich noch nie genutzt, aber das Gerät ist ansonsten ein sehr zuverlässiges und variables Audiointerface mit einem Top-Preis-Leistungsverhältnis.

    Für mobil habe ich noch ein Saffire 6 USB, auch das Teil ist sehr zu empfehlen.

    Schade, dass ich Focusrite nicht schon vorher entdeckt habe.

  4. Profilbild
    roseblood11

    Ich frage mich, ob ich das Pro 24 DSP heute noch kaufen sollte.

    Benutzt es jemand mit Windows 10? Laut Homepage sollte es funktionieren..

    Meine Konfiguration wöre ein (älterer) Dell Latitude e6420 mit Win 10 Pro (64bit) und Cubase Elements 8.
    Sind da Probleme zu erwarten?

    • Profilbild
      BrandisX

      @roseblood11 Ein wenig spät, aber für den einen oder anderen noch interessant: Ich nutze das Interface unter Windows 10 an einem Desktoprechener mit I7 (4700) und einem Lenovo T420 auch mit I7 (QM2670) ohne Probleme oder Einschränkungen.

      • Profilbild
        roseblood11

        @BrandisX Danke für die RRückmeldung! Hab mich allerdings inzwischen für das Saffire Pro 26 entschieden.

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