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Test: Waves StudioVerse, Mixing Chain Community

Schneller mixen geht nicht

11. August 2023
Waves studioverse

Waves StudioVerse, Mixing Chain Community

Im März dieses Jahres sorgte der beliebte Software Plug-in Hersteller Waves für Furore, denn gleich zwei Produktneuheiten wurden vorgestellt, wovon eine die andere total überschattete. Die Rede ist von Waves Creative Access, das neu erhältliche Abo-Modell, das in zwei Varianten zur Verfügung steht:

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1. Waves Essential, das über 110 der essenziellsten Waves Plug-ins enthält und 12,50 USD im Monat oder 149,99 USD im Jahr kostet, alle Updates und Upgrades im Abo-Zeitraum inklusive

und

2. Waves Ultimate, das über 230 und damit alle Waves Plug-ins enthält und 20,83 USD im Monat oder 249,99 USD im Jahr kostet und auch hier inklusive aller Updates, Upgrades und Produktneuheiten, die im Abo-Zeitraum dazukommen, aufwartet.

Der Aufschrei in der Community war riesig, denn in diesem Zuge sollte gleichzeitig der Einzelbezug der Plug-ins eingestampft werden. Kurze Zeit später ruderte Waves jedoch zurück und bietet seitdem nun beide Modelle parallel an. Und obwohl es in diesem Test um das in der obigen Diskussion etwas untergegangene neue Produkt StudioVerse gehen soll, hängen beide Produkte doch auch irgendwie unmittelbar miteinander zusammen, aber dazu in diesem Test mehr.

Waves StudioVerse

Das neue Waves StudioVerse ist eine Weiterentwicklung des beliebten Waves StudioRack, ein Plug-in, das es ermöglicht, individuelle Plug-in-Ketten zu erstellen und diese über Macro-Regler anzusteuern.

Waves StudioVerse Interface

Waves StudioVerse ist eine Weiterentwicklung des beliebten Waves StudioRack

Mit StudioVerse bekommt man Zugriff auf Tausende von der Community erstellte Plug-in-Ketten, darunter wie von Waves gewohnt, auch namhafte Produzenten und Mix- und Mastering-Ingenieure. Dabei kann man diese nicht nur durch Eingabe von Keywords und Suchphrasen durchsuchen, sondern auch mit Hilfe von KI die Spur analysieren, auf der man eine Plug-in-Chain anwenden möchte, um sich so von StudioVerse die passenden Plug-in-Kombinationen automatisiert vorschlagen zu lassen.

Und hier kommt dann doch wieder Waves Creative Access ins Spiel. Denn natürlich lassen sich nur die Plug-in-Presets ausführen, deren Plug-ins man auch vollständig besitzt. Da wahrscheinlich die wenigsten Waves Nutzer alle Einzellizenzen aller Waves Plug-ins besitzen, ist Waves Creative Access dann doch die im ersten Moment günstigere Alternative. Denn bereits mit einem erschwinglichen monatlichen Abo bekommt man Zugriff auf alle erhältlichen Waves Plug-ins.

Die Software Waves Central

Egal, ob man nun lieber Einzellizenzen verwalten oder ein Waves Creative Access Abo abschließen möchte, an Waves Central kommt man nicht vorbei. Die Installations-Software hilft beim Verwalten und Aktualisieren aller Plug-ins.

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Waves Central Startscreen

Über Waves Central können Einzellizenzen oder auch der Zugang zu Waves Creative Access verwaltet werden

Nachdem der Installationsprozess der Plu-gins und die Aktivierung der Lizenzen oder des Abos abgeschlossen ist, kann es auch schon losgehen. StudioRack kann als MONO, MONO/STEREO oder STEREO Instanz als Insert-Plug-in in jede DAW geladen werden. Ich persönlich nutze Cubase 12 Pro.

Für diesen Test nutze ich ein Vocal-Sample der Bloom-Library, die in Cubase 12 Pro enthalten ist.

Schritt 1: Analysieren des Ausgangsmaterials

Im Handumdrehen lässt sich jedes Ausgangsmaterial analysieren. Dazu einfach auf das Wellenform-Icon neben dem StudioVerse Suchschlitz klicken und die Audiospur in der DAW am besten im Loop abspielen. Alles Weitere passiert automatisiert im Hintergrund und Handumdrehen.

Waves StudioVerse A.I. Analyse

Durch Klick auf das Wellenform-Icon neben dem StudioVerse Suchschlitz kann beim Abspielen einer Spur das Ausgangsmaterial analysiert werden

Schritt 2: Auswahl der passenden Plug-in Chain Presets

Nach der Analyse erscheinen unterhalb der Suchleiste alle gefundenen Plug-in Chain Presets, aus denen man sich das passende auswählen kann. Über die Macro-Regler links daneben lassen sich dann Macro-Einstellungen vornehmen, die auf mehrere Plug-ins gleichzeitig Einfluss nehmen.

Waves StudioVerse Preset-Vorschläge

Basierend auf der A.I. unterstützten Analyse des Ausgangsmaterials oder durch Eingabe von Suchbegriffen in den StudioVerse Suchschlitz, werden Plug-in Chain Presets vorgeschlagen

So einfach ist im Kern die Bedienung von StudioVerse und durch die Vielzahl an enthaltenen Plug-in Chain Presets finden sich für alle Arten von Audiospuren passende Einstellungen.

Hier mal ein Auszug aus den Presets, die basierend auf dem unbearbeiteten Vocal-Sample von StudioVerse vorgeschlagen wurden:

Gefällt nun ein Preset, so kann man sich dieses über das Herz-Icon merken oder auch weitere Optionen durch Klick auf die rechte Maustaste aufrufen. Dazu zählen die vier Optionen:

  1. das Preset zu teilen
  2. das Creator Profil des Presets auf der waves.com Seite aufzurufen
  3. sich die in der Chain befindlichen Plug-ins auf waves.com anzeigen zu lassen
  4. oder eine Fehlermeldung zu tätigen
Waves Plugin Chain Presets Optionen

Durch Klick auf die rechte Maustaste lassen sich zu jedem Preset weitere Optionen öffnen

Besonders die Funktion, sich die in der Chain befindlichen Plug-ins auf waves.com anzeigen zu lassen, finde ich nützlich, gerade wenn man sich gegen ein Abo-Modell und für den Kauf von Einzellizenzen entscheiden möchte.

Advanced Ansicht in Waves StudioVerse

Aber natürlich lassen sich nicht nur die Macro-Regler bedienen, sondern ihr könnt auch ganz granular in jedes einzelne Plug-in eintauchen und dort Einstellungen vornehmen. Das passiert dann wahlweise über die Ansichten „Rack“ oder „All“, die ihr links außen in der Reiter-Navigation auswählen könnt. Durch Klick auf die Leiste mit dem jeweiligen Plug-in Namen öffnet sich dann das entsprechende Plug-in in einem eigenständigen Fenster.

Waves StudioVerse Advanced

In der All-Ansicht zeigt sich ein Gesamtüberblick über alle Macro-Regler und die in der Chain enthaltenen Plug-ins

Edit

Auch einzelne Parameter, die den Macro-Reglern zugewiesen sind, lassen sich über die EDIT-Page editieren. So kann eingestellt werden, in welcher Control-Range-Regler beeinflusst werden sollen, in welcher Richtung sich die Regler zueinander bewegen sollen und ab welcher Range des Macro-Reglers, die Parameter greifen sollen. Sieht im ersten Moment etwas komplex aus, ist aber doch recht selbsterklärend.

Waves StudioVerse Edit

Im Edit-Fenster können Feineinstellungen der Parameter vorgenommen werden, die Macro-Reglern zugewiesen sind

Durch Klick auf den ASSIGN-Button im Hauptfenster könnt ihr ganz einfach Regler einzelner Plug-ins einem Macro-Regler zuweisen.

Parallel und MultiBand Split

Auf den ersten Blick können bis zu acht Plug-ins in das StudioRack geladen werden. Um das zu erweitern, gibt es einen Trick: die beiden Optionen Parallel und MultiBand Split. Mit deren Hilfe lassen sich weitere Plug-ins parallelschalten.

Das besondere bei MultiBand Split ist, dass man die Plug-ins dann vordefinierten Frequenzbändern zuordnen kann, was natürlich noch mehr kreatives Potential bietet und auch eine interessante Option ist, um zum Beispiel ein Plug-in mit unterschiedlichen Einstellungen auf die verschiedenen Frequenzbänder zu verteilen.

Waves StudioVerse Multi Band Split

Mithilfe von Parallel und MultiBand Split lassen sich weitere Plug-ins als die vorgesehen 8 Slots auf der linken Seite verwenden

Weitere Highlights

Neu ist auch, dass nicht nur Waves eigene Plug-ins in StudioRack verwendet werden können, sondern auch Plug-ins von Drittherstellern. Dadurch erweitert sich der Funktionsumfang umso mehr, auch wenn die bei Waves verfügbaren Plug-ins wirklich keine Wünsche offen lassen.

Der weitere dadurch beworbene Vorteil ist, dass man Sessions in unterschiedlichen DAWs öffnen kann, in denen StudioRack verwendet wird.

Unter den gefeaturten SutdioVerse Plug-in Chain Preset Creators finden sich wie oben bereits erwähnt sehr namhafte Produzenten und Toningenieure, darunter Andrew Scheps, Manny Marroquin, Chris Lord-Alge, Young Guru, Abbey Road Studios, Lu Diaz, Tony Maserati, Jacquire King, Neal H. Pogue und viele, viele mehr. Aber auch die Community ist dazu aufgerufen, eigene Plug-in Chains zu erstellen und mit allen zu teilen.

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Fazit

Waves StudioVerse macht Mixing- und Mastering zugänglicher für alle und beschleunigt Workflows. In Kombination mit dem neuen Waves Creative Access Abo-Modell hat man für einen günstigen monatlichen Betrag Zugriff auf alle Waves Plug-ins und dank StudioVerse auf ein Arsenal hochwertiger Plug-in Chains. Diese nachzubauen, dauert sonst Stunden. Von meiner Seite aus daher eine klare Empfehlung, StudioVerse einmal im Arbeitsalltag auszuprobieren.

Plus

  • intuitive Bedienung
  • Anzahl der verfügbaren Presets
  • hohe Qualität der Plug-ins und Presets

Minus

  • Nur in Kombination mit Waves Creative Access kann das volle Potential ausgeschöpft werden

Preis

  • StudioRack ist kostenlos, kann aber nur zusammen mit bereits bestehenden Einzellizenzen oder einem Waves Creative Access Abo genutzt werden
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    paolostylo

    Danke für diesen Beitrag. 😀
    Wenn man mit Waves Plugins (noch) nicht so bestückt ist,
    dann macht das Abo-Ding wohl Sinn.
    Viele, und ich behaupte mal, sehr, sehr viele haben schon im Laufe der letzten Jahre die meistens Waves-Plugins für weniger als 29 Euro pro Stück gekauft und angesammelt. Wahrscheinlich dann auch mit den „Buy 2 get 2 free“-Promotions und später für ebenfalls kleines Geld ins Gold-, dann ins Platinum-, dann ins Horizon- oder gar Mercury Bundle upgegradet. Wenn dann noch das Abbey Road-Bundle dabei ist, hat man das allermeiste schon.
    Dann kann man -wie oben schon erwähnt- mit dem „normalen“ StudioRack alle StudioVerse-Chains öffnen und muss nicht das Abo abschließen.
    Meine Meinung grundsätzlich dazu: es ist schon krass, wie schnell ich eine Chain von irgendjemandem einlade und das Ergebnis meistens schon top ist.
    Ein paar weitere Einstellungen nach eigenem Gusto und das war’s…

  2. Profilbild
    Stratosphere AHU

    Nette Idee Musiker zum Abschluss eines Abos zu bewegen, um sich anschießend eine dreistellige Anzahl von Plug Ins auf dem Rechner zu installieren.
    Da es zeitlich nahezu unmöglich ist jedem Plug Inn die notwenige Zeit zu geben um es entsprechend den eigenen Ideen einsetzen zu können, beglückt uns Waves mit StudioVerse.
    Klick dich solange durch bis dir das Ergebnis gefällt. Das ist mal sehr kreativ !?
    Mein Mix klingt nun wie Abbey Road, oder Tony Maserati, oder,…
    Wenn das so einfach wäre. Namhafte Toningenieure kennen ihre Hard/Software sehr genau, wählen aus Erfahrung die passenden Werkzeuge und stellen diese dann passend ein.
    Die Mix/Mastering Ketten alleine können sicherlich Anregungen geben, mehr aber auch nicht.

  3. Profilbild
    harrymudd AHU

    ich habe auch ein paar Waves Plugins für kleines Geld gekauft, aber nach ein paar Jahren wieder entfernt, da mir das Update Modell von denen nicht gefällt. Zusätzlich gab es auf meinem System ein paar Probleme mit dem für Waves nötigem Umfeldsoftwaregedöns, und ich entschloss mich, das Kapitel Waves als Lehrgeld zu beenden.
    Ich glaube Waves ist nur noch im Geschäft, da sie früher mal innovativ waren und von ihrem Ruf leben.

  4. Profilbild
    Armin Bauer RED

    Ich bin bei Waves seit über 20 Jahren dabei. Inzwischen Horizon plus einigen anderen Bundles. Benutzt habe ich in den letzen paar Jahren eher nichts. Die „neueren“ Plugins bieten einfach nur das, was andere inzwischen deutlich besser machen. Die alten sind komplett überholt. Mit dem Versuch ein reines Abo-Modell zu installieren hat sich der Anbieter endgültig sein eigenes Grab geschaufelt. Ich bin da raus.

    • Profilbild
      zm33

      @Armin Bauer hier auch, verwende seit ein paar Jahren nichts mehr von Waves, wegen der update/upgrade Politik, aber auch weil die sogenannten kreativ Tools einfach nicht mehr gepflegt oder weiterentwickelt wurden.

  5. Profilbild
    synaesthesia

    „Im März dieses Jahres sorgte der beliebte Software Plug-in Hersteller Waves für Furore“

    Waves ist alles nur nicht beliebt.
    Zwar sind einige Plugins nach wie vor beliebt und viele hängen an diesen, aber bei dem Großteil der Waves Nutzer die ich kenne ist die Firma selbst wg. ihrer Updatepolitik ganz und garnicht beliebt.

  6. Profilbild
    SoundForger2000

    Ich war früher auch mal WAVES-User und hatte sogar das sauteure Mercury-Bundle.

    WAVES hat sich aber im Laufe des letzten Jahrzehnts immer mehr verschlechtert. Damit meine ich nicht die Qualität der Plugins selbst, sondern das „Ökosystem“ in dem sie sich bewegen, also die Waves Central – Software, der Abozwang und ganz allgemein (Danke Adobe !) das Software-As-A-Service – Modell, welches ich aus vollem Herzen ablehne – und zwar bei JEDER Art von Software, auch bei Betriebssystemen.

    Da darf man sich bei WAVES & Co. nicht wundern, wenn immer mehr zu Alternativen gegriffen wird.
    Funktionalen und lizenztechnischen.

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