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Test: KRK GoAux 3, portable Nahfeldmonitore

Bonsai-Boxen mit gutem Bass

28. April 2023
krk goaux 3 test

KRK GoAux 3, portable Nahfeldmonitore

Neben den größeren KRK GoAux 4, die wir hier bereits getestet haben, hat der beliebte Hersteller mit den KRK GoAux 3 eine noch kompaktere Variante im Angebot, die jedoch nicht nur in der Größe, sondern auch in der Ausstattung etwas eingeschränkt wurde. So fehlt die ARC-Funktion zur automatischen Raumkorrektur, auch symmetrische Klinkenbuchsen und USB-Input sucht man vergeblich. Geliefert werden die KRK GoAux 3 ebenso in einer robusten Nylontasche, die irgendwie an ein Beamerköfferchen erinnert, lediglich ein Akku fehlt.

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Was bieten die KRK GoAux 3?

Neben Tasche und Anleitung (in der Reißverschlusstasche im Deckel verstaut) gibt es zwei unterschraubbare, rechteckige Isolations-Pads, die die KRK GoAux 3 nicht nur entkoppeln, sondern auch neigbar machen. Das geschieht ganz einfach über eine Gummimatte mit einseitiger Klappe, die runterklappt wird und die Boxen dann anhebt. Will man sie in einem Regal aufstellen und sie sollen nach unten zeigen, dreht man die Pads einfach rum. Fixiert werden diese an den KRK GoAux 3 mit einer Rändelschraube an der Unterseite, für den Transport müssen die Ständer abgenommen werden. Durch das Gewinde ist auch eine andere Befestigungsmöglichkeit denkbar.

KRK GoAux 3 Case offen test

Im Innern der Tasche mit Tragegurt ist auch Platz für Kabel und weiteres Zubehör. Die Unterteilung für Boxen und Stative ist gut gelöst.

KRK GoAux 3 Case

Das Verbindungskabel ist proprietär und deutlich länger als die empfohlenen maximalen 1,5 m Abstand zwischen den Monitoren. Das erlaubt ein ordentliches Verlegen des Kabels auch hinter einem freistehenden Tisch. Geschirmt ist es außerdem. Das Netzkabel ist ebenfalls lang genug. Die Bluetooth-Latenz ist okay, aber es wird lediglich SBC als Codec genutzt, HD-Audio ist somit nicht möglich, was bei Lautsprechern dieser Größe nicht schlimm ist. Das Gepiepse vom CSR-Chip ist bekannt, die Kopplung an sich geht sehr schnell vonstatten.

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KRK GoAux 3 Rückseite

Die Gehäusekanten sind abgerundet, so dass der Schall nicht übermäßig gebrochen wird, manche Hersteller bezeichnen diese Kantendispersionen als klangschädlich. Ob das in der Praxis ein Problem sein würde, ist eine andere Frage, aber schick und modern wirken die solide verarbeiteten Boxen dadurch in jedem Fall.

Technisches zu den KRK GoAux 3

Die KRK GoAux 3 sind recht minimalistisch konstruiert und teilaktiv ausgelegt, die linke Box ist die aktive. Vorne gibt es neben dem drückbaren Endlosdrehregler für die Lautstärke (drei Sekunden gedrückt halten zum Einschalten, zweimal kurz drücken zum an-/Abschalten der Standby-Funktion), eine Mini-Klinke als Kopfhöreranschluss. Rückseitig finden wir neben der Euro-Netzbuchse einen weiteren Klinkenanschluss als Line-In sowie zwei unsymmetrische Cinch-Buchsen und einen Netzschalter. Drei kleine Gummitasten regeln die Filter und versetzen die Boxen in den Pairing-Modus, LEDs zeigen den Status an. Bei den Filtern gibt es jeweils drei Helligkeitsstufen, bei der mittleren ist je 0 dB gewählt. Ansonsten lassen sich die Bässe um 3 dB absenken und um 2 dB anheben, bei den Höhen sind es jeweils 2 dB. Die Verarbeitung der Bedienelemente und Anschlussbuchsen ist ordentlich.

KRK GOAux 3 test

Die typisch gelben Treiber der KRK GoAux 3 schimmern durch das schwarze Gitter, Glasaramid-Woofer und Gewebehochtöner mit 1 Zoll sind eigentlich typisch. Eher untypisch und sicher den Erfahrungen mit der Subwoofer-Konstruktion geschuldet ist der rückseitige Bassport in Form eines schmalen Schlitzes an der Oberkante, der für einen überraschend guten Tiefgang, gemessen an der Gehäusegröße, sorgt.

Der Frequenzgang wird bei -3 dB Abweichung mit 60 Hz bis 22 kHz angegeben, bei -10 dB gehen sie bis 55 Hz runter. Das entspricht übrigens den Angaben der GoAux 4, lediglich bei der Leistung gibt es Abweichungen. Jeweils 33 Watt für den Woofer plus 17 Watt für die Hochtöner je Monitor bei den GoAux 4 stehen den 22 Watt und 7 Watt der KRK GoAux 3 entgegen. Das ist insofern spannend, weil die Angaben je Monitor gemacht werden.

Die teilaktive Konstruktion hat den Vorteil, dass es nur ein Netzkabel gibt, was gerade mit Blick auf die mobile Nutzung sinnvoll ist. Im Gegensatz zu anderen Boxen dieser Art fällt angenehm auf, dass die Masseverteilung ähnlich ist, also die passive Box klingt nicht hohl oder scheppernd, das ist mitunter bei sehr günstigen PC-Boxen ein bekannter Nebeneffekt.

Das Gewicht der KRK GoAux 3 beträgt 3,15 kg und sie sind jeweils 17,2 cm hoch, 11,1 cm breit und 12 cm tief. Der maximale Schalldruck liegt bei 95,5 dB, das reicht dicke für das Nahfeld. Bei der geringen Höhe ist natürlich die Möglichkeit der Winkelaufstellung phänomenal, vor allem auf dem ebenen Schreibtisch.

Wie klingen die KRK GoAux 3?

Natürlich kann man bei dem kompakten Gehäusevolumen keine wirklichen Wunder erwarten, aber dafür klingen sie richtig gut und angenehm. Im Praxistest habe ich den Apogee Groove als Audiointerface angeschlossen und das passt gut zusammen. Das Klangbild wirkt dynamisch, authentisch und im gesamten Frequenzbereich ausgewogen, wie es sein soll. Bei größerer Lautstärke gibt es allerdings einen ungewöhnlichen Effekt. Während viele Class-D-Endstufen komprimieren und bei hohem Pegel die Mitten herausstellen, klingen die KRK GoAux 3 dann sogar luftiger. Die Höhen nehmen zu und das hat sogar den Vorteil, wenn man mit ihnen einen größeren Konferenzraum oder gar eine kleine Gartenparty rocken will. Da war ich überrascht, dass sie schon vergleichsweise laut werden können.

KRK GoAux 3 auf Ständer

Hebt man allerdings die Höhen an, neigen sie vor allem im oberen Lautstärkedrittel zu einem leicht harschen Effekt, aber absolut noch im Rahmen und auch abhängig von der zugespielten Musik. Bei den Bässen gerade als Box auf dem Schreibtisch muss man sich über das vergleichsweise gute Bassfundament wundern und wie ausgewogen sie dennoch klingen, das ist wirklich gut. Und bezogen auf das Anwendungsfeld lassen sich Töne und Bühne gut beurteilen. Trotzdem sind sie ausreichend musikalisch und klingen keineswegs langweilig. Positiv fällt auf, dass hier kein DSP wie bei anderen kleinen Lautsprechern klangverändernd eingreift, mal von der Höhenanhebung bei hoher Lautstärke abgesehen.

Die Anpassungsmöglichkeiten von LF und HF bieten ausreichende Flexibilität, wenn beispielsweise in Räumen mit Teppich tiefe Frequenzen zu schwach erklingen oder im Umkehrschluss bei kleinen Räumen zum Dröhnen neigen. Der Kopfhörerausgang klingt hingegen durchgängig linear und rauscht kein bisschen und entpuppt sich im Gegensatz zu vielen Multimedia-Boxen als mehr als nur brauchbar.

Was gibt es bei den Go Aux 3 zu kritisieren?

Eigentlich nur eine Sache, die Latenz bei aktiviertem Standby-Modus. Diesen schaltet man durch doppeltes Drücken der Lautstärketaste ein und aus, ist er aktiv, dauert es einige Sekunden, bis die Box im Standby-Modus anfängt zu spielen. Ich kann langsam verstehen, warum viele Nutzer dieses Feature nicht mögen. Immerhin informiert die mehrfarbige LED im Lautstärkeregler über den Zustand, aber weil die KRK GeAux 3 so gut wie kein Eigenrauschen haben, hört man das auch nicht direkt, ob sie jetzt ein- oder ausgeschaltet sind.

KRK GoAux 3 Front

Insgesamt haben mich die KRK GoAux 3 ziemlich überrascht, vor allem bei tiefen Frequenzen und in der maximalen Lautstärke. So viel Wumms hätte ich ihnen jedenfalls nicht zugetraut und von daher sind sie weitaus mehr als nur kleine mobile Lautsprecher. Auf dem Schreibtisch, insbesondere bei beengten Platzverhältnissen, sollte man sich von den kleinen Gehäusen jedenfalls nicht täuschen lassen. Sie wiegen 1 kg weniger als die GoAux 4 und sind dadurch noch tragbarer.

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KRK GoAux 3
KRK GoAux 3
Kundenbewertung:
(9)

Einziger Kritikpunkt neben der automatischen Abschaltung ist die Preisgestaltung. Bis zu den GoAux 4 sind es rund 80,- Euro Differenz und auch wenn die Lautsprecher im Kern ähnlich konstruiert sind, hätte der preisliche Abstand größer sein können. Mit rund 350,- Euro bewegen wir uns in einem Rahmen, wo es viele Mitbewerber gibt, die aber zumeist keine Tasche mitliefern und/oder größer sind.

Inzwischen wurden die IK Multimedia iLoud im Preis gesenkt, so dass die KRK GoAux 3 höher angesetzt sind. Wie immer ist eigenes Hinhören und Abwägen der Präferenzen wichtig bei der Kaufentscheidung. Ich persönlich würde wohl die Differenz zu den GoAux 4 aufbringen, der Mehrwert ist einfach zu gut. Wer aber keine symmetrische Eingänge benötigt, kann sich durchaus mit den KRK GoAux 3 begnügen.

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Fazit

Günstige Lautsprecher gibt es viele, aber wenig Modelle in wirklich transportablen Format und noch dazu mit einer Tasche. Die KRK GoAux 3 bieten selbst im Hinblick auf Größe und Portabilität wenig Kompromisse beim Klang, gehen aber aufgrund fehlender symmetrischer Eingänge eher nur als Multimedia-Monitore durch. Mehr bieten die KRK GoAux 4, die man ruhig mit in die engere Auswahl ziehen sollte. Für rund 120,- Euro mehr bieten sie neben symmetrischen Eingängen auch eine Einmessfunktion und ein integriertes Audiointerface.

Plus

  • guter Sound und Tieftonwiedergabe
  • komplett mit Case und sehr transportabel
  • LF- und HF-Filter sowie Bluetooth-Funktion
  • ruhiger Kopfhörerausgang

Minus

  • Preis relativ zu den KRK GoAux 4 etwas hoch
  • Höhen können bei größerer Lautstärke etwas harsch wirken

Preis

  • 364,- Euro (Paarpreis)
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Forum
  1. Profilbild
    [P]-HEAD AHU

    Interessanter Artikel. Wusste nicht das die Aux Serie noch kleiner wird. Aber im Fazit schreibst Du 120 EUR Preisunterschied. Wenn ich bei Thomann schauen sind es nur 72 EUR. Somit ist es berechtigt, das die Aux3 im Prinzip zu „teuer“ sind.

    • Profilbild
      Stephan Merk RED

      @[P]-HEAD Naja, das mit den Preisen ist immer so eine Sache. Liste 399 vs. 499 sind 100 Euro, ich meine, als ich vor Ostern geschaut hatte waren die GoAux 4 bei 470 und die kleineren bei 350 Euro. Von daher hätte ich den Preisvergleich auch weglassen können, aber wie auch immer ist die Differenz somit noch attraktiver zu Gunsten der GoAux 4.

        • Profilbild
          Stephan Merk RED

          @dAS hEIKO Genau genommen sind es zwei, den USB-Eingang hast Du ja auch noch. ASIO-Treiber gibt es wohl nicht, auch habe ich keine Infos über die maximale Auflösung gefunden, wenn der DAC 24/96 beherrschen würde, erspart man sich unterwegs noch ein Interface und kann sicher prima Musikhören. Hat hier jemand die GoAux 4 und kann mal nachgucken, was hier maximal geht?

          • Profilbild
            Baeno

            @Stephan Merk Ja, die Auflösung der Wandler würde mich auch interessieren. Ich habe dazu mal den KRK/Gibson Support angeschrieben, aber die wissen das scheinbar auch nicht.
            Zitat:“Unfortunately the information is not available from us. It is be USB compatible standard.“

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