Die obligatorischen Features bietet der CDJ-600 natürlich, näher auf sie einzugehen, lohnt sich nicht wirklich. Hier die Kurzfassung:
- Track-/CD/-Folder-Repeat Funktion – selbsterklärend
- Reloop Funktion – bekannt aus dem 203: Mit dem Loop In und Loop Out Button lässt sich der Start- bzw. Endpunkt eines Loops während der Wiedergabe setzen. Sobald der Endpunkt gesetzt ist, läuft der Loops endlos. Mit erneutem Drücken der Loop Out Taste wird die Wiedergabe des Loops beendet, und mit dem Reloop-Button lässt er sich jederzeit wieder in den Mix einspeisen.
- Play-Button – bedarf wohl dem lesenden Interessenten keine gesonderte Erklärung
- Cue Button – auch hier erwartet uns nichts Revolutionäres. Mit Drücken der Cue-Taste wird ein Cuepunkt gesetzt. Der Player wechselt in den Pausenmodus, und die Playtaste blinkt. Der Player wartet nun am definierten Cuepoint. Wird die Cue-Taste gedrückt gehalten, kann der Track ab dem definierten Cuepoint vorgehört werden.
Dazu gibt es noch den „Single“-Button. Wird dieser aktiviert, spielt der Player lediglich den gerade laufenden Track zu Ende und stoppt dann. Bei erneuter Betätigung läuft die CD/Folder weiter, von Track zu Track.
Kommen wir zum Herzstück des Players – dem Johwheel.
Schon am kleinen 203er habe ich es ins Herz geschlossen. Es „lag“ gut in der Hand dank der seitlichen Grips und der gummierten „Vinyl-like“ Oberfläche. Und genau das treffe ich hier wieder an, nur eine Nummer größer. Genial! Mit dem „Jog Mode“ und dem dazugehörigen gleichnamigen Poti versetzt man das Jogwheel in zweierlei Modi: entweder Pitchbend oder Search. Pitchbend dürfte klar sein, im Search-Modus lässt sich der Track wie eine Schallplatte über das Jogwheel spulen. Dazu hat Gemini dem großen CDJ-600 einen Scratch-Effekt spendiert, den man am 203 vergeblich suchte! Der Pitchbend-Mode ist zusammen mit den Grips des Jogwheels die Waffe in Sachen Mixing. Dem entgegen ist im Scratch-Mode mit der vinylartigen Oberfläche der Name Programm. Hier kann gescratched werden, was das Zeug hält. Vielen Playern fehlt es einfach an der nötigen Präzision beim Scratchen, die ein DJ von Plattenspielern gewohnt ist. Dazu zählen Latenzen und Anlaufzeiten. Gemini bewirbt sein Zugpferd mit einer „0,02 Sek. Sofort-Start-Funktion“. Das hört sich gut an und ist es auch. Das Verhalten eines Jogwheels ist natürlich nicht zu vergleichen mit einem realen Plattenspieler, so auch hier nicht. Doch mit diesem Jogwheel ist einiges möglich. Eine reine Gewöhnungssache – ich bin wie beim 203 auch hier wieder beeindruckt und schwer begeistert!
*Persönlich verbinde ich Scratchen zwangsläufig mit Turntablism, vielleicht wegen meiner Affinität zum Mixen. Ob man mit diesen Player standesgemäß hin und her juggeln und riesige Scratch-Arien fahren kann, möchte ich nicht beurteilen. Für „normale“ Scratch-Einlagen innerhalb eines Mixes reicht diese Funktion jedoch dicke aus!
Ein cooles Feature des CDJ-203 sucht man im 600er allerdings vergebens: den PGM Button. Durch diesen lassen sich eigene kleine Wiedergabelisten erstellen. Dieses Feature wird dem User nicht geboten.
In the Mix
Traumhaft, ich liebe diesen Player! Für dieses Geld, so viele funktionierende Features!
Das Prinzip und der Aufbau ist kinderleicht zu durchschauen, und nach einer kleinen Eingewöhnungszeit ist der CDJ-600 mein bester Freund! Im Gegensatz zu dem etwas „wackeligen“ Jog Wheel des CDJ-203 kommt mir das 600er wesentlich stabiler vor. Wie schon erwähnt, auch präziser. Der 600er macht ebenfalls Gebrauch von dem „Anti-shock using RAM buffer memory“, welches den Player gegen Erschütterungen schützt. Das klappt hervorragend. Auf der Baustelle wird er sicherlich seine Probleme haben, aber sämtlichen Gefahren in einer DJ-Umgebung hält er mit Bravour stand.
Funktionen schön und gut – aber wie sieht es mit der Verarbeitung aus, speziell z.B. im Vergleich mit einem Pioneer CDJ-400?
@drumdrumdrum Die Verarbeitung am Gemini Player ist völlig okay, wenn auch nicht so hochwertig wie am Pioneer. Dafür kostet der CDJ400 auch mehr als doppelt so viel, die Sache ist offensichtlich. In Sachen Preis/Leistung sehe ich den gemini vor Pioneer. Natürlich werden Pioneer Anhänger und Kenner meckern, aber ich kann es nicht immer mehr als sagen: Für das Geld ist der CDJ-600 eine Bombe!
@Florian Damm Ok das klingt cool.
Wär sau stark, wenn ihr irgendwann den Gemini CDMP-6000 testen könntet.
@drumdrumdrum Da hast du recht, den hatte ich auch schon im Auge :-) Ich gebe das mal weiter.