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Report: Menura MDMX, modularer Audio-Mixer, DJ-Mixer

Der erste modulare DJ-Mixer/Audio-Mixer?

4. Mai 2023

Menura MDMX„The last DJ Mixer you will ever need.“ Was klingt wie das großspurige Marketing-Versprechen von einem dieser Hersteller aus dem DJ-Bereich, die ansonsten gern mit „weltweit führender Hersteller von XYZ“ werben, ist ein etwas weniger großspurig klingendes Versprechen eines Herstellers aus Deutschland, von dem man bisher nichts gehört hat. Menura ist ein neuer Hersteller bzw. einer, der es werden möchte, aus Berlin und Bochum.

Deren erstes Produkt ist der MDMX, ein bis dato einzigartiger DJ-Mixer, denn ist der erste frei modulare DJ-Mixer, der frei auf dem Markt verfügbar ist und zudem mit verschiedenen Modulen bestückt und konfiguriert werden kann. Nicht ausschließlich „ab Werk“, sondern direkt von DJs selbst.

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Modulare Mixer gibt es schon? Ja, das ist korrekt, aber irgendwie auch nicht. Formula Sound bietet ein Modell an, in welches fertige Channel-Strips eingesetzt werden können, wirklich modular ist das aber ebensowenig wie der Ecler Sclat.

Auch vom angekündigen Rodec MX Modular Mixer hat man nach der Superbooth, wo das erste Modell stand, nichts mehr gehört.

Wer ist eigentlich Menura?

Wie so vieles Gutes entstand auch Menura aus dem Wunsch nach einem Produkt, welches die eigenen Anforderungen erfüllt. Während in den meisten Fällen die eigene technische Expertise fehlt, habe sich bei Menura mit Jasper, Vincent und Roger drei Jungs zusammengefunden, die die Ideen teilen und unterschiedliche Erfahrungen mit in das Unternehmen einbringen.

Menura MDMX

Das Team hinter Menura

Jasper, den man als Hauptschuldigen an der Idee bezeichnen darf, hat vor Menura Erfahrungen im Bereich der Entwicklung von Synthesizern und auch Rack-Modulen sammeln können. Er selbst aber stammt eher aus dem Bereich DJ und so verschmolz die Idee von DJing und Rack-Modulen zu dem Punkt und der Aufgabe „Entwicklung“. Begeisterte für das Projekt waren schnell gefunden, mit dem MDMX steht nun das Produkt in den Startlöchern für die Finanzierung.

Das klingt so, als sei das von heute auf morgen passiert, so ganz aber war es nicht, wie Jasper erzählt.

„Das erste Mal erzählt habe ich Vincent von der Idee im Frühjahr 2021. Er war sofort total gegeistert dies Idee im Rahmen seines Umzugs nach Berlin und an Roger weiter. Angefangen mit der Entwicklung haben wir dann etwa im August 2021. Der erste Prototyp wurde im Januar 2022 fertiggestellt. Nachdem wir eine kleine Umfrage durchgeführt und eine Menge Feedback gesammelt haben, ist dies nun die dritte Version.“- Jasper Lauter / Menura

Gutes Thema, wir haben im Vorwege mit Jasper von Menura über das Projekt gesprochen. Die Finanzierung läuft als Kickstarter-Kampagne, gestartet ist das Ganze Anfang Mai.

Jasper hat uns auch dazu ein wenig erzählt. Was ist das Ziel und was werden die Optionen sein für mögliche Interessenten und Interessentinnen am MDMX Mixer?

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„Unser Ziel ist es, zunächst das nötige Budget aufzubringen um mit den ersten Geräten in Produktion zu gehen. Als kleiner Hersteller ist es bei den entsprechenden Stückzahlen oft schwierig, für bestimmte Teile überhaupt Lieferanten zu finden. Hierzu wollen wir jetzt über Kickstarter erst mal die Bestellungen sammeln. Ein paar letzte Entwicklungsschritte sind vor der Serie aber natürlich noch nötig.

Zum Anfang kann man natürlich den fertigen Mixer erwerben. Hier werden wir Rabatte von bis zu 40 % für unsere frühen Unterstützer*innen anbieten. Wir haben uns entschlossen, für die Kickstarter Kampagne zunächst Pauschalpreise für einen kompletten Mixer anzubieten, unabhängig von den ausgewählten Modulen. Später richtet sich der Preis natürlich nach der gewünschten Bestückung. Außerdem sind verschiedene Arten von Merchandise und Specials geplant.“- Jasper Lauter / Menura

Menura MDMX – der modulare Mixer

Eigentlich klingt es wie ein Traum. Ein Mixer, der modular aufgebaut ist und der nach eigenen Wünschen gestaltet werden kann. Das könnte mit dem Menura MDMX zukünftig möglich sein.

Aufgebaut ist der modulare Mixer in sechs Sektionen, für welches es Module in zwei unterschiedlichen Größen gibt. Aufgebaut ist der Mixer im 3 x 3 Format, so dass 9 quadratische Module im Mixer ihren Platz finden werden, entsprechend pro Sektion auch zwei Module, z. B für die Inputs.

Menura MDMX

Menura MDMX – bestückt mit unterschiedlichen Modulen

Grundsätzlich einmal können diese selbst gewechselt werden, so dass der modulare Aufbau von den Nutzer:innen auch nach Kauf und nach einiger Zeit der Nutzung verändert oder angepasst werden kann. Dafür braucht es nicht unbedingt besonderes handwerkliches Know-how – nur einen Schraubenzieher und die Fähigkeit, ein Flachbandkabel abzuziehen und ein an dieses ein anderes Modul zu stecken.

Menura MDMX

Selbst ist die/der DJ – hier kann noch selbst geschraubt werden

Modularität und die Möglichkeit, den Mixer nach eigenen Wünschen und Anforderungen zu gestalten. Dies ist auch grundlegend die Idee des MDMX, welcher nicht als vorkonfigurierter DJ-Mixer verkauft werden wird, sondern direkt ab Hersteller als Bausatz. Kleiner Wink mit dem Zaunpfahl: Garantie gibt es folglich auch nur auf die Module selbst, nicht auf den Mixer als ganzes Gerät. Wie sollte es aber auch anders gehen.

Eingebaut werden alle Module in einem Grundchassis, welches die notwendigen Ein- und Ausgänge bereitstellt. Acht Inputs im Cinch-Format für die vier Kanalzüge, XLR- und Klinke-Outputs für Master und Booth, Stromanschluss für das externe Netzteil und ein An/Aus-Schalter. Umrandet wird das Gehäuse mit Holz-Paneelen.

Bei der Entwicklung der Module hat man im Hause Menura jetzt bereits viel Input der Community während der Entwicklung aufgenommen. So wird es nicht klassisch bei Input-Modul, Kanalzug und Fader bleiben, sondern bereits jetzt gibt es eine Palette an unterschiedlichen Modulen, aus welchen gewählt werden kann. So beginnt es beim Input mit Modulen wie Phono/Line oder Line/Line oder aber sogar ein Bluetooth-Input-Modul.

Menura MDMX

Ein Blick auf die ersten Input-Module

Für die Kanäle kann aus unterschiedlichen EQ- und Filter-Modulen gewählt werden. So gibt es einen 3-Band-EQ wie auch einen 4-Band-EQ oder auch ein Breaktout-Modul für die Einbindung von Eurorack-Modulen.

Wer beiden Fotos genau hingeschaut hat, hat nun bereits erkannt, dass auch am Fader-Modul Unterschiede erkennbar sind. Generell wird es ein Fader-Modul mit einem klassischen Linefader geben, ebenso eins als Rotary-Fader. Bei den Linefadern wird es zudem zwei unterschiedliche Längen geben. Auch ein Crossfader-Modul ist angekündigt.

Für die Master-Insert-Wünsche gibt es ein Inserts-Modul mit Bypass-Schalter, wobei die Homepage bis dato noch verschwommene Module mit Namen wie „Filter“, „Delay“, „Send/Return“ oder „Digital FX“ ankündigt.

Thema Ankündigung: Mittendrin in der Voransicht der verschiedenen Module finde sich immer wieder diese Zahlenfolge „1620“ für verschiedene Module. Wer mit den Zahlen ein wenig spielt, könnte auf die Lösung kommen, von welchem Mixer inspiriert hier offenbar noch Module folgen werden.

Master-Sektion und Output-Module? Hier gibt es ein „Standard“-Modul mit Master- und Booth-Level wie auch Headphone-Level und Cue/Mix-Regler und ein 1620-Modul mit Booth, House und Headphone. Für den Output an der Oberseite könnte ein klassisches Metering-Modul mit Cinch-Outs für den Master parallel zur Rückseite und eine Ausgang für das Recording samt kleinem Level-Poti oder aber ein 1620-Modul mit analogem Metering gewählt werden. Noch verschwommen, aber angekündigt, ist ein „Trafo“-Modul.

Menura MDMX

3 x 3 Module = ein Mixer

32 Module habe ich gezählt, die genutzt werden, können um einen 9 Slot DJ-Mixer zu füllen. Auf der Homepage gibt es dazu die erste Übersicht.

Vielleicht möchte Jasper noch ein paar Gedanken oder Fakten zu den Modulen ergänzen?

„Grundsätzlich haben wir natürlich super viele Ideen für neue Module. Auch hier soll uns die Kickstarter Kampagne helfen, weitere umzusetzen. Langfristig würden wir uns freuen, wenn eine Community entsteht, ähnlich wie bei Eurorack Modulen. Also ein regelmäßiger Austausch und viele Leute aus dem DIY-Bereich, die sich der Entwicklung anschließen. Somit könnte jeder mit seinen Ideen einsteigen. Auch an Kooperationen mit anderen Herstellern sind wir interessiert.“- Jasper Lauter / Menura

Menura MDMX: Kickstarter und Produktion

Thema Preis und Kickstarter – wir haben es ja bereits angesprochen. Sprechen wir einmal über Preise. Wo wird der Preis liegen, wenn wir den Mixer recht klassisch ausstatten? Wie schaut es aus bezüglich Preisgebilde bezüglich Grundchassis und Module? Und sollte die Kickstarter-Kampagne erfolgreich sein, wann werden die ersten Geräte ausgeliefert werden können?

„Eine hundertprozentige Aussage kann ich hier leider noch nicht treffen. Für einen voll ausgestatteten Mixer wird es sich aber alles im Bereich anderer, professioneller Clubmixer abspielen. Wir wollen auf unserer Website einen Online-Konfigurator anbieten, dort wird dann auch direkt der letztendliche Preis angezeigt. Außerdem gibt es ja im Rahmen der Kickstarter Kampagne die Möglichkeit, einiges zu sparen.

Unser aktuelles Ziel für die Auslieferung liegt bei sechs Monaten. Letztendlich wird es zum einen von der Anzahl der Geräte abhängen und davon, welche Module man ausgewählt hat. Wie schon auf der Website zu erkennen ist, sind einige Module bereits komplett fertig, andere brauchen noch ein bisschen Entwicklung und bei einigen steht erst das Konzept. Für eine Konfiguration mit den Modulen die bereits fertig sind bin ich in Bezug auf die Lieferzeit zuversichtlich.“ – Jasper Lauter / Menura

Der MDMX startet nun als 4-Kanäler in die Kickstarter-Kampagne. Wäre es zu früh, die Frage in den Raum zu werfen, ob eine 2-Kanal-Version folgen wird? Sicherlich. Zunächst einmal steht die Kickstarter-Kampagne für den MDMX im Vordergrund und nach dem ersten Blick auf den Mixer können wir hoffen, dass diese erfolgreich verläuft. Daumen sind gedrückt und ein ausführlicher Testbericht folgt zeitnah.

Last words von Jasper …

„Wir freuen uns schon sehr auf die Kampagne und sind überwältigt von dem positiven Feedback, was wir bisher bekommen haben. Es ist super, schon jetzt zu sehen, dass die Idee angenommen wird. Das motiviert natürlich, immer weiter zu entwickeln und zu optimieren. Jetzt drücken wir erst mal die Daumen für die Kampagne und dann kann es richtig losgehen.“ – Jasper Lauter / Menura

Just some random mood-pictures …

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Forum
  1. Profilbild
    ollo AHU

    Interessant. Bisher gab es ja schon Mischpulte, Controller und Synthesizer, die man selber zusammenbauen kann, zb von Make Pro Audio. Und mit Eurorack als Grundgerüst ginge vielleicht auch ähnliches.

    Spannend werden die Effekte sein, vielleicht kann man sich ja anstatt Mixer dann auch eine kompakte FX-Box bauen, Eurorack als Insert scheint ja auch geplant zu sein.

    Wie immer wird aber auch der Preis sehr entscheidend sein.

  2. Profilbild
    rio AHU

    Liesst sich spannend, aber „Acht Inputs im Cinch-Format..“. Das bedeutet unsymmetrisch. Das ist wahrlich eine Einschränkung und wer weiss wie hoch der Preis am Ende steht. Als kleiner individueller Mixer sicher nicht schlecht.

    Wenn alles gut mit dem Projekt an Start geht, wird dann vielleicht mit symmetrischen Klinkeneingängen nachgerüstet?

    Genial ist, dass wenn ein Channel mal den Geist aufgibt, lässt’s sich einfach nachrüsten :)

    Ich wünsch den Machern definitiv viel Glück für das Projekt. Nebenbei sieht der Mixer – schwarz und mit Holzwangen ziemlich stylisch aus.

  3. Profilbild
    mfk AHU

    ~2000€ sind schon viel, da bewegt sich das Produkt schon fast in der Liga des Model 1.4-Mixers.
    D.h. es ist schon ein deutlicher Mehrwert erwartbar und den empfinde ich – einmal abgesehen von der Verbindung zum Eurorack- noch nicht.
    Sollten Eurorack-Module passen und sogar eine Stromversorgung dafür vorhanden sein, sähe es schon anders aus.
    Ansonsten gibt es für jede bisher planbare Kombination eine deutlich günstigere Alternative, die natürlich nicht so wartungsfreundlich ist.
    Vielleicht sind ja 2 oder mehr Crossfader frei zuordbar und gleichzeitig nutzbar. Das wäre was.
    Wäre mir persönlich sogar etwas wichtiger als eine Dub Sirene ;-).
    Designmäßig gibt es auf jeden Fall 10 von 10 Punkten.

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