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Report: MIXO, DJ Library Management Software

Eine Management-Software für die DJ Musikbibliothek?

29. Juni 2023
Report: MIXO, DJ Library Management Software

MIXO, DJ Library Management Software

Ende April 2023 kam die DJ Library Management Software MIXO in der 1.0 Version auf den Markt. Das Ziel ist hier, DJs wieder einen zentralen Hub zur Analyse, Organisation und zum Backup der eigenen Musikbibliothek zu bieten. Wo setzt MIXO an, wer kann davon profitieren und wieso benötigen wir im Jahr 2023 überhaupt eine Library Management Software? Das sind Punkte, die wir heute erörtern möchten.

iTunes ist Geschichte, brauchen DJs eine zentrale Software für ihre Bibliothek?

In den letzten Jahren haben wir Entwicklungen gesehen, mit denen wahrscheinlich die wenigsten gerechnet haben. Traktor DJ war einst der Star unter den DJ-Softwares, gerade im elektronischen Bereich. Spannende Features, wie beispielsweise die Remix Decks, die man über die Native Instruments Kontrol F1 steuern konnte, haben damals eine große Nutzerschaft angesammelt. Leider haben die Nutzer in den letzten Jahren keine allzu großen Updates mehr erhalten, die an dem einstigen Pioniergeist anknüpfen konnten.

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Serato DJ hat auf der anderen Seite Vollgas gegeben und rühmt sich jetzt mit der gut funktionierenden und einfach zu handhabenden Stem-Separierung, die DJs neue Möglichkeiten beim Mixen aufzeigt.

Wer damals Playlists in Traktor angelegt hat, für den war es nicht die größte Freude, alles händisch in Crates innerhalb der Serato-Software umzustrukturieren. Aber auch umgekehrt, machte der Wechsel von Serato zu Traktor keinen wirklichen Spaß.

Report MIXO, DJ Library Management Software

Die Oberfläche der Software

In dieser gesamten Zeit fungierte iTunes als zuverlässiges Rückgrat. Das ist darauf zurückzuführen, dass die meisten DJ-Softwares eine Integration der Software von Apple hatten, sodass man hier immer schnell auf die in iTunes angelegen Playlists zugreifen konnte. Im Anschluss mussten die Songs nur von der jeweiligen DJ-Software analysiert werden und schon war die Musiksammlung einsatzbereit.

Mit der Mac OS Software Monteray wurde iTunes aufgeteilt in die Podcast-, Video- und schlussendlich die „Musik“-App. Bestehende Verlinkungen in andere Programme funktionieren beim iTunes-Nachfolger bei einigen, bei anderen nicht.

Wir hatten die XML-Dateien der Mediathek und der Playlists im Vorfeld exportiert, aber die Musik-App wollte diese leider nicht annehmen und damit fiel das Kartenhaus in sich zusammen.

MIXO als Ersatz für iTunes?

Genau bei dieser Problematik möchte MIXO also ansetzen. Mit der Software können Playlisten auf den einzelnen DJ-Softwares, aber auch im XML-Format, importiert und dann wahlweise für andere DJ-Softwares exportiert werden.

Das Ganze konnten wir schnell testen, da MIXO einfach auf der Hersteller-Website umsonst heruntergeladen werden kann und nach der Erstellung eines Accounts beginnt die siebentägige Testphase der Vollversion.

Im- und exportiert werden kann eure bisherige Bibliothek von einer Vielzahl von Plattformen. So werden Rekordbox 5 und Rekordbox 6 unterstützt und natürlich Software wie Traktor, Serato, Virtual DJ, Engine DJ, Djay Pro, aber auch iTunes, wobei es dies ja nicht mehr gibt wie noch vor ein paar Jahren.

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Backups – besser haben als brauchen – MIXO zeigt, wie es geht

Aber nur bei der Möglichkeit zum Export in beliebige DJ-Softwares allein soll es nicht bleiben. Wer auf Nummer sicher gehen möchte und in der Vergangenheit öfter um seine Bibliothek auf Grund von Festplattenproblemen gebangt hat, kann diese über MIXO auch in der Cloud speichern und ein Backup anfertigen. Dabei kann wahlweise ein bestehendes Google Drive- oder Dropbox-Konto mit der Software verbunden werden. Wer diese Dienste generell schon nutzt, freut sich eventuell, hier relativ einfach eine Software wie MIXO anzubinden, andere wird es ärgern, da wieder monatliche Kosten für den Cloud-Speicherplatz auf einen zukommen. Dennoch kennen wir das mulmige Gefühl, wenn die Festplatte nicht so will wie wir und ein Backup zu viel haben wir lieber als ein Backup zu wenig.

Duplikate finden leicht gemacht

MIXO verfügt zusätzlich noch über einen Duplikaten-Finder. Auf der Hersteller-Website wird darauf aufmerksam gemacht, dass hierbei nicht die Audiosignaturen überprüft und abgeglichen werden wie bei anderen Anbietern, sondern lediglich die Namen der Titel und deren Länge. Dies ist zwar nicht so ausführlich wie das Abgleichen von Audiosignaturen, ist dafür aber schnell und nicht so CPU-aufwendig.

Die schnellen Resultate können wir bestätigen. In unserem Test hatten wir das Ergebnis nach wenigen Sekunden und das mit einer Bibliothek von über 2000 Songs. Auch wenn wir bestimmt noch irgendwelche Duplikate in den tiefen unserer Musikbibliothek haben, ist dieser schnelle Frühjahrsputz unkompliziert und sorgt für ein wenig Ordnung.

Da wir, wie anfangs erwähnt, ja leider Probleme beim Import unserer XML-Dateien in die neue „Musik“-App hatten, waren wir umso erfreuter zu sehen, wie gut die Handhabung innerhalb von MIXO funktioniert.

Die XML-Dateien konnten problemlos importiert und im Anschluss für alle gängigen Softwares exportiert werden. Bei unserem Test haben wir knapp 2650 Songs importiert, die in 57 verschiedenen Playlists gelegen haben. Auf dem 2019 Macbook Pro mit 2,4 GHz 8-Core Intel Core i9 hat dies ungefähr 30 Minuten gedauert. Eine Zeit, die wir völlig akzeptabel finden.

Blitzschnelle Analyse

Nach der Analyse werden alle Songs wie gewohnt neben den Metadaten auch mit der Waveform angezeigt. Wer auf die Waveforms verzichten kann, kann die Erstellung vor der Analyse deaktivieren und so sicherlich Zeit sparen. Denn leider werden die Songs in Softwares wie Serato und Traktor erneut analysiert.

Cue-Points können mit MIXO auch mobil gesetzt werden

Editierung ist mit MIXO auch von unterwegs möglich

Mit MIXO können in der Software Cue-Points gesetzt werden, diese werden beim Export in andere Softwares auch problemlos erkannt. Wir haben das mit Serato und Traktor testen können und die Cue-Points waren geladen, bevor der Song von der jeweiligen Software analysiert wurde.

Mit Hilfe der App fürs iPhone kann, sofern die Songs in der Cloud gespeichert wurden, auch von unterwegs auf die gesamte Bibliothek zugegriffen werden. Hierbei können neue Playlists erstellt und bestehende editiert werden. Über die Cloud-Synchronisation werden die Playlists natürlich bei der nächsten Benutzung am Rechner aktualisiert. So könnt ihr Sets auch von unterwegs vorbereiten.
Nicht nur Playlists können editiert werden, sondern auch sämtliche Cue-Points. Wer also die Zeit bei der nächsten längeren Bahnfahrt nutzen möchte, ohne seinen Rechner rauszuholen, kann dies also bequem am Handy machen. Natürlich kann man so auch einfach mal in Ruhe die sortierte Musik von unterwegs aus durchhören. Das einzige, was wir uns hierbei gewünscht haben, wäre ein Auto-Cue für den Anfang der Songs, aber eventuell kommt dies ja in einem der kommenden Updates.

An der Software wird schon mehrere Jahre gearbeitet und ist aktuell nach einer langen Beta-Phase in der Version 1.14. Also wurde seit dem 25.04.2023, dem Tag an dem MIXO 1.0 veröffentlich wurde, schon einiges getan. Ursprünglich wird an der Software seit 2018 gearbeitet. Wir finden es immer schön zu sehen, wenn an einem Produkt aktiv geformt wird. Wenn einem Fehler auffallen, können diese bequem in der App mit dem Report via Bug-Button in den Einstellungen übermittelt werden.

Zu fast allen Themen gibt es zudem Guides. Diese erklären einem noch mal explizit die Verwendung mit den jeweiligen spezifischen Softwares, in die man von MIXO aus exportieren kann, aber auch rudimentäre Einstellungen wie die Anbindung an Dropbox oder Google Drive werden hier noch einmal erläutert.

Gibt es heute noch das eine DJ-Setup?

Ein zentrales Programm, was problemlos die einzelnen Playlisten für die DJ-Softwares deiner Wahl exportiert, kommt uns sehr gelegen.

Wir sehen abseits der klassischen Setups auf Plattenspielern oder CD-Spieler immer mehr Standalone DJ-Controller auf dem Markt. Das All-in-pne-Konzept ist äußerst beliebt, aber je nach Hersteller liegen verschiedene Softwares zu Grunde, Rekordbox bei Pioneer oder Engine DJ bei Denon und Numark. Auch bei CD-Spielern gibt es neben Pioneer DJ immer mehr, die auf die Geräte von Denon DJ setzen und das zu Recht, wie unsere Tests auch unterstreichen. Alleine für alle Neugierigen, die als Traktor-Nutzer mal die Stem-Separierung von Serato ausprobieren wollen, können hier schnell je nach Bedarf die Bibliothek in der gewünschten Software aufrufen.

So dynamisch wie die Setups heute sind, ist ein zentraler Hub wie MIXO also definitiv eine gute Idee.

Wo liegt MIXO preislich?

Eine rudimentäre Funktion zum Verwalten seiner Musik und Erstellungen von Playlists gibt es in der Free-Version. Wer die Musikbibliothek und die dazugehörigen Playlists für weitere Softwares exportieren und die genannten Cloud basierenden Funktionen nutzen möchte, benötigt die MIXO:GOLD Mitgliedschaft. Diese liegt aktuell bei 7 USD pro Monat. Hier hätten wir uns gerne einen Festpreis gewünscht, da sich die Abonnements häufen und die Beträge sich dementsprechend hoch summieren.

Report: MIXO, DJ Library Management Software

In unserem Praxistest lief die Software sauber und ohne etwaiges Hängenbleiben oder Abstürze. Durch die 7-tägige Trial-Version konnten wir schnell die benötigten Playlists importieren und dann für alle weiteren DJ-Softwares exportieren.

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Fazit

MIXO schafft den Spagat, den iTunes jahrelang geschafft hat und ist von DJs für DJs entwickelt worden. Dementsprechend sind die Export-Funktionen zu einzelnen DJ-Softwares ein unbestreitbarer Pluspunkt. Die Möglichkeit, Backups in der Cloud zu erstellen, Duplikate zu finden und zu löschen sowie die Funktion, über die iPhone App Playlists zu editieren, Hot-Cues anzupassen und Meta-Daten zu ergänzen, decken eine große Bandbreite an Funktionen ab, die für DJs gut zu gebrauchen sind. Preislich gesehen kommt es auf den Endnutzer an: Für einen DJ, der jedes Wochenende Auftritte hat, rechnen sich die Kosten mehr als schnell. Wer jedoch überwiegend nur zu Hause für sich spielt, sollte erst noch warten. Durch die kostenlose Probeversion von sieben Tagen lohnt es sich aber auf alle Fälle, MIXO einmal unter die Lupe zu nehmen.

Plus

  • schnelle Analyse
  • problemloser Im- und Export von Playlists
  • Duplikatenfinder

Preis

  • MIXO:Desktop: umsonst
  • MIXO:GOLD: 7,- USD pro Monat
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Forum
  1. Profilbild
    Breity

    Klang interessant aber werde mir für so ein Tool kein Abo zuzulegen, und außerdem scheint die APP nur Online zu funktionieren. Vermutlich bin ich eine aussterbende Spezies, aber meine Music PCs sind strikt Offline seit 2001. Bis dahin bin ich tatsächlich mit Win ins Netz gegangen ;-)

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