ANZEIGE
ANZEIGE

Top News: Apple schaltet iTunes ab?

Ende des iTunes-Zeitalters?

16. April 2018

Drohende Abschaltung des Apple iTunes Stores! Die Schlagzeile sitzt, die Alarmanlagen gehen an. Gefühlt klingt es, wie als würde Microsoft Windows beenden, Mercedes Silber nicht mehr als Farbe für die Auto-Modelle anbieten oder als würden Versicherungen Ankündigen im Schadensfall unproblematisch zu helfen. Was irgendwie witzig klingt, ist aber Realität, zumindest bei Apple. Der Plan klingt logisch. Statt sich weiterhin auf sinkende Verkaufszahlen im iTunes Shop zu konzentrieren, wird man weiterhin den hauseigenen Streaming-Dienst Apple-Music ausbauen, auch um dem Konkurrenten Spotify den Markt nicht kampflos zu überlassen.

Das kommt bekannt vor? Für uns DJs sicherlich, mit Rückblick darauf, dass jüngst Beatport das Geheimnis lüftete, warum der Streaming-Dienst Pulselocker Ende letzten Jahres so unerwartet vom Markt verschwand. Beatport hat Pulselocker gekauft und baut damit den Streaming-Dienst erneut auf, der früher bereits einmal bei einem eigenen Versuch nicht erfolgreich verlief.

ANZEIGE

Und, hat jemand in letzter Zeit einmal einen neuen iPod auf den Markt kommen sehen? Die Richtung stimmt. Streaming statt Downloads!

Schluss mit Downloads aus dem Apple iTunes Store

So ganz neu ist die Information über das Ende von Downloads im iTunes-Shop jedoch nicht. Bereits Ende 2017 berichtete das Portal Digital Music News über diesen Plan. Man berief sich dabei auf Apple interne Quellen. Nur wenige Tage später jedoch wurde dies von Apple dementiert.

ANZEIGE

Das Gerücht aber hält sich wacker, immer mal wieder angefeuert in den Medien. Nun legt Digital Music News nach und zitiert den Apple Music Executive Jimmy Lovine. Lovine, Co-Founder von Beats Headphones, der später zu Apple ging, sagte laut BBC News , dass es sicher sei, das Apple Downloads bei iTunes auslaufen lassen werde. Wann jedoch, das sagte er nicht, mehr noch, es gäbe keinen Zeitplan und es werde wohl passieren, wenn die Kunden aufhören würden, Musik bei iTunes zu kaufen. Viel Gerede also um nichts? Scheint so, denn es dürfte jedem klar sein, dass ein Konzern wie Apple einen nicht lukrativen Geschäftszweig nicht länger als notwendig aufrecht erhalten würde, noch weniger wird. Es steht also fest, Apple wird iTunes Downloads stoppen, aber anscheinend gibt es dazu noch keine konkreten Pläne und auch keinen Zeitpunkt.

Für die DJs, die wohl eine der Gruppen der Menschen darstellen, die am verlässlichsten Tracks kaufen, dürfte das Ende von Downloads im Apple iTunes-Store keine freudige Nachricht sein, wann immer sie auch kommen mag. Allerdings sind wir DJs wohl auch nur eine der kleinen Käuferklassen. In diesem Fall hilft aber auch wieder ein Blick in die Zukunft des Streamings im DJ-Bereich, solange die Möglichkeit gegeben ist, auf die Bibliothek auch offline zuzugreifen. Die Frage ist aber, wer kauft denn alles im iTunes Store ein? Und wer nutzt welche anderen Anbieter?

ANZEIGE
ANZEIGE
Forum
  1. Profilbild
    TobyB RED

    Streaming und kuratierte Playlisten führen zu kultureller und ökonomischer Verarmung.

    • Profilbild
      Bolle / Johann Boll RED

      @TobyB Das könnte tatsächlich sehr gut sein, ja. Wenn der DJ wie auch der reine Hörer am Ende nicht mehr selbst die Playlist gestalten muss, sondern zurückgreifen kann auf vorgefertigte Listen, läuft man die Gefahr.
      Ich finde aber ebenso, dass man durch Genre-Listen häufig auch Künstler findet, die einem bei der Suche / bei gezielten Käufen vielleicht nicht über den Weg gelaufen wären..

      • Profilbild
        TobyB RED

        @Bolle / Johann Boll Hallo Bolle,

        das das mit den Listen nicht funktioniert, konnte man live bei Soundcloud verfolgen, stiegen die Plays mit Einführung der Gruppen, so fielen sie mit Auflösung der Gruppen. Ich bin eher so der Typ Perlentaucher. Will sagen, ich orientiere mich nicht unbedingt an den Tastemakern. Klar hat eine Playlist Vorteile. Da ich eben auch veröffentliche und schon Geld verdienen möchte, sehe ich Streaming kritisch. Du zahlst einen gedeckelten Beitrag, welcher auf alle Veröffentlicher verteilt wird. Letztlich kann Streaming nur über Wachstum und Kanibalisierung anderer Angebote funktionieren. Und für mich das Gegenargument schlechthin, was passiert nach einer Kündigung des Abos. Von den Streamingangeboten profitieren nur der Mobilfunkprovider, Streaminganbieter.

        • Profilbild
          AMAZONA Archiv

          @TobyB Naja, das ist aber eine Frage des Wirtschaftssystems, nicht der Technik. Außerdem hat sich generell das Freizeitverhalten verändert. Die Musik hat nicht mehr den Stellenwert, den sie noch vor 30 Jahren in der Breite hatte. Man muss sich schon darauf einrichten, damit nix mehr vedienen zu können. Das Überangebot an Musik kommt ja auch dazu. Und sieh es so, vor dem Streaming gab es nur verhältnißmäßig wenige Musiker, Bands, die überhaupt etwas in größerer Reichweite veröffentlichen konnten.

        • Profilbild
          AMAZONA Archiv

          @TobyB Wenn du wirklich Geld damit machen willst, dann gibt es noch den Weg über das Crowfunding. Das Streaming stellt dabei den Schritt dar, sich überhaupt erst mal ’ne Fanbase zu schaffen, die dich dann unterstützen kann.

          • Profilbild
            TobyB RED

            Hallo Welle,

            erst mal ist Streaming ein technischer Vorgang, die Ökonomie und das Geschäftsmodell kommen hinten dran. Und technische Veränderungen führen auch zu gesellschaftlichen, hier soziokulturellen Veränderungen. Und ohne die massive Unterstützung der Telkos, die Streaming zur Bandbreitenauslastung benötigen, würden wir nicht drüber reden.

            Ich glaube nicht das es ein Überangebot von Musik gibt, ich nehme es nicht so wahr. Ich gehe aber immer noch oldskool in den Laden oder kaufe per Internet CD / Vinyl ein. Ich glaube auch nicht, das Streaming für den Konsumenten günstiger ist. Geschweige denn, das er einen Gegenwert hat. Wenn ich 120€ im Jahr für Vinyl und CDs ausgebe, steht was im Regal. Wenn für die selben 120€ Musik miete, was hab ich dann. ;-) Zum Mieten kommt dann noch ein Smartphone und die 10,99€-24.95€ für die Datenflat hinzu. Da sind schnell mal ein 100 € im Monat wegkonsumiert. Ich hau jetzt nicht noch die monatliche Gebühr für das Handy obendrauf. ;-) Shared Economics ist ganz toll, weil ich das übern Tisch ziehen als Nestwärme empfinde. Da kann es schon passieren das mir der 100€ Schein verbrennt.

            • Profilbild
              AMAZONA Archiv

              @TobyB Ja, nee… da kommen wir nicht zusammen…. 1. ein Smartphone braucht es nicht. Wer meint, Musik, über solche Tröten hören zu müssen und monatlich dafür 10,99 € dafür zu berappt, dem ist auch nicht mehr zu helfen. Die Verblödung durch WhatsApp und Co plus Handystrahlung 24/7 am Kopp und Köroer tun ihr Übriges. Da sind wir wieder beim Thema Medienkompetenz und der krankhaften Entwicklung immer und überall erreichbar sein zu müssen.
              Es gibt immer noch Kartenhandys. Die machen das, was man damit machen sollte. Man kann mit ihnen telefonieren.
              Technische Neuerungen wie die o.g. ziehen immer ökonomischen und gesellschaftliche Entwicklungen mit sich, klar. Wer sagt denn, dass der Status Quo das Ende der Fahnenstange ist?
              Zum Mieten…. die, die es tun, zahlen. Das Problem liegt im Verteilungsschlüssel. Besitz und Eigentum sind auch so’ne Sache… vieles meint man, physisch haben zu wollen, und letztlich steht das Gehörte dann eh nur bis in alle Ewigkeit im Regal rum oder wird auf irgend einem Flohmarkt entsorgt.
              Zum Überangebot: da reicht ja schon das kostenlose Streamen von Soundcloud. da kannst du Non-Stop über Jahre hinweg neue Tracks hören… du schreibst ja davon, dass du eh nur auf ein vorausgewähltes Sortiment bem Händler deiner Wahl zurückgreifen willst. Darin liegt m.E. die stärkere Einschränkung.

              • Profilbild
                TobyB RED

                Hallo Welle,

                ich glaub wir kommen schon zusammen, nur das du aus einer anderen Ecke auftauchst :-) Was okay ist. Ich hab ja nur mal an Hand einer Rechnung den Deckel aufgemacht.

                Der Verteilungsschlüssel von Streamingangeboten und die Kosten für den Zugang eines Produzenten zum Streaming sind noch mal eine andere Sache. Die Spotify Aktie würde ich jedenfalls short traden ;-) oder gar nicht.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @TobyB Würde ich so nicht unbedingt stehen lassen. wer z.B. auf Spotify streamt und sich ernsthaft für Musik interessiert, wird immer wieder mit neuen Bandsund Musikern konfrontiert. Wenn man es genauer nimmt, ist es sogar so, dass Streaming dir schneller deinen „kulturellen“ Horizont erweitern kann als das „klassische“ Hören und suchen von Musik. Radio – Vorauswahl, auch der Plattenladen konnte dir nur das bieten was im Regal war. Alles eine Frage der Medienkompetenz und des Interesses an Musik.

      • Profilbild
        Bolle / Johann Boll RED

        und der Listen. Wenn man sucht, findet man auch immer schöne Playlisten die man hören kann. So kann aus Hintergrund-Konsum natürlich Interesse entstehen. Ich höre meist genau so Promos. Nebenbei. Alles was durchrauscht, schmeiß ich weg. Höre ich auf bei einem Track, höre ich mir den später noch einmal genauer an… das kann Streaming natürlich am Besten, besser als Download-Börse-Suche.

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Der Schritt von Apple wäre mehr als konsequent:

    https://bit.ly/2qBBybL (Quelle: Statista)

    http://www…..de/umsatz/

    Die nackten Zahlen (hier am Beispiel für Deutschland) sprechen dafür. Der Streaming Markt wächst stärker als der Download Markt

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    „Die Musik hat nicht mehr den Stellenwert, den sie noch vor 30 Jahren in der Breite hatte. “
    Interessant. Jedes Wort an diesem Satz ist falsch. (Siehe Star Wars, Episode 8, relativ weit hinten im Film)
    .
    Das Schallplatten eine Revival erleben ist schon in der breiten Masse angekommen. Das das Tapedeck gerade ein Revival erlebt bekommen langsam auch immer mehr Menschen mit. Das man für ein gebrauchtes AKAI GX-Tonbandgerät gar nicht erst unter 1.000 Euro bieten braucht wissen nur ganz wenige. Aber die es wissen zahlen den Preis. Denn in 2 Jahren sind es 2.000 Euro.
    .
    Alles das deutet auf einen Trend hin zum haptischen Musikerlebnis. Downloads verlieren bei diesem Trend logischerweise. Und das Streaming so deutlich zulegt sagt hauptsächlich mal was über die aktuelle Radiolandschaft aus. Es gibt Gegenden in Deutschland, da brauchst Du kein Radio wenn Dein IQ über 20 liegt.
    .
    Sinkende Downloads und beliebtere Streams haben wohl nur am Rande was miteinander zu tun. So sehe ich das. Und die CD scheint auch noch lange nicht tot zu sein. Das Apple, die ja zudem immer noch an den bescheuerten Kopierhürden hängen bleiben muss die ihnen zwar 2003 den ersten Online-Store für Musik ermöglichte, inzwischen aber nur noch nerven, den Downloadbereich abstoßen wollen, das kann ich gut verstehen.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      „Interessant. Jedes Wort an diesem Satz ist falsch.“

      Das ist ’ne steile These… ;-) Ich gebe mal einige Anreize zum Nachdenken:

      1. Man frage mal Bühnenmusiker. Was gibt es heute für Auftrittsmöglichkeiten und wie sieht es da mit der Bezahlung aus?
      1b: Selbst Top Acts kriegen heute kaum bis schwerlich Stadien voll.
      2. Was gibt die Jugend heute für Musik aus und wie sah es vor 30 Jahren aus? Viele junge Leute geben mittlerweile mehr Geld für Games als für Musik aus.
      3. Wie sieht es denn mit den Charts aus? Ein Blick darauf zeigt ja schon, dass dort nicht mehr die Umsätze generiert werden wie früher. Vergleiche mal die Verkaufszahlen (und Umsatzzahlen) eines Hitalbums von früher mit heute. Wenige Ausnahmen gibt es, klar (ältere Leute kaufen z.B. noch eher klassische Tonträger als junge Leute – geschenkt, kurz: Schlager geht als physischer Tonträger hierzulande noch besser als Pop. ). Aber das ist nicht die Regel.
      4. die klassischen Medien sind ja Spiegelbild dieser Entwicklung. Musikfernsehen ist seit Ende der 90er tot. Im Radio fehlen die Formate, die ernsthaftes Interesse an Musik wecken und solche Vorführgeschichten wie DSDS, The Voice (oder wie das heißt) usw. sind nix anderes als kalkulierte Personalityshows. Die Musik spielt da, wenn überhaupt, nur ’ne Nebenrolle.

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        5. Zur CD: Naja, die CD IST in der Tat ein sterbendes Medium. In Deutschland ist die Entwicklung dabei noch etwas abgemildert, aber die Tendenz (auch hier) ist eindeutig. Vergleicht man mal den globalen CD Absatz von 2015 mit dem von 2000, dann ist die Dramatik schon erkennbar. Mal allein die wirklich relevanten Märkte. Deutschland (-59,3%), UK (- 72,6 %), USA (-87,3) globaler Umsatzrückgang auf 76, 7 % … hat sich seitdem noch weiter verschlechtert. Beispiel Deutschland: Selbst wenn wir das Jahr 2015 als Grundlage nähmen, haben wir dazu im Vergleich 2017 einen Umsatzrückgang von über 220 Mio. Euro.
        Der optische Datenträger liegt in seinen letzten Zügen, ein langes Siechen, aber ein garantiertes Sterben.
        So sehr mich die Entwicklung im Vinyl Sektor erfreut… aber machen wir uns da nix vor… die Umsätze mit Vinyl liegen jetzt (in dieser Hochphase) nur bei 10 % von dem, was die schwächelnde CD hierzulande generiert. Es ist nach wie vor ein Nischenmarkt, wenn auch ein wachsender. Vinyl wird nie wieder die Rolle spielen, die es in der „prädigitalen“ Ära hatte. Zahlen sind eindeutig. Und die legen das größte Wachstum im Streaming von Musik dar.

        • Profilbild
          AMAZONA Archiv

          Und daran erkennen wir schon, dass viel mehr Musik nebenher konsumiert wird als konzentriert. Mal eben auf dem Handy z.B., während des Zockens usw. Diese Musik wird eben in aller Regel auch nicht auf teuren Anlagen abgehört.
          Apple wird vor allem ein Interesse daran haben, Umsatz zu generieren. Der meiste Umsatz in der Musikindustrie wird eben mit Streaming gemacht. Die handeln nur pragmatisch und marktorientiert.
          Das Musik immer Konsumenten findet bezweifelt ja niemand. Aber der Markt hat nicht mehr die Relevanz, die er mal (vor 30 Jahren) hatte. Ein Blick noch einmal auf Deutschland. Im Vergleich zum Spitzenjahr 1997 wurde insgesamt, mit allem Pipapo (digital, CD, Vinyl) ca. 1 Mrd Euro weniger umgesetzt. Nur der Anteil von Streaming am Umsatz hat dem generellen Abwärtstrend gestoppt und der Industrie ein leichtes Wachstum seit einigen Jahren beschert. Und auch hier sehen wir, dass mit digitalen Downloads (siehe iTunes) niemals annähernd so viel umgesetzt werden konnte/kann, wie mit Streaming. (Spitzenjahr digitale Downloads: 2013 257,7 Mio. € Umsatz, Spitzenjahr Streaming: 2017 583,3 Mio €.

          • Profilbild
            AMAZONA Archiv

            So, Schnauze voll… kurz und bündig: Es wird weniger mit Musik umgesetzt, klassische Formatsendungen in Funk und Fernsehen fehlen weitestgehend, MTV und Konsorten spielen keine Rolle mehr, Konzerte werden in der Regel kleiner und teurer und die Musikindustrie investiert noch weniger in Künstler, die alternativen Labels schwinden seit jahren.

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        Ähhh … den Todesstoß für Musikverkäufe würde ich eher in illegalen Downloads sehen, besser gesagt im Internet und seinen unendlichen Weiten. Das Streaming eine unkriminelle Alternative und noch dazu billig für den User ist, treibt diese Plattformen nach oben, nichts anderes. Auch wenn dies nun wieder mehr Umsatz in der Musikindustie bedeuten, heißt es noch lange nicht dass bei den Musiker gerecht von diesem Kuchen etwas ankommt. Bei den jungen Leuten um mich rum hat Musik einen sehr hohen Stellenwert, sie sehen aber meist das Web als kostenlosen Selbstbedienungsladen.
        Das Musiksender wie Viva oder MTV an Relevanz verloren haben liegt vielleicht an der völlig hirnlosen Art Musik zu präsentieren. Das zwischen den Clips hat man ja keine 5 Minuten mehr ausgehalten.
        Internetradio bietet eine Vielfalt an spartenbezogener Sendervielfalt wie nie zuvor. Meist auch ohne permanente Werbeunterbrechungen. Fernab vom Kommerzfön!
        Usw. usf.

        • Profilbild
          AMAZONA Archiv

          Ja, nee…. klar, ist ja richtig. Aber in Zeiten, wo (scheinbar) frei gestreamt werden kann, wird wohl auch weniger geklaut. Aus der Sicht der Musikindustrie ist der freie (Umsatz)Fall ja erstmal gestoppt. Wegen des Streamings. Streaming bringt der Industrie ja schon mehr als illegale Downloads.
          Über die Musikersicht müssen wir nicht reden. Allerdings war auch früher nicht alles Gold, was glänzt. Auch früher waren es nur wenige, die von dem ganzen System richtig profitierten. Auch über die GEMA Abrechnungen. Damit etwas gespielt wird, muss es auch populär sein. Die Hinterhofkombo hatte schon immer einen schweren Stand. Und es gab mal Zeiten, da verdiente man eh nur als Auftragsschreiber, Orchestermusiker oder als Straßenmusikant. Nicht schön, aber vielleicht sollte man es als ’ne evolutionäre Entwicklung betrachten. Und wer Hochzeitsmucke macht und sich auf Schützenfeste spezialisiert, der kommt auch heute noch über die Runden. Klingt zynisch, ist aber gar nicht mal so gemeint.

        • Profilbild
          AMAZONA Archiv

          Ach, so… vergiss mal die Inhalte von MTV, VIVA und Co.
          Darum ging es mir weniger. Es ging darum, dass die Industrie mit diesen Kanälen die Verkäufe ihrer Produkte anheizen wollte. In den 80ern war MTV für viele Kult, in den 90ern guckte man das nebenher und in den 2000ern griffen diese Strategien dann gar nicht mehr. Seit etwa 15 Jahren macht diese Industrie pro Jahr global 10 Mrd. weniger Umsatz als in den Jahren zuvor. Dementsprechend agieren die da auch wie ein aufgescheuchter Hühnerhof. Komplett konzept- und kopflos. Seitdem kannibalisieren die sich auch selbst.

          • Profilbild
            AMAZONA Archiv

            Äh, sorry… falsche Zahlen…. mit den 10 Mrd. über den Zeitraum ist etwas übertrieben…. aber hier haben wir verlässliche Zahlen dazu:

            https://bit.ly/2qDf6yT

            Die leichten Zuwächse der letzten Jahre sind tatsächlich auf das Streaming zurückzuführen.

    • Profilbild
      Monolith2063

      Ja, die Schallplattenverkäufe sind zwar gestiegen, aber man muss sich mal angucken, was hauptsächlich verkauft wurde. Z.B. hier: https://www.pastemagazine.com/articles/2018/01/us-vinyl-album-sales-hit-record-high-in-2017.html
      Beatles, Prince, Bob Marley, Pink Floyd… das ist ganz klar eine bestimmte Generation, die Vinyl von früher noch kannte, dann wahrscheinlich alles mal auf CD umgestellt hat und nun von ihrer Jugend und besseren Zeiten träumt und daher erneut Platten kauft, um das Gefühl von gestern wieder zu bekommen. Das sind nicht die Teenager von heute, denen nehmen Platten nämlich viel zu viel Platz weg und das dauert auch alles viel zu lange. Und Konzeptalben kennen die schon lange nicht mehr. Und nur weil manche Künstler meinen, nun Sachen auf Kassetten rausbringen zu müssen, ist das noch lange kein Mainstream, sondern ist und bleibt Nische.

      • Profilbild
        Bolle / Johann Boll RED

        @Monolith2063 Das stimmt in der Tat. Schallplatten werden bei der Jugend nicht hip, aber die Käuferklasse ist eh eher Konsum-arm. Nicht darauf bezogen, dass sie nicht konsumieren, aber darauf bezogen, dass die lieber 10 € im Monat für Spotify ausgeben als 20 € für ein Album. Verständlich, hatten wir in der Jugend viel Geld?
        Ich nicht, Platten hab ich trotzdem gekauft. Danach hatte ich noch weniger Geld. In einer Kolumne für ein Print Magazin habe ich mich zu letzt ein wenig über diesen Pseudo-Hype von Plattenverkäufen lustig gemacht. Klar steigen die Verkäufe wieder. Die waren ja vorher auch so dermaßen im Keller, dass es weiter kaum ging. Ein Anstieg von ein paar % ist also kein riesen Ding, sondern nur besser als schlecht-wie-vorher. Soll nicht so böse klingen, aber man muss es halt etwas geruhsam betrachten alles :)

  4. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Hallo Bolle! Toller Clickbait-Beitrag. Der Teaser ist so gut das sogar ich drauf gedrückt habe, obwohl mir klar war das es rein um’s Klicks-Sammeln geht.
    .
    Ging ja auch gar nicht anders, denn er konnte gar keine Information enthalten, sondern nur Vermutungen und Meinungen zu Nicht-Informationen und Vermutungen.
    .
    Aber ich konnte einfach nicht widerstehen. Und das meine ich weder zynisch noch ironisch. Das ist ein beinhartes Kompliment. Chapeau …

    • Profilbild
      TobyB RED

      Hallo Mr G.

      Die Meldung schiesst ja schon seit Wochen durchs Netz und wurde durchs DJ Mag und CDM noch mal kolportiert. Heise hat es dann auch noch mal gemeldet.
      https://bit.ly/2HtyRDk

      Witzig bei Heise war, das Apple das leaken verboten hat und das wurde auch gleich geleakt.
      https://bit.ly/2HqGdaW

      Aber Streaming funktioniert nur, wenn das Wachstum der Firmen zu Lasten der Erzeuger geht und die Kunden ein ansprechendes preiswertes Produkt erhalten. Sowie Apple Music, Spotify, Deezer et al. drauf sind wird das so nicht mehr lange funktionieren. Apple hat eine dicke Kriegskasse. Die können schnell den Markt bereinigen.

    • Profilbild
      Bolle / Johann Boll RED

      @Polyaural: Danke, das freut mich, ehrlich sogar :) Schön auch mal so etwas zu Lesen.
      Sooo Clickbait-mäßig war der Artikel gar nicht geplant, immerhin betrifft es DJs ja schon. Während der Recherche stellte sich dann ja auch raus, dass es überhaupt nicht so schlimm ist, wie DJMag etc. behaupteten..ok, dann wurde es doch ein wenig zum Clickbaiter..aber mit Inhalt, ein wenig, zusammengefasst..relativierter…ach egal. Danke, dein Kommentar hat mich auf jeden Fall ein Lächeln ins Gesicht getrieben. Erwischt. Zu Recht :)

  5. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Streaming … dass ist die endgültige Enteignung von Musikern die nicht in den TopTen stehen. Ich kenne Kollegen die haben Clicks auf Spotify, davon hätte man sich früher von der Gema ne Villa kaufen können. Aber man kann sich alles schönreden. Hauptsache andere stopfen sich die Taschen voll.

  6. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    @ Bolle: Schön das Du es auch so siehst.
    .
    @tobyB: In den beiden von Dir verlinkten Artikeln steht, dass
    1. Apple die Abschaltung von iTunes dementiert, und
    2. das sie den Verstoß gegen non disclosure agreements nicht hinnehmen.
    .
    Wenn der Verstoß gegen non disclosure agreements keine Konsequenzen hat kann man es auch sein lassen, oder? Wo ist da die Nachricht? Ich kann es Dir sagen. Bei allen die nicht wissen was ein non disclosure agreement ist, und die kein Gefühl dafür haben was Gerüchte für eine Auswirkung für eine Firma haben können ist dieser Bericht ein Hinweis darauf, dass Apple es mal wieder maßlos übertreibt. Alle anderen denken sich: Häh!?! Jede beliebige Firma auf diesem Planten rasiert demjenigen das Gemächt der auch nur darüber spricht das er etwas gesehen hat das einem NDA unterliegt.
    .
    Das Dementi kann zweierlei bedeuten. 1. Das Gerücht ist schlicht unwahr, und 2. es ist aktuell nicht geplant das zu tun, aber man denkt darüber nach. Ansonsten hätte Cook gesagt, dass iTunes eine Überarbeitung bekommt. Alles andere wäre Mord an iTunes.
    .
    Aber alles das ist doch Allgemeinwissen! Das diese Artikel bei Mac&i trotzdem „funktionieren“ zeigt nur für wie beschränkt Heise seine Leser hält …

    • Profilbild
      TobyB RED

      Hallo Mr. G. ,

      Du hast das schon perfekt durchdrungen. :-) Ich habe irgendwo mal gelesen, das Apple eine shizophrene Firma sei. Nach dem lesen deines Kommentars glaube ich das nun wirklich.

  7. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Erstmal zum Thema. Wenn Apple keine Musik mehr zum download als Kauf anbietet, weil die Leute nicht mehr kaufen ist das mehr als logisch. Diese Firma arbeitet nicht wie oft angepriesen für die Menschen, sondern einfach nur gewinnorientiert. Und bitte nicht als Apple bashing verstehen, denn ich habe und hatte bisher schon diverse Geräte dieser Firma. Es werden sich immer andere Wege finden, um legal in den Besitz von Musik zu kommen. Ansonsten wird gestreamt, wenn das die Zeichen der Zeit sind. Ich persönlich habe kein Problem damit. Dass nun wiederum die Musiker wenig von dem übrig gebliebenem bekommen ist natürlich nicht schön, aber auch der Veränderung geschuldet.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      Dennoch verfolge ich für mich persönlich einen komplett anderen Ansatz. Es wird vermutlich Niemand gezwungen Profimusiker zu werden. Den Anspruch das Kunst und Kultur bzw. Musik jemanden und vielleicht dessen Familie ernährt gibt es nicht. Dass man für seine Leidenschaft Musik zu machen bezahlt wird, ist wenn es einem passiert großes Glück und mit ganz viel Ausdauer verbunden. Ich persönlich sehe die Entwicklung eher in einer positiven Richtung.

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        Denn die Big Player verdienen mittlerweile ihr Geld wie? Mit Live Auftritten. Ich sehe es eher nicht so, dass diese Leute die Stadien schwer vollbekommen. Als Beispiel siehe Coldplay, die durchaus als Big Player gesehen werden können. Die gehen über ein Jahr auf Tour mit fast nur komplett ausverkauften Stadien weltweit. 60.000 bis 80.000 pro abend. Ticketpreise bis zu hundert Euro und darüber hinaus. Seis drum. bekommt der Musiker nur einen Euro pro Ticket, kann man sich ja ausrechen was die Jungs so verdienen bei einer Welttour mit über 150 Gigs. Übrigens Depeche Mode war ähnlich erfolgreich auf Tour.

        • Profilbild
          AMAZONA Archiv

          Und diese Entwicklung finde ich durchaus besser, als dass jeder, der zu hause in seinem Studio mal zwischen Kaffee und Kippe mit paar plug ins produziert und mal schön hofft, dass die Leute doch seine Mucke kaufen. Selbst so ein Chartfuzzi wie David Guetta hängt permanent in Clubs und auf Festivals ab, um dort auf zu treten und seine Kohle zu verdienen. Dass es die kleinen Bands und unbekannten Musiker schwer haben war seit jeher so ob gestreamt wird oder nicht. Heutzutage gibt es viel mehr Wege, um seine Musik zu verbreiten, aber es wollen halt auch viele was vom Kuchen haben. Da kann man nur hoffen, dass man den Zeitgeist erwischt und den Sound macht, der gehört werden will, wenn man Kohle sehen will. Ich mache jedenfalls Musik aus Leidenschaft und nicht um Geld zu verdienen. Das verdiene ich zum Glück anderweitig.

          • Profilbild
            TobyB RED

            Hallo Kuspu,

            sehr guter Kommentar. Die Ticketpreise für Livekonzerte werden nur zum durch die Bands getrieben, hier gibts ja Firmen wie die DEAG und Livenation die die Preise für die Tickets festtackern. Klar geht ein großer Teil des Kuchens an die Band, ein weiterer Teil geht aber auch an den Veranstalter. Ist immer abhängig wie die Vertragsgestaltung ist und wer letzten Endes der Veranstalter ist.

            Für mich ist Mietmusik und dieser Shared Economy „Quatsch“ ein ganz großer Haufen. Und eine Grundsätzliche Frage. Ich führe an der Stelle immer Spotify und AirBnB an, beide nehmen für sich in Anspruch etwas zur Demokratisierung zu tun. Die Auswirkungen von Spotify wird man vielleicht nur bedingt sofort merken. Die von AirBnB sofort.

            • Profilbild
              AMAZONA Archiv

              @TobyB Danke erstmal. Ja wo das Geld landet und wer alles daran verdient ist mir bewusst, da ich über 10 Jahre in der Veranstaltungsbranche gearbeitet. Zwar auf der technischen Seite und nicht auf der kaufmännischen, aber ich kann gar nicht sagen wie froh ich bin den Absprung geschafft zu haben. Das hat mir den nötigen Abstand gegeben. Will das Ganze aber auch nicht nur schlecht reden. Wer seinen Spass daran hat, kann durchaus glücklich werden.

              • Profilbild
                TobyB RED

                Hallo Kuspu,

                schlechtreden würde ich nicht sagen, kritisch betrachten :-) Und für sich die beste der Alternativen raus ziehen. Ich könnte im Prinzip schreiben, mir könnte es egal sein ob nun gestreamt, der Download gekauft wird, oder ein physischer Musikträger bevorzugt wird. Entscheidend ist das es fair sein muss für beide Seiten. Konsument oder Produzent. Und das sehe ich bei Streaming eben nicht. Ich habe auf der Einahmenseite eine fixe
                Funktion des Umsatzes, plus Wachstum und auf der Ausgabenseite eine regressive Funktion. Was auf Dauer nicht funktionieren kann, weil der Shareholder einerseits Wachstum und Optimierung der Kosten einfordert und der Kuchen und die Kuchenstücke nicht wachsen, sondern nur die Stücke kleiner werden. Und wenn ich jedes Jahr 3 Prozent Wachstum einfordere. Kostenseitig aber nicht optimiere, hab ich ein Problem. Siehe auch, die Grenzen des Wachstums. Dort wurde der Shared Economy ein wenig löbliches Kapitel spendiert.

Kommentar erstellen

Die AMAZONA.de-Kommentarfunktion ist Ihr Forum, um sich persönlich zu den Inhalten der Artikel auszutauschen. Sich daraus ergebende Diskussionen sollten höflich und sachlich geführt werden. Politische Inhalte und Statements werden durch die Redaktion gelöscht.

Haben Sie eigene Erfahrungen mit einem Produkt gemacht, stellen Sie diese bitte über die Funktion Leser-Story erstellen ein. Für persönliche Nachrichten verwenden Sie bitte die Nachrichtenfunktion im Profil.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
X
ANZEIGE X