Auf Effekte verzichtet Gemini im Gegensatz zum Flaggschiff CDJ-700 in der 650er Version. Möglichkeit für kreative Eingriffe in das Mixing ergeben sich zum einen über die drei Hotcue-Taster oberhalb des Jogs, wie auch über die integrierte Loop-Funktion. Die Hot-Cues bereiten schnell Spaß und reagieren schnell und zuverlässig. Lediglich die eingeschränkte Übersicht der Wellenform kommt hier wieder zum Tragen, denn sofern diese nicht innerhalb einer halben Minute Spielzeit eng beieinander liegen, sind sie nicht alle auf dem Display ersichtlich. Die Loop-Funktion arbeitet ebenfalls solide und nahtlos (anders als im Test des kleinen Modells der Reihe CDJ-250 bemängelt). Angesichts des integrierten Beatcounters im Player hätte ich mir an dieser Stelle eine Autoloop-Funktion gewünscht, um lästiges Nachjustieren zu sparen und statt dessen lieber weiter zu mixen.
Zuletzt der Einsatz des CDJ-650 als MIDI-Controller. Getestet mit Native Instruments Traktor ergaben sich keine Gründe zur Beanstandung. Das Audiointerface arbeitet mit einer niedrigen Latenz und wird (auf Mac OS) ohne weiteren Treiber erkannt und kann verwendet werden. Die Belegung in Traktor (Datei auf der Herstellerseite erhältlich) ist an das Layout des Players angelehnt und erfüllt alle wichtigen Funktionen. Pitchbend, Zugriff auf den Browser der Software, Loops und alles Weitere lässt sich über das Gerät steuern. Lediglich die Track-Informationen werden nicht auf den Player übertragen und müssen in der Software abgelesen werden.
Wenngleich es spezialisiertere und ausgereiftere MIDI-Controller gibt, lässt sich der Gemini-Player nahtlos in ein Hybrid-Setup integrieren, für den Fall, dass sowohl Audio-CDs, USB-Medien und eine DJ-Software zum Einsatz kommen soll.