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Test: GForce Virtual String Machine

GForce VSM

21. November 2007

GForce, bekannt durch VST-Instrumente wie Minimonsta, Oddity oder ImpOscar, haben sich nach Wiederbelebung des Mellotrons in Form des M-Trons einer weiteren Gruppe klassischer elektronischer Instrumente zugewandt, den String Machines oder String Synthesizern. Virtual String Machine – kurz VSM genannt – heißt das Ergebnis der langwierigen Arbeit, denn bereits zur NAMM-Show im Januar 2007 vorgestellt, erblickte das Tool erst Anfang November das Licht der Welt in Form einer erwerbbaren Version. Nun, sie wollten es einfach richtig gut machen und so etwas will bekanntlich Weile haben. Inwieweit den GForce-Leuten dieses Unterfangen gelungen ist, soll dieser Test zeigen.

-- Die Gesamtansicht --

— Die Gesamtansicht —

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Was ist VSM nun? Ähnlich wie beim M-Tron werden hier keine Klänge berechnet, sondern eine Vielzahl von Samples (jede Taste steht hier als Einzelsample zur Verfügung, d.h. in der Regel sind es 49 Samples pro Layer) sorgen dafür, dass die „Streicherorgeln“ (diese Bezeichnung fand ich vor kurzer Zeit in dem Booklet eines Silberlings mit Musik aus den 70ern) schon vom Grundsound so authentisch wie möglich wirken. Ich hatte ein solches Vorgehen vor nicht all zu langer Zeit mit einem Solina String Ensemble durchgezogen, wobei ich auch bei jedem Sound jede Taste einzeln gesampelt habe. Die Problematik lag dann beim Loopen, da durch die internen und nicht abschaltbaren Wellenformmanipulationen sehr viel Bewegung in jedem gesampelten Klang lag und ein hörbarer oder besser gesagt unhörbarer geeigneter Looppunkt auch mit Hilfe entsprechender Werkzeuge oft erst nach mehrmaligem Hin und Her gefunden war, denn ich wollte ein nahezu perfektes Solina haben. Hat für meine Belange geklappt, aber so ahnt man, was eigentlich dahinter steckt. Bei einigen Ensembles lassen sich solche internen Zusätze zwar abschalten, aber gerade diese Effekte sind ein wichtiger Bestandteil des Klangcharakters der elektronischen Streicher.

Nun bietet VSM eine Menge mehr an String Machines als nur ein Solina, welches selbstverständlich auch im Paket enthalten ist. Einige dieser Maschinen habe ich persönlich kennenlernen dürfen, viele davon hat man auf markante Weise in diversen Produktionen benutzt. Nicht nur reinrassige Ensembles wurden benutzt, sondern auch Stringsounds bestimmter Synthesizer. Bevor Sie jetzt auf die GForce-Seite schwenken, gebe ich Ihnen schnell eine Aufstellung der enthaltenen Instrumente, wobei auch zu beachten ist, dass auf Basis dieser Multisamples mehr als 700 erstellte Programme mitgeliefert werden:

 

  • ARP Omni

  • ARP Quartet

  • Crumar Multiman

  • Elka Rhapsody

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  • Eminent 310

  • Freeman String Symphonizer

  • Junost 21

  • Korg PE-2000

  • Logan String Melody

  • Oberheim OB-8

  • Oberheim Xpander

  • Moog Opus 3

  • Polymoog

  • Roland RS202

  • Solina

  • Yamaha SK-15

  • Yamaha SS-30

 

Die Oberfläche ist keinem bestimmten Instrument nachempfunden und gibt ein Design wieder, wie es durchaus in den 70ern bei einem Großteil der String Ensembles in ähnlicher Form vorhanden war. Dieses Mal finden wir keinen Kaffeetassenrand auf der Oberfläche (ein netter Gag des M-Tron Designers), dafür wirkt das „Gehäuse“ leicht verkratzt. Die GUI ist sehr übersichtlich, auch was die Parameterzahl betrifft. Das soll aber nicht negativ verstanden werden. So kann ein Solina-Sample mit deutlich mehr Parametern als beim Original bearbeitet werden, ein Polymoog-Sample ist etwas weniger aufwändig programmierbar, aber mein erster Eindruck war sofort, dass man nicht mehr braucht, denn es geht hier um Streicherorgeln.

Bewegen wir uns zuerst im Bereich der Tastatur. Links neben der 4-Oktaven-Tastatur befinden sich die Patch-Auswahl, der Save-Button und der Pitch Bend Range-Regler. Ebenso können Sie hier nach Aufklappen eines entsprechenden Menüs Ihre MIDI- und CC-Zuweisungen einsehen bzw. generieren.

-- MIDI Learn für die beiden Layer (rot/grün) und global (grau) --

— MIDI Learn für die beiden Layer (rot/grün) und global (grau) —

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Klangbeispiele
Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Endlich ist der VSM da. Hoffentlich schieben die ne Demo nach.

  2. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Coole Sache! Aber die für mich schönsten Strings fehlen leider, nämlich die des VP-330 Vocoder Plus. Bladerunner läßt grüßen ;-)

    • Profilbild
      a.jungkunst AHU

      Für alle, die die VP330-Sounds vermissen: Diese gehören zur erweiterten Ausstattung des GForce M-Tron und zur Grundausstattung des GForce M-Tron Pro!

  3. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Ich wollte schon sagen ! Die VP-330 Strings sind einfach vergessen worden. Tolle Kiste die ich ein bisschen vermisse.

  4. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Na endlich – neue Demo-Aufnahmen! ;-) Aber: leider arbeitet VSM nur mit gesampelten String Sounds – der String-Chorus-Effekt leidet darunter (keine Phasengleichheit bei mehreren Tönen). Besser wäre eine virtuelle Emulation dieses Chorus-Effekts gewesen. Hoffen wir auf den Markt belebende Mitbewerberprodukte von Arturia oder Native Instruments… ;-)

  5. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Hab die VSM Software seit gestern.
    Da ich nahezu alle Strings im Original hier habe ich einen direkten A:B Vergleich.
    – bei allen Keyboards können die Anteile von Cello, Viole, Strings stufenlos beigemischt werden, die kann die Software leider nicht
    – Beim ELKA Rhapsody wird der eigentliche Charme des Gerätes durch ein Mischung aus Strings und Piano sowie Cembalo erzeugt. Dies ergibt den typischen TD Sound. Die VSM Software verfügt nur über die String Sektion. Piano und Cembalo fehlen komplett. Somit ist der TD Sound nicht möglich.
    – Das gleiche gilt für den Crumar Multiman
    – Der Logan String ist völlig daneben! Ich gehe davon aus, das eine defektes Gerät als Master benutzt wurde. Der Logan hat drei Chorsueinheiten, die in unterschiedlichen Geschwindigkeiten laufen, wenn eine ausfällt klingt alles nach Kirchenorgel. Dies ist hier leider der Fall

    Hajo

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      AMAZONA Archiv

      Danke für die Einschätzung des Logan, da fehlte mir der persönliche Eindruck! Zum ELKA und allgemein: Es geht hier um String Machines, nicht darum, was sie sonst noch können, also fehlen auch bestimmte Klanganteile. Der TD-Sound ist keine Referenz. Nicht alle Sounds können stufenlos dazu gemischt werden, Beispiel Solina (Violin/Viola/Trumpet/Horn – An oder Aus! Tipp: Layer A oder B entsprechend belegen und per MIDI-CC dazu mischen. Das VSM versteht sich als Wiedergabe-Tool für String Samples und besticht durch eine eigene GUI.

  6. Avatar
    AMAZONA Archiv

    – Choruseinheit:
    o Der Stringsound wird dadurch erzeugt, dass alles Tasten übe drei Eimerkettenspeicher (BBD Bucket Brigade Bridges) laufen. Diese werden pahsenverschoben mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten angesteuert (0,6 HZ, 16 Hz). Der Gesamtsound läuft dann durch diesen Chorus. Genau wie Robert Sigmuntowski schon geschrieben hat, darf dieser Chorus nicht mit gesampelt werden. Er muß separat hinter die Tonerzeugung gelegt werden. Ansonsten klingt es nie wie das Original.

    Hajo

    • Avatar
      AMAZONA Archiv

      Dafür hat VSM eine Ensemble-Einheit. Das es NICHT einfach ist, diese String Machines eben wegen dieser vorhanden internen Modulationen zu sampeln ist eigentlich hinlänglich bekannt. Lassen sich die Chorus-Einheiten am Original abschalten, ist das auch gemacht worden. Diese originalen Chorus-Einheiten lassen sich übrigens auch nicht über einen Kamm scheren, sie sind auch pro Modell unterschiedlich. Ich behaupte weiterhin, dass die GForce-Leute einen guten Job gemacht haben. Wer die absolute Emulation eines Instruments sucht, sollte von allen emulierenden VSTi die Finger lassen

  7. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Und es gibt sie doch, die deutsche Nörgelmentalität. Wer behauptet, Software würde nie wie das Hardware Original klingen, kann für diese Erkenntnis nun wirklich keinen Nobelpreis beanspruchen. Ich kenne persönlich genügend Keyboarder, die beim Klang des VSM ihr persönliches Déjà-vu hatten und sich … im Gegensatz zu manch anderem… über den überaus fairen Preis freuen.

    • Avatar
      AMAZONA Archiv

      Ach ja… das Nörgeln… hier geht's einfach nur um persönliche Ansichten, nicht um gesellschaftlich relevante Nörgeleien. Einige juckt's nicht, wenn der String Ensemble Chorus aus dem VSM keine Phasengleichzeit erzielt, weil er aus Samplesätzen entsteht. Einige andere juckt's doch. Das ist so wie die Diskussion über 3- oder 4-lagiges Toilettenpapier – Preis contra Exquisität im Wischvorgang. Da Musik und alles, was damit zu tun hat, Spaß macht, sollte es auch diesem Comment-Schlagabtausch heißen: "Lächeln und winken!". In diesem Sinne auf weitere heitere Kommentare hoffend und einen schönen Abend wünscht

      Sigmuntowski

  8. Avatar
    AMAZONA Archiv

    (Anmerkung für die Leser: Die Ensemble-Einheit der VSM ist kein „Ensemble“ im Sinne eines String Ensemble, sondern lediglich eine Detune-Funktion a la Unisono.) – Klar haben die Jungs von GForce gute Arbeit gemacht, ohne Zweifel. Alle hier stehenden Kommentare von Musikern, die seit Jahren oder Jahrzehnten mit echten String Ensembles arbeiten, dienen ja auch nur dazu, aufzuzeigen, woran es bei einer Softwareemulation von String Ensembles hapern KANN; dass Software den String Ensemble Chorus RICHTIG emulieren kann, zeigen z.B. diverse Patches für Reaktor und Reason. Ich denke, früher oder später wird eine der großen Firmen (NI, Arturia etc.) ein komplett sampleloses, virtuelles Solina auf den Markt bringen – dann sieht’s für VSM eng aus… ;-)

  9. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Waynes Interessiert…. diese Woche um 50 % reduziert

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