Die Soundgarden Signature!
Welch schönes Thema doch Gitarren sind, nicht wahr? Meist sechs Saiten, gespannt auf etwas Holz … sie verbreitet seit Jahrzehnten, ja teilweise seit Jahrhunderten Freude und wunderbare Klänge. Seit der Entwicklung und Verbreitung der E-Gitarre im 20. Jahrhundert ist sie aus kaum einem Genre noch wegzudenken. Auch wenn die Tage der Guitarheros etwas gezählt sind (kommt bestimmt wieder), so bauen verschiedenste Hersteller nach wie vor großartige Instrumente und optimieren diese immer weiter, da das Instrument nach wie eine sehr große Rolle in der Musik spielt. Mit Kim Thayil (Soundgarden) hat Guild Guitars einen renommierten Artist an Bord. Heute schauen wir uns mal das neue Signature-Instrument etwas genauer an. Viel Spaß mit der GUILD Polara Kim Thayil WG. Let’s unbox this beauty.
Inhaltsverzeichnis
UNBOXING – GUILD Polara Kim Thayil WG, E-Gitarre
Das Instrument wird per Post im Versandkarton ohne Koffer oder Softbag geliefert. Der Gitarre liegen im Karton bei: Specs Karte, Garantiekarte, Anleitung und ein paar Picks.
Let’s check some specs … what’s inside!
SPECS & FACTS – GUILD Polara Kim Thayil WG, E-Gitarre
Die Gitarre hat eine Mensur von 628 mm (24,7″) und wiegt 3,5 kg. Der im Finish „Vintage White Gloss“ lackierte Korpus des Instruments ist auch Mahagoni gefertigt, ebenso der Kim Thayil Slim C Hals. Auf diesem liegt ein Palisandergriffbrett mit 22 Jescar 43080 Bünden mit Ivory ABS Binding, das von Perloid-Block-Griffbretteinlagen vervollständigt wird, für die gute und einfache Orientierung (und natürlich den sexy Look). Am 1. Bund weist der Hals eine Stärke von 20,5 mm auf, am 9. Bund sind es 21,8 mm. Der Griffbrettradius betägt 12″ (305 mm). Wandert man den Hals hinauf, so gelangt man zum Knochensattel mit einer Sattelbreite von 42 mm (1,65″). Auf der Kopfplatte befinden sich sechs Grover Rotomatics Stimmmechaniken. Wandert man auf den Saiten hinab, enden diese an einem Guild Tune-O-Matic Steg und Compensated Stopbar Tailpiece. Hier werden die Saiten befestigt, die Saitenhöhe und Bundreinheit eingestellt. Der Bridge-Saitenabstand beträgt 2″ (50 mm).
Der Korpus ähnelt einer Gibson SG, ist aber mit seinen gut 35 mm etwas dicker.
Auf der Guild Polara Kim Thayil WG wurden zwei Guild HB-1 Dual-Coils Tonabnehmer verbaut. Diese sind via einem 3-Wege-Schalter miteinander verbunden und mit einem Phase-Switch ausgestattet. Dieser schaltet die Pickups entweder In-Phase oder Out-of-Phase. Somit stehen weitere Sounds zur Verfügung. Des Weiteren gibt es pro Pickup je ein Volume- und ein Tone-Poti, mit denen die Tonabnehmer unabhängig voneinander eingestellt werden können.
Als weitere Farbe ist Hochglanzschwarz erhältlich.
Die Hardware des Signature-Instruments von Kim Thayil (Soundgarden) ist hier komplett in Gold ausgeführt.
Die Gitarre kommt ab Werk mit D’Addario EXL110-Nickel Wound Regular Light (.010″ – .046″) besaitet.
PRAXISTEST 1: HANDLING – GUILD Polara Kim Thayil WG, E-Gitarre
Nimmt man die Gitarre in die Hand, fühlt sich das sehr gut an! Das Gewicht ist sehr angenehm, sowohl auf der Oberschenkel, als auch am Gurt. Der Hals schmiegt sich geschmeidig an die Hand an und auch die Korpusform ist sehr komfortabel. Die Potis sind nicht störend im Weg, aber gut zugänglich. Alles wunderbar.
Beim Stimmen dann der erste kleine Minuspunkt: Die Mechaniken arbeiten an sich gut, aber machen ein sehr präzises Stimmen nicht so komfortabel. Hier wäre etwas mehr Feinschliff bei den Mechaniken (und Sattel) schön gewesen. Keine Frage, mal bekommt das Instrument gut in Stimmung, aber man muss ein paar Mal öfter drehen als bei anderen Instrumenten. Nichtsdesto trotz überwiegend im Handling die positiven Seiten. Das Instrument macht auch ohne Amp schon eine Menge Freude, lässt sich sehr gut bespielen, bis in hohe Lagen! Hier warten Riffs und Soli auf einen.
Klanglich hört man sehr klare, gut aufgelöste und dabei kompakte Akkorde. Mit einer guten Portion Sustain und direkten Ansprache bleiben keine Wünsche offen. Wie ist das denn dann am Amp:
Let’s hear some sounds!
PRAXISTEST 2: SOUNDS – GUILD Polara Kim Thayil WG, E-Gitarre
Schließt man die Polara an einen Amp an, offenbaren sich die Möglichkeiten des Phase-Switches und der vier Drehpotis. Die entstehenden fünf Grundsounds In- und Out-of-Phase lassen sich mit Volume und Tone pro Pickup weiter anpassen. Gerade die Out-of-Phase-Sounds sind nicht so „belegt“ und bieten damit eine tolle Basis für Experimente und „ungewöhnliche“ Gitarrensounds! Das gefällt!
CLEAN SOUNDS
Im cleanen Bereich hört man sehr deutlich, was die einzelnen Positionen so machen. Ob man mit unverzertten Sounds die etwas klirrenden Out-of-Phase-Sounds mag, bleibt Geschmacksache. Ich persönlich finde, dass man diese durchaus im richtigen Kontext einsetzen kann. Die Neck- und Bridge-Position sowie die Mittenposition In-Phase sollten aber in jedem Fall auch unverzerrt überzeugen.
Die Reihenfolge in den Klangbeispielen ist immer zweimal Neck-Middle-Bridge (im ersten Durchgang im Out-of-Phase-Modus und im zweiten In-Phase).
MID GAIN SOUNDS
Schaltet man etwas Gain hinzu, glänzt das Instrument noch mehr. Ja, hier fühlt sich die Polara wohl. Die Klarheit und Direktheit überzeugen sehr. Riffs matschen nicht und werden sich sicherlich hervorragend im Bandsound einfügen, ohne beispielsweise dem Bass in die Quere zu kommen. Offene Höhen geben dem Instrument obenrum eine wunderbare Klarheit.
HIGH GAIN SOUNDS
Auch mit (breiten) High-Gain-Brettsounds kommt die Gitarre hervorragend klar. Hier lassen sich auch die im cleanen Bereich etwas klirrenden Out-of-Phase-Sounds gut einsetzen, um den Sound zu formen.
Auch im Lead-Bereich macht die Polara ein tolles Bild. Deutlich, direkt, präsent, klar, aber nicht schneidend wird sie sich gut durch eine Band durchsetzen und die Soli glänzen lassen. Auch hier wieder ohne zu matschen, aber gleichzeitig mit Volumen. Sehr toll, macht ein bisschen süchtig.
Alle Klangbeispiele wurden in folgender Signalkette angefertigt:
Guild Polara Kim Thayil WG -> Universal Audio Apollo Twin X Interface -> NeuralDSP Plug-ins (Morgan Amp Suite & Archetype: Plini X) -> Steinberg Cubase 12 PRO
Es kamen keine EQs, Kompressoren und andere Plug-ins zum Einsatz.