Sound/Praxis
Ganz klar, bei einer Gitarre in diesem Outfit erwartet man natürlich auch einen Sound nahe dem optischen Vorbild, der Gibson Les Paul. Dennoch zeigt sich schon beim ersten, trockenen Anspielen, dass die Ultra Swede Limited ein kräftigeres Mittenbild liefert. Zu sagen „spritzig“ wäre vielleicht etwas übertrieben, dennoch zeigt die Lindenkonstruktion mit dem Ahornhals einen doch komplett anderen Grundsound als die berühmten Gibson Modelle. Das Sustain ist ausreichend, das Schwingungsverhalten ist grundsätzlich als ausgewogen zu bezeichnen. Das Shaping des Halses ist sehr moderat ausgefallen und eher als flach und breit, denn klobig zu bezeichnen und erinnert irgendwie an die Wizard-Hälse der Ibanez RG-Serie. Dass die Rückseite lackiert ist, stellt allerdings einen kleinen Wehrmutstropfen dar, denn viele Musiker schätzen doch eher das „holzige Gefühl“ eines unbehandelten bzw. matt lackierten Halses. Im Zweifel sollte das aber jeder selbst ausprobieren.
Die beiden Humbucker sind absolut in der Lage, den akustischen Grundsound des Instrumentes in elektrischen Sound umzusetzen. Wie ja bereits weiter oben angedeutet, besitzen sie einen kräftigen Output und bieten eine breite Basis für viele Musikstile, sei es nun der klassische Blues oder Jazz, bis hin zum Metal-Brett. Nicht ganz überzeugen kann allerdings die Single Coil-Schaltung, die aus den verbauten 62-4-Humbuckern keine reinrassigen Single Coils machen und zudem noch durch ein konstantes Brummen auffallen. Freunde von funkigen Sounds sollten deshalb vielleicht besser einen Bogen um die Ultra Swede machen, zumal auch die Konstruktion der Gitarre mit dem geleimten Hals nicht unbedingt die beste Basis für knackige und dynamische Funk-Sounds darstellt.
Kleinere Abzüge gibt es dann noch beim Werks-Setting zu vermelden, das nicht unbedingt optimal ist. Aber mit ein paar wenigen Handgriffen lässt sich auch das ganz gut in den Griff bekommen. Der Hals und auch die Bundstäbchen bieten durch ihre gute Verarbeitung ideale Vorraussetzungen für eine flache, schepperfreie Saitenlage, so dass auch Freunde modernerer Spielarten wie Sweeping und Tapping hier schnell ihr Wunsch-Setup hinbekommen dürften.
