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Test: Beetronics Seabee Harmochorus, Modulation Effektpedal

Next Level Chorus!

16. Mai 2023

Test: Beetronics Seabee Harmochorus, Modulation Effektpedal

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Beetronics ist eine kleine Pedalschmiede, die im Herzen von Kalifornien Pedale in Handarbeit schmiedet. Gegründet von Musiker*innen, Journalist*innen, Architekt*innen und einem Hund versprechen sie, einzigartige Pedale mit Liebe zu kreieren. Nachdem die amerikanische Firma mit Pedalen wie dem Overhive oder Zzombee in den letzten Jahren schon auf sich aufmerksam gemacht hat, bringen sie jetzt mit dem Seabee ihr zweites analoges Modulationspedal auf den Markt. Beetronics wollen bei ihren Effektgeräten immer einen Schritt weiter gehen und so haben wir es hier nicht mit einem normalen Chorus zu tun, sondern mit einem Multi-Chorus. Bezeichnet wird das als Harmochorus, der neben Bucket-Brigade Chorus-Sounds auch noch nie dagewesene Pitch-Shifting-Modulationen unter der Haube haben soll.

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Beetronics Seabee Harmochorus
Beetronics Seabee Harmochorus
Kundenbewertung:
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Es ist schön, wenn Hersteller von Effektgeräten mit der Zeit gehen, um neue Welten zu erschließen, anstatt den zweihundertneunundvierzigsten Klon auf der Basis eines Boss CE-1 auf den Markt zu werfen, um dann zu behaupten, dass hiermit das Rad neu erfunden wurde. In Zeiten, in denen musikalisch quasi alles schon einmal gesagt wurde und Künstliche Intelligenz mittlerweile in der Lage ist, nahezu jeden Stil perfekt zu kopieren, sind es vielleicht diese Pedal-Designs, die das Ganze noch interessant halten. Mal sehen, was uns mit dem Beetronics Seabee gleich so um die Ohren summt.

Unboxing des Beetronics Seabee

Das Pedal kommt in einem ansprechenden schwarzen Karton mit goldener Schrift. Im Inneren befindet sich dann, wie ein leckeres Stück Kuchen vom Konditor in schickes Papier eingewickelt, das Pedal. Ich bin erst mal überrascht, es wirkt größer als ich es mir vorgestellt hatte. Das Pedal ist aber aufgrund seiner Optik ein echter Hingucker! Hier wurde nichts bedruckt, sondern das Pedal direkt mit einer Reliefplatte versehen, auf der alle Beschriftungen eingefasst sind. Wow! Mit dabei sind zwei Sticker, ein Beetronics Pick und der unfassbar liebevoll gestaltete „Tone Fishing Guide“ (zu Deutsch auch Bedienungsanleitung genannt). Es ist zu erwarten, dass der Guide bei dieser Art von Pedal wahrscheinlich des Öfteren herangezogen werden muss und so ist es sehr schön zu sehen, dass hier wirklich ausführlich beschrieben wird, wie das Pedal funktioniert! Leider ist das gerade bei kleinen Herstellern nicht immer der Fall, daher hier auf jeden Fall Daumen hoch.

Facts & Features

Obwohl ich beim Auspacken kurz von der Größe des Seabees überrascht war, gewöhne ich mich schnell daran, und beim Blick auf die Maße kehrt wieder Ruhe ein. In einem Metallgehäuse untergebracht bringt es mit 140 x 91 x 70 mm (B x T x H) nur rund 500 g auf die Waage. Die große Status-LED und die beiden klickfreien Schalter wirken sehr wertig. Alle Anschlüsse sind an den Seiten angebracht, somit bleibt die Rückseite kabellos. Hier befinden sich rechts der Monoeingang sowie der Anschluss für ein Expression-Pedal oder MIDI via TRS, auf der Linken Seite die beiden Ausgänge (Stereo) sowie der Netzteilanschluss. Die weiteren wichtigen Features sind:

  • analoger Signalweg mit Bucket-Brigade-Technologie
  • 3 Chorus-Modi / 3 Harmochorus-Modi
  • Pitch-Shifting-Chorus mit Arpeggios und zufälligen Mustern
  • Ramping- und Tap-Funktion
  • 16 Onboard-Presets, Tap-Tempo, MIDI, Expression und mehr
  • wählbarer Eingangspegel (unterstützt Gitarre, Bass, aktive Pickups, Synthesizer und mehr)
  • Stromversorgung: 9 V, 250 mA

Das Pedal verfügt über drei Regler auf der Oberseite. Ramp, Rate und Depth. Darunter befinden sich drei Schalter, die jeweils mit unterschiedlichen Auswahlmöglichkeiten aufwarten. RAMP bietet die Wahl zwischen drei unterschiedlichen Rampenformen, MODES lässt zwischen drei verschiedenen Chorus-Arten hin und her schalten und EFFECT wählt zwischen Chorus und dem einzigartigen Harmochorus Mode. Fast jeder Regler besitzt außerdem einen alternativen Parameter. Insgesamt muss man sagen, dass die Bedienoberfläche mit den zahlreichen Doppelbelegungen der Schalter und Potis nicht gerade sehr intuitiv wirkt. Ein Blick in den „Tone Fishing Guide“ ergibt hier also wirklich Sinn. Komplettiert wird das Ganze durch zwei LEDs, welche die Betriebsarten und die Modulationsgeschwindigkeit anzeigen, sowie die vier Preset Indikatoren.

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Funktionsweise des Seabee

Das Pedal verfügt über jeweils vier Bänke à vier Presets, die farblich von einenander getrennt sind. Presets 1-4 (rot) und 5-8 (gelb) sind mit acht Factory-Presets belegt, die restlichen zwei Bänke (orange und grün) stehen für User-Presets bereit. Zudem gibt es einen sogenannte Live Mode (der als weiteres Preset angesteuert werden kann), in dem alle Parameter der momentanen Reglerstellung folgen. Man fährt also auf Sicht. Unterteilt ist das Pedal im Prinzip in die beiden Modi Chorus und Harmochorus, die jeweils wiederum in drei unterschiedliche Modi unterteilt sind. Diese Modi lassen sich durch die unterschiedlichen Parameter nun verändern und anpassen. Besonderes Feature ist die Ramp-Funktion, die in allen Modi zur Verfügung steht. Hier lässt sich die Modulation durch verschiedene Formen, Geschwindigkeiten und Tap-Funktionen modulieren.

Chorus-Mode des Modulationspedals

Huiuiui, eine ganze Menge Holz! Wir begeben uns erst mal in den Live-Mode und schauen, was der Chorus-Mode so zu bieten hat. Hier hat man mit Roto, Depth und Sting drei verschiedene Chorus-Arten, die sich erst mal relativ klassisch über die Regler Ramp, Rate und Depth sowie mittels langem Betätigen des Bypass-Schalters auch über die alternativen Parameter Tone, Mix und Feedback einstellen lassen. Die Klangbeispiele wurden so aufgenommen, dass bei jedem ab ca. der Hälfte der Ramp-Fußschalter gedrückt wird, um zu demonstrieren, welche Funktion hier im jeweiligen Mode anliegt.

Harmochorus-Mode des Seabee

Der Harmochorus-Mode beherbergt die drei Modi Dual, Arp und Mad. In diesen drei Modi fungiert der Deph-Regler als Wahlschalter für die 12 Pitch-Harmonien, die der Seabee zu bieten hat. Über den Regler Ramp können hier als alternativer Parameter verschiedene rhythmische Patterns ausgewählt werden. Auch hier wird pro Klangbeispiel der Ramp-Fußschalter betätigt.

Okay, hier geht ja wirklich einiges Verrücktes ab. Was schnell klar wird: Dem Pedal interessante Sounds zu entlocken, ist absolut kein Problem. Im Griff zu haben, was man wirklich macht und vielleicht eine musikalische Vision umzusetzen, erfordert dagegen schon eine gewisse Einarbeitungszeit. Diese Kiste ist komplex! Widmen wir uns zuguter Letzt den Factory-Presets und schauen mal, was sich die Menschen von Beetronics hier so haben einfallen lassen.

Die Möglichkeiten scheinen endlos zu sein! Und das war erst mal nur in Mono! Für den Stereobetrieb haben Beetronics hier zwei Settings parat. Setting 1 hat das Wet-Signal auf beiden Seiten des Stereobildes, Setting 2 dagegen das Wet-Signal nur auf einer Seite, das Dry-Signal auf der anderen. Klingt dann so:

 

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Fazit

Mit dem Seabee Harmochorus haben Beetronics wirklich einen Schatz erzeugt für alle, die auf ausgefallene Sounds stehen! Die Qualität und das Konzept gefallen sehr gut! Das  kompakte Design des Pedals ist allerdings Segen und Fluch zugleich, da dadurch die Übersichtlichkeit etwas leidet. Jedoch mit der sehr guten Dokumentation und etwas Zeit bekommt man unglaublich viele Parameter, um tatsächlich nie dagewesene Sounds zu erzeugen, vor allem durch die Echtzeitparameter der Ramp-Funktion. Das ist wirklich mal etwas Neues, der Preis dafür ist allerdings auch saftig.

Plus

  • ausgefallener Sound
  • analoger Signalweg
  • unglaublich viele Einstellmöglichkeiten
  • Ramp-Funktionen
  • Individualität
  • Design

Minus

  • sehr komplex
  • Preis

Preis

  • 459,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
    • Profilbild
      ollo AHU

      @mofateam Immerhin mal wieder ein Stereoausgang, gab ja genug Beispiele in letzter Zeit, bei denen selbst Reverb oder Chorus nur als Monoeffekt vorhanden waren.

  1. Profilbild
    defrigge AHU

    Klingt für mich sehr dumpf und dunkel. Die ungewöhnlichen Einstellungsmöglichkeiten machen das nicht wieder gut, und der absurd hohe Preis ist dann erst recht nicht gerechtfertigt.

    • Profilbild
      ctrotzkowski

      @defrigge …finde ich auch.
      „… nie dagewesene Sounds „?
      Da wird wohl niemand im Publikum aufstehen und sagen: „Wow, in dem Song gibt es ein Chorus-ähnliches Störgeräusch, dass ich noch nicht kannte!“
      Na gut, wieder ein richtig teures Teil für LoFi Fans. Und ok, es ist ein Chorus mit erweiterten Regelbereichen…

  2. Profilbild
    Pmoki

    Ich hätte bitte gerne nur das hübsche Gehäuse für mein Angeber Pedalboard
    Danke

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