Der positive Eindruck setzt sich auch bei der Hardware fort. Die in Cosmo-Black gehaltene Hardware der ART 300-BBC sieht nicht nur verdammt gut aus, sondern überzeugte auch während der Testphase durch absolute Stimmstabilität der gekapselten Mechaniken aus eigener Fertigung, sowie der Möglichkeit, den rechten Handballen bequem auf der Steg-/Tailpiece-Konstruktion (von Ibanez Gibraltar III Bridge sowie Quik Change III Tailpiece genannt) zu platzieren. Und wenn sich im Design der Artist-Baureihe im Laufe der Jahrzehnte auch einiges geändert hat, die Kopfplatte hat immer noch die Gleiche geblieben.
Als Pickups wurden für die ART 300-BBC die Ibanez-eigenen Modelle LZ1-N (H) in der Hals- und ein LZ1-B (H) in der Position am Steg ausgewählt. Sie sind aktiv ausgeführt, und somit darf sich die Metal-Fraktion schon mal auf eine gehörige Portion Output-Power gefasst machen. Gesteuert werden die Tonabnehmer über einen 3-Way-Switch, der in Frontposition den vorderen, in Mittelposition beide und in der hinteren Position den Bridge-Humbucker auswählt, ziemlich simpel also. Analog dazu erscheint ebenso simpel die Klangregelung, welche von drei Potis gesteuert wird: einen Volume für jeweils einen Pickup und einen gemeinsamen Tone-Regler, that’s it. Und auch hier in der „Elektro-Abteilung“ gibt’s keinen Grund zur Klage, die Potis wie auch der Schalter wirken durchaus vertrauenserweckend und funktionieren so wie man es sich wünscht.
Sound/Bespielbarkeit
Verblüffend erscheint zuerst einmal das geringe Gewicht der ART 300-BBC, erwartet man doch beim Überstreifen von Les Paul-Typ Gitarren erst einmal ein mehr oder weniger starkes „Ziehen“ im Nackenbereich. Ganz im Gegensatz dazu präsentiert sich die Ibanez geradezu als Fliegengewicht und lässt einen somit auch längere Gigs verspannungsfrei überstehen. Das Werks-Setting ist als o.k. wenn auch nicht perfekt zu bezeichnen, dank des gut geshapten Halses lässt sich das Instrument straight out of the box aber gut bespielen. Die Tonansprache ist trocken angespielt sehr laut, knackig und direkt, ein Verdienst der Ahorndecke, die für diesen nötigen Punch sorgt. Deadspots, Schnarrer oder ähnliches sind an keinem Teil des Halses auszumachen, und dank der gut abgerichteten Bundstäbchen und dem ausreichend groß gefräste Cutaway lässt sich der Hals mühelos bis zum 22. Bund beackern.