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Test: Ibanez, RG08LTD JPB, E-Gitarre

(ID: 2830)

Sehr gelungen sind hingegen die direkten Verschraubungen der Tonabnehmer aus eigener Herstellung. Es handelt sich um die V7/V8 – Modelle, die typischerweise nur in den bedeutend teureren Modellen aus der Prestige-Reihe verbaut werden. Sie kommen aber im völlig neuen Gewand mit Cover aus grau-schwarzem Kunststoff daher und erinnern somit an alte Bekannte aus dem Hause EMG.

Das durchsichtige Schlagbrett aus Plexiglas hat daher reine Zierfunktion. Die eingearbeiteten Kirschblüten sollen laut Ibanez an Schnitzarbeiten erinnern und sind im Kontext der Kontraste aus Schwarz und Gold mit Sicherheit das optische Highlight der Gitarre.

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Auch die Hardware macht insgesamt einen sehr soliden Eindruck: Das von Ibanez selbst entwickelte Edge III– Vibrato ist weitaus stimmstabiler als die meisten lizensierten Floyd Rose- Kopien. Die Feinstimmer arbeiten sehr präzise und gleichmäßig. Leider ist das bei den Mechaniken nicht der Fall, denn diese laufen zu leichtgängig und unregelmäßig. Durch die Locking Nut fällt das zwar nicht ganz so schwer ins Gewicht, aber hier gibt es durchaus hochwertigere Lösungen. Potis, 5-Wege-Schalter und insbesondere die Klinkenbuchse sind dafür umso positiver hervorzuheben. Ein Blick ins Elektronikfach offenbart zudem sehr ordentliche Löt- und Abschirmarbeiten. Auch das Gesamtpaket kann sich sehen lassen: Schönes Ibanez Gigbag, ein Gurt und das passende Werkzeug für den reibungslosen Umgang mit dem Tremolo sind ebenso vorhanden wie eine Besaitung mit D`Addario XL Strings.

1_RG08 Schlagbrett.jpg

Praxis

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Die japanische Schönheit präsentiert sich sowohl am Gurt als auch im Sitzen mit einer idealen Ausgewogenheit. Der hohe Spielkomfort wird dabei nicht nur durch die Form des Halses gewährleistet, der für ultraflache Ibanez-Verhältnisse angenehm griffig ausfällt. Denn auch die matt versiegelte Halsrückseite leistet hier einen wesentlichen Beitrag und überzeugt durch ein naturbelassenes Spielgefühl. Die Potis verfügen über einen sehr gleichmäßigen Regelweg, die Klinkenbuchse sitzt bombenfest und mit dem Tremolo lassen sich Töne butterweich nach oben und unten ziehen. Verstimmungsprobleme nach exzessivem „Dive-Bombing“? Fehlanzeige! Wer jedoch beim Abdämpfen gerne den Handballen auf die Brücke auflegt, sollte Vorsicht walten lassen, denn hier sind leichte Stimmungsschwankungen schnell passiert.

Doch nun zu den Klangeigenschaften der Lady. Schon im Trockentest überrascht der mittige, basslastige Ton. Auch wenn es der Eindruck weiblicher Eleganz nicht vermuten lässt, die RG08 ist mit satten 4 Kilo Gewicht alles andere als zierlich. Das wirkt sich auch positiv auf das gesunde „Sustain“ der Gitarre aus. Die klangliche Ausgangsbasis ist mit dem eigentlich eher mittelschweren Lindenkorpus zwar im warmen Bereich angesiedelt, jedoch erinnern die Gewichts- und Klangeigenschaften eher an schwereres Holz wie Esche. Am Amp angeschlossen setzt sich der Höreindruck fort: Sehr mittig, und damit auch bei High-Gain sehr durchsetzungsfähig mit ordentlich Tiefendruck. In den Höhen hält sich die Dame jedoch ziemlich zurück und punktet nicht gerade mit Obertönen, Brillanz und knackiger Ansprache. Dafür stimmt das Tiefenfundament um so mehr. Wer einen Sound mit strammen Bässen und dennoch sauberer Klangdefinition sucht, sollte hier voll auf seine Kosten kommen. Die leistungsstarken V7– und V8-Humbucker gehen kräftig zur Sache, sodass bei extremen Gain und Basseinstellungen mit deftigen 15,40 kOhm am Steg der Mulm nicht ganz ausbleibt. Aber gerade so kommen aufgrund der geringen Bissigkeit stark komprimierte Leadsounds umso wärmer und sahniger. Der Halshumbucker ist mit einer mäßigen Ausgangsleistung (9,35 kOhm) ein wenig zahmer und klingt im direkten Vergleich etwas offener. Die Mittelstellung liefert gute Cleansounds mit ausreichend Definition, auch wenn frischer Ton, Dynamik und Spritzigkeit nicht gerade die Paradedisziplinen des Instruments sind.

-- RG08 Headstock --

— RG08 Headstock —

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Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    ist diese Gitarre eine reine Metallgitarre oder kann man auf ihr
    auch Stücke von jimi hendrix spielen?

    • Profilbild
      m.ziegenhain

      Hi, authentischer Hendrix Klang ist nicht unbedingt die Paradedisziplin der Gitarre, allerdings würde ich Sie auch nicht als reines Hard´N´Heavy Instrument abstempeln! Aber auch wenn die Klangvielfalt nich† ganz so breitgefächert einsetzbar ist, lässt sich doch eine schöne Palette an Sounds abrufen. Sie sind geprägt durch die Massivität des Lindekorpus und daher tendenziell eher im Bereich der tieferen Frequenzen stark, als in klaren Höhen oder besonders reichem Obertonspektrum – Wenn das berücksichtigt wird, kann man mit dem Instrument nicht so stark daneben liegen.

      Gruß, Matze

  2. Avatar
    AMAZONA Archiv

    ich will mir diese Gitarre an weinachten kaufen. Gibt es sie dann
    noch auf lager?

    • Profilbild
      m.ziegenhain

      Könnte schwierig werden, da sie als Sondermodell recht stark limitiert ist – Ich weiß nicht, wie´s momentan aussieht, allerdings würde Ich nicht zu lange warten!

      Gruß, Matze

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