Ibanez SA560MB-ABT – Sound & Praxis
Akustischer Grundsound und Handling
Trocken angespielt überrascht die SA560MB-ABT mit einem strahlenden und höhenreichen Klangbild und einer sehr guten Bespielbarkeit ab Werk. Die satinierte Halsrückseite wirkt wunderbar griffig und setzt der Greifhand keinen nennenswerten Widerstand entgegen, zudem ermöglichen die beiden weit ausgesägten Cutaways eine hervorragende Erreichbarkeit der Bünde hinauf bis zum allerletzten Bunddraht. In der Praxis zeigt sich jedoch ein kleiner Mangel in der Beschaffenheit der Bünde, denn ihre Oberflächen wurden nur unzureichend poliert, was zu mehr oder weniger starken Schabgeräuschen führt. Dieses Problem dürfte sich aber nach einer Zeit von selbst bzw. durch die Hand des Kunden erledigen. Bis es so weit ist, gehen eben Saitenzieher etwas schwieriger und nicht ganz geräuschlos vonstatten.
Etwas fehlt es der SA560MB-ABT an Sustain, das kann man aber nicht unbedingt auf den schlanken Body zurückführen, denn die Instrumente der S-Serie, zumindest die aus den höheren Preisregionen, überraschen immer wieder mit ihrem kräftigen Sustain, das man solch einer eher zierlichen Konstruktion gar nicht zutrauen würde. Hier gibt es also doch Unterschiede bereits beim Grundsound zu erkennen, trotzdem aber kann man mit dem Gebotenen schon eine Menge anfangen!
Elektrischer Sound
Das wird spätestens dann klar, wenn es an den Amp geht. Die DiMarzios ergänzen den fast schon „harfigen“ Grundsound der Gitarre gut und klingen in allen Variationen sehr ausgeglichen und zudem sehr nebengeräuscharm. Das betrifft vor allem die beiden Singlecoils, bei denen auch im Einzelbetrieb ein Einsatz mit Zerrsounds ohne Brummen prinzipiell nichts im Wege steht. Der Humbucker am Steg erledigt seinen Job ebenfalls gut und sorgt für druckvolle und präzise Riffsounds, somit kann auch diese Ibanez wieder mal für viele Stilistiken eingesetzt werden.
Doch genug der Worte, reinhören ist angesagt. Für die folgenden Klangbeispiele wurde die Ibanez SA560MB-ABT an meinen Orange Micro Dark + 1×12″ Vintage 30 Speaker angeschlossen. Vor der Box wurde ein AKG C3000 Mikro platziert, ehe die Aufnahme in Logic Audio erfolgte.
Klangbeispiele
Starten wir in Klangbeispiel 1 mit einem Cleansound, eingespielt mit der Position 2 des Wahlschalters. Aktiviert sind somit der Hals- und der mittlere Singlecoil.
Im nächsten Beispiel hören wir ebenfalls einen unverzerrten Sound, diesmal eingespielt mit dem mittleren Singlecoil in Verbindung mit dem Humbucker, der in dieser Schalterposition (4) ebenfalls auf Einspuler geschaltet wird.
Kommen wir zu den Overdrivesounds. In Klangbeispiel 3 ist nun ein angezerrter Sound mit dem mittleren Singlecoil zu hören. Erstaunlich differenziert geht es hier zur Sache und dazu noch ohne übermäßiges, lästiges Brummen.
Jetzt zu den Leadsounds. Im folgenden Klangbeispiel 4 ein Beispiel für den Sound des Steg-Humbuckers.
Wir reißen den Schalter komplett nach vorne – und hören im abschließenden Beispiel den Sound des Singlecoils am Hals. Mit ordentlich viel Gain!