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Test: Icon, QCon, USB DAW-Controller

(ID: 1260)

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Praxis

Das Bediengefühl ist ziemlich gut. Das Display ist ausreichend groß und auffällig ist, dass das gesamte Gehäuse auch im Vergleich zu den Mitbewerbern recht groß ausgefallen ist. An die weichen Silikontasten muss man sich kurz gewöhnen, aber man hat schnell den Druckpunkt herausgefunden. Nach sehr kurzer Einarbeitungszeit kann man z.B. Cubase nahezu vollständig vom QCon aus bedienen. Dabei kann der QCon natürlich nur so gut sein, wie das Mackie-Protokoll in die jeweilige DAW integriert ist. Für die anderen DAWs sind ausgestanzte Vordrucke beigelegt, die über die jeweiligen Tasten zu legen sind.
Umständlich ist, wie beim Original auch, die Auswahl und das Editieren von Plug-ins. Das können Maus und Novation Automap besser. Auch die Einstellung des Kanal-EQs ist zum Beispiel beim Steinberg CC121 deutlich besser gelöst.

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Die Audioanschlüsse sind nur aktiv, wenn das optionale Audiointerface eingebaut ist!

Die Audioanschlüsse sind nur aktiv, wenn das optionale Audiointerface eingebaut ist!

Das Jog-Wheel ist erstaunlich brauchbar. Auch wenn es etwas an mechanischer Stabilität vermissen lässt, ist es doch gewichtet und liegt angenehm in der Hand.
Ganz im Gegensatz dazu können mich die Faderkappen überhaupt nicht überzeugen. Sie wirken billig und fallen bei leicht unvorsichtigem Berühren auch sofort vom Fader ab. Das größte Manko der Faderknöpfe ist jedoch, dass sie nicht vollständig berührungsempfindlich sind, sondern nur in der Mitte, also wenn der Finger genau von oben auf die metallisierte Mitte fasst. Einen lässigen Schubs mit dem Finger quittieren die Motorfader mit glatter Ignoranz und fahren wieder auf den ursprünglichen Wert zurück. Das mag für einige wenige Anwendungsfälle sinnvoll sein und schützt gegen versehentliches Berühren, jedoch ist es für die meisten Fälle einfach nur störend. Ich bevorzuge jedenfalls eine vollständige Berührungsempfindlichkeit.
Auch wenn das Display erfreulich groß ist und auch im leicht diffusen und schummrigen Studiolicht gut ablesbar ist, erkennt man deutlich, dass die Beleuchtungsstärke des Hintergrundlichtes auf horizontaler Linie enorm schwankt. Einige Bereiche sind also deutlich heller, andere wiederum deutlich dunkler.

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Die Taster sind aus halbtransparentem Silikon gefertigt und sehen somit anders aus als auf manchen frühen Pressefotos. Optisch und haptisch machen sie einen guten Eindruck. Obendrein fühlen sie sich ordentlich an und klicken auch nicht lautstark, wie so manche Kunststofftaste, was der Arbeit mit Audio natürlich sehr entgegen kommt.

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Das Fehlen jeglicher Skalen an den Fadern ist beim Downmix von Musik nicht unbedingt störend. Möchte man allerdings pegelkorrekt produzieren oder zum Beispiel mal eben auf Zuruf eine Spur um 3 dB absenken, muss man immer am Bildschirm kontrollieren. Demgegenüber sind die Skalierungen der Fader bei den verschiedenen DAWs unterschiedlich, so dass eine Faderskala immer nur für eine DAW Sinn machen würde. Ich denke, aus diesem Grund hat sich Icon entschieden, diese einfach komplett entfallen zu lassen.

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Die Qualität der Motorfader ist die Gleiche wie bei Mackie, da es sich um die bekannten Alps Motorfader handelt. Die Ansteuerung schwächelt bei langsamen Faderfahrten, ist aber vom mechanischen Störgeräusch deutlich besser als bei den Behringer Controllern, die doch arg knattern.

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Fazit

Eine nahezu vollständige Mackie Control für 500 Euro? Wer mit den Qualitätseinbußen leben kann, die ein solcher Verkaufspreis der Firma Icon mit sich bringt, wird mit dem QCon sicherlich glücklich werden. Man darf nur keine ambitionierten Ansprüche haben, wenn man sich für das QCon entscheidet. In der Praxis funktionierte das QCon absolut zufriedenstellend. Manchmal musste ich auf einen der Knöpfe zwei mal drücken bis er reagierte, aber das ist auf Dauer nur eine Gewöhnungsfrage.

Plus

  • günstiger Preis
  • neun Motorfader
  • großzügiges Bedienfeld (größer als Mitbewerber)
  • Display
  • einfache Installation

Minus

  • Verarbeitung
  • Faderkappen (nur durch Austausch derselben behebbar)
  • Displayhelligkeit nicht homogen

Preis

  • UVP: 593,81 Euro
  • Straßenpreis: 499,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    markusd

    Wenn man sich einmal ausführlich damit beschäftigt hat muss man einsehen, dass diese Art Controller ohnehin nur gut aussieht, aber eigentlich unbrauchbar ist.

    Man ist mit der Maus und eingezeichneter Automation sehr viel schneller und präziser unterwegs, als mit jedem Controller. Für ein bisschen Fader-Feeling genügt ein Minicontroller wie der Presonus Faderport.
    Zudem sollte man sich mit den Shortcuts seiner DAW beschäftigen und diese ggf. individuell anpassen – das beschleunigt den Workflow und kostet nichts.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @markusd äh… Live? Im ziemlichen Dunkel? Im Stehen? Mit Maus und Keyboard-Shortcuts? Ganz zu schweigen von der Performance auf der Bühne… das sieht bestimmt ziemlich doof aus, wenn der Künstler die ganze Zeit seine Hände nur an Maus + Keyboard hat… DAS will ich sehen *lach*

      Die Maus ist ein 40-Jahre altes Relikt. Sie ist weder schnell, noch effizient, noch gesund. Da bin ich mit jedem Controller X-fach schneller – vor allem, wenn ich improvisiert spielen will.

      • Profilbild
        markusd

        Ich geh aber auch davon aus, dass die meisten dieser Controller ihren Platz im Studio finden …
        Live ist natürlich eine andere Baustelle …

    • Avatar
      AMAZONA Archiv

      @markusd Diese Verallgemeinerung kann man so nicht stehenlassen. Abmischen und Automationsmischen hat viele Ansätze. Vielleicht kommst du besser mit einem anderen Konzept zum Ziel. Das gilt aber nicht für alle Anderen zwingerdermaßen auch.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @markusd Es gibt ja auch nicht nur den Anwendungsbereich Musik.
      Ich z.B. bin momentan auf der Suche nach nem Controller mit Touch Motorfadern um Film Mischungen zu machen.
      Gerade in dem Bereich ist es einfach extrem störend mit der Maus zu Arbeiten da praktisch jede Spur mindestens 1-X Automationen besitzt. (Panorama, Lautstärke, FX Sends / Raumanteil usw.)

  2. Profilbild
    tompisa

    @markusd : Volle Zustimmung. Ich nutze seit Erscheinen das MagicPad von Apple und damit bin um den Faktor 10 (!) schneller als mit meinem bisherigen Euphonic MIx oder meiner vorheriger Emagic Universal .

  3. Profilbild
    fcd72

    Immer wieder hübsch anzusehen, wie Leute von Ihrere eigenen kleinen Welt und Meinung auf den ganzen Rest der Existenz schliessen müssen und es nicht schaffen sich Vorzustellen dass das Universum für andere ganz anders aussieht.

    Wenn solche Controller kategorisch unbrauchbar sind, wiso verkaufen sich dann so viele davon ???
    Könnte es sein dass Andere das völlig anders sehen?

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