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Test: iZotope Ozone 3

(ID: 3714)

 

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Ozone Alarm

Jedes einzelne Modul des Ozone ist f uml;r sich der Funktion nach schon mindestens einmal auf jedem gut sortierten PC vertreten. Interessant ist nun, wie die Summe der Tools in Ozone das Ergebnis formen können und wie gut das Analog Modeling selbst gestrickten PlugIn-Chains überlegen ist – beispielsweise im Vergleich zu einer ähnlichen PlugIn-Kette in Logic oder zu Sonic Worx Studio – dem etwas in die Jahre gekommenen Mastering-Programm für den Mac. Ich gehe in medias res, importiere eine Akustikgitarren-Sequenz in Logic und lasse sie erst einmal trocken, dann durch den Ozone EQ laufen. Jetzt inklusive Reverb, Multibanddynamics, Exciter bis zum Dithering-Modul. Das hört sich dann schon mal ganz fett an. Man merkt schnell das Potential: Die Klangverbesserung reicht von subtil bis dramatisch. Dieselbe Sequenz schicke ich parallel durch die Logic Effekte Channel EQ (mit ähnlichen Einstellungen), Space Designer, Multipressor, Exciter, Ad Limiter. Das Ergebnis klingt bedeutend härter.

Der Ozone-EQ hat seinen Grundcharakter der Version 1 behalten. Er hat 8 Snapshots in petto, lässt sich aber jederzeit mit eigenen Settings füttern. Er klingt in der Analog-Einstellung hervorragend weich und geschmackvoll. Ich bin versucht zu sagen, mindestens so gut wie mein UAD-Cambridge. Die starke Färbung eines Pultec ist nicht sein Ding. Auch mein guter alter analoger Tube-EQ von TLAudio färbt mehr. Ob in der Betriebsart ‚digital‘ oder ‚analog‘ – der Grundcharakter ist also analytisch, aber das ist kein Nachteil! Für viele Mixe (Dance/Pop) scheint mir der Ozone EQ die geeignetere Wahl zu sein. Für ein U2-Album würde ich vielleicht zu anderen Mitteln greifen. Es lassen sich einige ‚bekannte‘ und typische Kurven für den eigenen Mix als grafische Hilfslinien per Knopfdruck einblenden – angelehnt aus der Analyse kommerzieller CDs. Die Matching-Funktion erlaubt die Übertragung von Frequenzspektren der Lieblings-CD auf den eigenen Mix. Das klappt prima nach etwas Eingewöhnung. Die Match-Handhabung wurde nicht so intuitiv wie beispielsweise beim Firium von Elementar Audio Systems gelöst. Das Ergebnis ist dennoch überzeugend.

Der Multiband-Kompressor ähnelt sehr seinen Mitbewerbern und erledigt, ebenso wie der gut klingende aber sehr spartanisch ausgestattete Reverb, seine Aufgaben mit Wärme und Präzision.

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Der Exciter schlägt durch seine 3 Betriebsarten Retro (Anlehnung an den Ur-Aphex), Tube (etwas härter und granuliertere Arbeitsweise) bis zu Tape (hörbare Verzerrungen) in bis zu 5 Bändern den Sonic Worx Exciter und den mies klingenden Logic-Auffrischer locker aus dem Feld. Das Klangformungspotential ist definitiv größer als bei den meisten Mitbewerbern. Selbst der Wavelab-Auffrischer klingt meiner Meinung nach nicht so smooth. Hier entscheidet aber der persönliche Geschmack, und einige Kollegen würden wahrscheinlich analogem Equipment den Vorzug geben.

Der Imager bietet mit den fünf Bändern gezielte Breitmacher – den Korrelationsmesser wegen Monokompatibilität immer im Blick. Genial ist die Möglichkeit, einzelne Frequenzbänder mittels Delay zu verschieben. Daraus resultieren zum Teil extreme Phasenüberlagerungen, die dramatisch breit machen können. Können – wohl gemerkt. Denn hier kann der Mix schnell zum Alptraum werden. Deswegen: ein Tool für Freaks, die sich damit eingehend beschäftigen möchten.

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Für mich ist der Loudness-Maximizer dann das Highlight. Hier lässt sich definitiv ein Wahnsinnsschub fahren, ohne dass das Signal gequetscht klingen würde. Ein Vergleich mit dem Waves L2 liegt nahe. Im Loudness Modul sind ein DC-Offset-Filter und diverse eigens entwickelte Dithering-Algorithmen integriert. Diese klingen auf meiner Anlage nicht schlechter als die von Apogee oder Logic. Für iZotope war die Entscheidung für eine Eigenentwicklung wahrscheinlich eine Preisfrage, denn Lizenzen kosten viel Geld.

Fazit:
Aus der ehemaligen PC-Shareware ist ein schönes Stück geworden. Der Ozone 3 hat mich definitiv positiv überrascht. Mit einer angemessenen Prozessorbelastung holt er jede Menge Druck und Präsenz aus den Mixes. Der Klang ist sehr sauber in der Tiefenstaffelung und gezielter manipulierbar als in Logic, Sonic-Studio und vielen anderen nativen Mastering-Suites. Soundtechnisch genießen ja die Wavelab-Mastering-Möglichkeiten einen guten Ruf. Das Endergebnis klingt meiner Meinung aber in Ozone wärmer und präsenter – vor allem nach kürzerer Arbeitszeit! Nach einer Weile finden sich neben den hervorragend klingenden Hauptmodulen während dem Arbeiten viele nützliche Funktionen, die einem das Mastern als lästige Pflichtübung vergessen lassen. Für Einsteiger und Profis ebenso geeignet, hängt das Endergebnis natürlich sehr vom eigenen Geschmack der verwendeten Abhörmöglichkeit und den eigenen Ohren ab. Die Tube-Machine ist er sicher nicht, aber für den heftig lauten Dance-Pop-Mix und für Einzelspuren ist Ozone eine echte Empfehlung wert. Neben einigen Unstimmigkeiten in der Zahlen-Eingabe kann ich beim besten Willen nur sagen: Ich spare mir in Zukunft sicher öfters mal das Masteringstudio.

 

PLUS
+++++ Soundqualität
++++ Flexibilität
++++ automatisierbar
++ Preis/Leistung

MINUS
– – Numerische Eingabe nicht optimal
– spartanisch ausgestatteter Reverb

Preise
Ozone 3: 249,99 $ UVP
Ozone 3 Besitzer von Pro Tools, VST, und DirectX (PC Only): kostenloses Crossgrade auf Mac
Ozone 3 Besitzer DirectX (PC): Upgrade auf PC/Mac: 49,99 $
Ozone 1 and 2 Besitzer (PC): Upgrade auf PC/Mac: $79.00

Hersteller und Bezugsquelle
http://www.izotope.com

 

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